BS 10-2020
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WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
eine größere anzahl an Partikulieren beschäftigt.<br />
Neben dem transport von Massengütern<br />
hat sich die reederei Ed line zu<br />
einem Spezialisten für verschiedene Sondertransporte<br />
entwickelt wie Schwerlasten,<br />
Projektladungen oder für die Überführung<br />
von Kaskos von größeren tankern<br />
und Küstenmotorschiffen.<br />
auch das Einschwimmen von großen<br />
Brücken auf der Elbe oder im Kanalgebiet<br />
gehöre zum Portfolio. Bei Bedarf gebe es<br />
noch polnische reedereien und Partikuliere,<br />
mit denen man vertrauensvoll zusammenarbeite.<br />
Was den eigenen Flottenpark betreffe,<br />
so Maehmel, müsse man bedenken, dass<br />
die aus DDr-Zeiten stammenden Einheiten<br />
teilweise 50 und mehr Jahre alt seien,<br />
was einen hohen Erhaltungsaufwand erfordere,<br />
der überwiegend in einer eigenen<br />
Schiffauhalle am Standort in Berlin-Köpenick<br />
erfolge. Hier habe man auch das<br />
Schubschiff »Edda« mit einem auf 9 m<br />
Sichthöhe ausfahrbaren ruderhaus ausgerüstet,<br />
um spezielle Großraumtransporte<br />
sicher ausführen zu können.<br />
rolf Dietrich, leiter des Wasserstraßen-Neubauamtes<br />
(WNa) Berlin, informierte<br />
über den Stand der Dinge beim<br />
neuen Schiffshebewerk Niederfinow.<br />
Weil es wegen seiner Größe wesentlich<br />
schwerer sei als das alte, habe besonderes<br />
augenmerk auf seine Gründung gelegt<br />
werden müssen, um keine Probleme<br />
mit der Statik zu bekommen. Insgesamt<br />
seien Konstruktion und Bau bisher auf<br />
höchstem Niveau erfolgt, weshalb für die<br />
Erbauer auch die Vergabe des Ingenieurbaupreises<br />
beantragt worden sei.<br />
Keine Eile in Niederfinow<br />
Dass das Bauwerk später in Betrieb gehen<br />
werde als vorgesehen, erklärte Dietrich<br />
damit, dass es wenig nütze, ein SHW<br />
für größere Schiffe zu eröffnen, wenn die<br />
zulaufende Wasserstraße den Verkehr<br />
dieser Einheiten noch nicht ermögliche.<br />
Die Wasserbaufirmen Johann Bunte Bauunternehmung<br />
und Strabag seien aber<br />
intensiv an den letzten 7 km des Oder-<br />
Havel-Kanals zwischen Eberswalde und<br />
Niederfinow tätig.<br />
Deshalb habe man sich Zeit genommen,<br />
alle elektronischen und mechanischen<br />
Systeme des neuen SHW auf Herz<br />
und Nieren zu testen. Diese Prozesse liefen<br />
derzeit noch.<br />
»Natürlich freuen wir uns auf die Verkehrsfreigabe<br />
für das neue Schiffshebewerk<br />
im nächsten Jahr«, so Dietrich. Es ermögliche<br />
Großmotorgüterschiffen, aber auch<br />
Schubeinheiten, Container und Großraum-<br />
und Schwergüter zwischen Szczecin/Stettin<br />
und Berlin und darüber hinaus<br />
zu transportieren. Damit werde die Straße<br />
entlastet. »Die Schiene ist derzeit auf dieser<br />
relation keine alternative«, sagt Gerhard<br />
Ostwald, Vorsitzender des Odervereins.<br />
Behrens meint, dass es sich sicherlich<br />
rechnen könnte, Containerverkehre mit<br />
<strong>10</strong>4 tEU pro Großmotorschiff über das<br />
neue Schiffshebewerk Niederfinow abzuwickeln.<br />
Dietrich verwies darauf, dass<br />
nach der Eröffnung Einheiten von 1<strong>10</strong> m<br />
x 11,45 m bei maximal 2,8 m tiefgang<br />
zweilagig <strong>10</strong>4 Standardboxen das neue<br />
Schiffshebewerk passieren könnten.<br />
Horst linde von der tU Berlin, stellvertretender<br />
Vorsitzender des Odervereins,<br />
erörterte, dass Studenten an seinem<br />
lehrstuhl an dem Entwurf von Schubverbänden<br />
arbeiteten, die mit zwei optimal<br />
containergeeigneten leichtern von 55 m<br />
länge zweilagig sogar 128 Container tragen<br />
könnten.<br />
am alten Schiffshebewerk habe es<br />
Seilzüge zum Verholen von Fahrzeugen<br />
in und aus dem trog gegeben. linde<br />
wünscht sich stattdessen eine lösung mit<br />
einem zweiten Schubschiff am neuen Bauwerk,<br />
um die Durchfahrt eines Verbandes<br />
mit zwei leichtern ohne Schubschiff in einer<br />
Schütz zu ermöglichen. Dietrich sagte<br />
zu, die Sache prüfen und bei entsprechender<br />
Nachfrage ein zweites Schubschiff am<br />
Hebewerk vorhalten zu wollen.<br />
Der ehemalige Präsident der WSD<br />
Würzburg, Detlef aster, merkte an, dass<br />
auf dem Main-Donau-Kanal auch zweilagig<br />
Containerverkehre stattfinden könnten,<br />
wenn die Bahn die Preise der Binnenschifffahrt<br />
nicht so stark unterbieten<br />
würde, bis diese keine Container ohne<br />
Verluste fahren könne.<br />
Weiter führte Behrens aus, dass die Häfen<br />
Schwedt, Eberswalde und Velten von<br />
dem neuen SHW Niederfinow profitie-<br />
Der Untere Vorhafen in Niederfinow. Johann Bunte hat für Ende Oktober die Abnahme für das Baulos beantragt<br />
© WNa Berlin<br />
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Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2020</strong>