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BS 10-2020

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SCHIFFStECHNIK<br />

Voith Schneider Propller<br />

Die neuen Schubboote können auch bei Niedrigwasser operieren<br />

© Voith / ThyssenKrupp<br />

gen einen Gasmotor, eine Brennstoffzelle<br />

oder einen Batterieantrieb sei möglich,<br />

heißt es bei ThyssenKrupp. außerdem<br />

könnten die Generatorensets schnell ausgetauscht<br />

werden.<br />

Die Motoren werden mit modernsten<br />

abgasnachbehandlungsanlagen zur reduktion<br />

der ruß- und Stickstoffemissionen<br />

(NO x ) kombiniert, die derzeit aktuellen<br />

abgasgrenzwerte würden alle<br />

übererfüllt. Ein zentrales Condition Monitoring<br />

System wird ebenfalls installiert,<br />

durch die Einbindung externer Servicepartner<br />

sei eine Fernwartung wichtiger<br />

Schiffskomponenten möglich. Zur ausrüstung<br />

gehören zudem zusätzliche Kamerasysteme<br />

und Erschütterungssensoren<br />

sowie ein spezielles Fendersystem. n<br />

Schubleichter live in der Tracking-App<br />

rund 240 km sind es mit dem Schiff<br />

über den rhein vom Europoort rotterdam<br />

bis zum Hüttenwerk von<br />

thyssenkrupp Steel in Duisburg. Die<br />

Wasserachse spielt bei der rohstoffversorgung<br />

des Werks eine wichtige<br />

rolle und der direkte Weg ist ein<br />

entscheidender Standortvorteil: Bis<br />

zu <strong>10</strong>.000 Schubleichter, die auf 75 m<br />

länge mit bis zu 2.700 t beladen werden<br />

können, beliefern den Werkhafen<br />

mit Eisenerz, Kohle sowie weiteren<br />

rohstoffen.<br />

Diese Vielzahl von schwimmenden<br />

Einheiten muss gut koordiniert werden,<br />

denn der Platz in den Werkshäfen<br />

Walsum und Schwelgern ist begrenzt.<br />

Zudem ist logistik oft nur mit kurzem<br />

Vorlauf planbar: Unwetter oder<br />

schlechte Sicht durch Nebel können<br />

genauso zu Verzögerungen führen<br />

wie ein niedriger rheinpegel. auch<br />

Wartungen an den Hochöfen senken<br />

vorübergehend den Materialbedarf.<br />

Im Zuge der Digitalisierungsstrategie<br />

optimiert thyssenkrupp Steel die<br />

leichterkoordination mit moderner<br />

Sensortechnologie. »Unser Ziel war<br />

daher eine smarte digitale lösung, mit<br />

der alle Prozesspartner Zugriff auf ein<br />

live-abbild der lieferkette erhalten«,<br />

erklärt Walter Scheider von der thyssenkrupp<br />

Steel logistik.<br />

In der Folge ist nun jeder leichter<br />

mit einem solarbetriebenen GPS-Sensor<br />

ausgestattet. Das Ergebnis ist eine<br />

digitale landkarte, auf der alle Beteiligten<br />

jeden einzelnen leichter zu<br />

jeder Zeit im Blick behalten können<br />

– inklusive Informationen zur tonnage,<br />

dem geladenen rohstoff und<br />

mittels künstlicher Intelligenz (KI)<br />

berechneter ankunftszeit im Zielhafen.<br />

Dadurch werden Zeit und Kosten<br />

gespart. So kann ein Schiffsführer<br />

auf dem Weg nach Duisburg langsamer<br />

und spritsparender fahren, wenn<br />

ohnehin absehbar ist, dass vor dem<br />

Werkhafen auf Einfahrt gewartet<br />

werden müsste. »Durch die live-Verfolgung<br />

können wir deutlich besser<br />

im Voraus planen«, erklärt Christoph<br />

Pohl, zuständig für den rohstoffumschlag<br />

in den thyssen-Werkhäfen. n<br />

© ThyssenKrupp<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2020</strong><br />

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