BS 10-2020
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WaSSErStraSSEN | HÄ FEN<br />
Berlin verliert Ladung, Brandenburg legt zu<br />
Für die beiden Nachbarländer weist die Statistik für das zweite Quartal gegenläufige,<br />
aber in den einzelnen Gütergruppen durchaus uneinheitliche trends aus<br />
Auf den Binnenwasserstraßen Berlins sind im 2. Quartal insgesamt<br />
325.712 t Güter befördert worden. Das ist gegenüber<br />
dem Vorjahreszeitraum ein deutlicher rückgang um -13,3%<br />
oder -50.162 t. Der rückgang gehe maßgeblich auf die Güterabteilungen<br />
»Sekundärrohstoffe, abfälle« (-43,6% bzw. 33.254 t),<br />
»Kokerei- und Mineralölerzeugnisse«(-87,6% bzw. 24.920 t) sowie<br />
»Kohle, rohes Erdöl und Erdgas«(-25,5% bzw. 4..749 t) zurück.<br />
Ein geringer anstieg um 17,3% bzw. 12.983 t bei »Chemischen<br />
Erzeugnissen« und agrarprodukten sowie »Sonstigen<br />
Mineralerzeugnissen« habe das nicht ausgleichen können, teilte<br />
das Statistische landesamt mit.<br />
Die Güterbeförderung zwischen Berlin und anderen Bundesländern<br />
hatte einen anteil von 82,3% bzw. 267.959 t und nahm<br />
somit im Vorjahresvergleich um -16,0% ab. Der Güterempfang<br />
verringerte sich um -8,5% bzw. 20.<strong>10</strong>5 t und der Güterversand<br />
um -38,0% bzw. 30.769 t. 37,9% dieser Güter wurden von und<br />
nach Brandenburg, 25,8% von und nach Sachsen-anhalt und<br />
19,8% von und nach Niedersachsen befördert.<br />
Die Güterbeförderung betraf fast ausschließlich die Güterabteilungen<br />
»Erze, Steine und Erden« mit 38,7%, »Sonstige Mineralerzeugnisse«<br />
mit 23,1%, »Holzwaren, Papier, Pappe, Druckerzeugnisse«<br />
mit 15,1% sowie »Sekundärrohstoffe, abfälle« mit<br />
13,2%. 65,7% der 650 gezählten beladenen Schiffe mit und ohne<br />
eigenen antrieb fuhren unter deutscher und 31,4% unter polnischer<br />
Flagge.<br />
Der Containerumschlag spielte bei der Güterbeförderung in<br />
der Binnenschifffahrt Berlins keine rolle. In die Statistik zählt<br />
allerdings der Umschlag im BEHala-Westhafen nicht mit hinein,<br />
der bei jährlich 150.000 tEU liegt und mit Bahnverkehren<br />
abgefahren wird. Mehrere Versuche, Containerlinien mit Gütermotorschiffen<br />
nach Hamburg aufzubauen, waren wegen mangelnder<br />
Wirtschaftlichkeit wieder aufgegeben worden. Koppelverbände<br />
wurden bislang nicht getestet.<br />
Das polnische Partikulierschiff »Ella« auf dem Elbe-Havel-Kanal<br />
unterwegs in Richtung Berlin<br />
Innerhalb Brandenburgs wurden 48.853 t transportiert, was<br />
6,5% der gesamten Gütermenge entspricht. Gegenüber dem Vorjahresquartal<br />
ist das ein rückgang um 85.335 t bzw. 63,6%.<br />
EU-Verkehr legt deutlich zu<br />
Im grenzüberschreitenden EU-Verkehr wurden 183.377 t bzw.<br />
24,5% aller Güter bewegt. Das ist gegenüber dem 2. Quartal<br />
2019 ein Zuwachs um 52.129 t bzw. 39,7%. Die Güterbeförderung<br />
betraf fast ausschließlich die Güterabteilungen »Sekundärrohstoffe,<br />
abfälle« mit 42,1%, »landwirtschaftliche und verwandte<br />
Erzeugnisse« mit 21,9% sowie »Metalle und Metallerzeugnisse«<br />
mit 13,4%. Von den 1.517 beladenen Schiffen mit und ohne<br />
eigenen antrieb fuhren 65,0% unter deutscher und 26,4% unter<br />
polnischer Flagge. Der Containerumschlag spielt in den Häfen<br />
Brandenburgs ebenfalls keine rolle.<br />
ck<br />
© Knoll<br />
Brandenburg mit beachtlichen Steigerungen<br />
Brandenburg kann eine gegenteilige Bilanz vorweisen. Insgesamt<br />
wurden zwischen april und Juni 748.168 t Güter befördert.<br />
Das ist gegenüber dem Vorjahresquartal immerhin ein<br />
anstieg von 11,7% bzw. 78.575 t. Und das Plus wurde trotz erheblicher<br />
Einbußen bei »Erze, Steine und Erden« um -60,9%<br />
bzw. <strong>10</strong>1.761 t erzielt. Eine Zunahme gab es in den Güterabteilungen<br />
»Sekundärrohstoffe, abfälle« sowie »landwirtschaftliche<br />
und verwandte Erzeugnisse« mit einem Zuwachs von 65,4%<br />
bzw. 189.559 t.<br />
Die Güterbeförderung zwischen Brandenburg und anderen<br />
Bundesländern hatte einen anteil von 69,0% bzw. 515.938 t und<br />
stieg somit um 27,7% an. Während der Güterempfang hier um<br />
4,7% bzw. 8.989 t sank, erhöhte sich der Güterversand um 57,0%<br />
bzw. 120.770 t. 28,4% dieser Güter wurden von und nach Niedersachsen,<br />
24,4% von und nach Nordrhein-Westfalen sowie 22,3%<br />
von und nach Berlin befördert.<br />
Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2020</strong><br />
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