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BS 10-2020

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Stl KalKar <strong>2020</strong><br />

Allianz Esa – Innovationspreis für »Makker 19«<br />

Die Schramm Group ist mit dem diesjährigen »Innovationspreis Binnenschifffahrt«<br />

ausgezeichnet worden. Die von der allianz Esa gestiftete auszeichnung gab es für ein<br />

innovatives, aus einem neuen Kunststoff gebautes arbeitsboot<br />

Von Krischan Förster<br />

Als führendes Versicherungsunternehmen<br />

für eine bedeutende<br />

transportbranche wie die Binnenschifffahrt<br />

zeigt die allianz Esa seit<br />

Jahren ein hohes Interesse an technischem<br />

Fortschritt. Unternehmen und<br />

Projekte, die für Innovationen stehen<br />

und somit eine Vorbildfunktion für das<br />

gesamte Gewerbe übernehmen, werden<br />

daher alljährlich mit dem von der allianz<br />

Esa gestifteten »Innovationspreis<br />

Binennschifffahrt« ausgezeichnet.<br />

Preisträger in diesem Jahr ist die<br />

Schramm Group aus Brunsbüttel für<br />

ihr neues Festmacherbootes »Makker<br />

19«. Ein Novum in der Geschichte des<br />

Preises: Die Ehrung gab es in diesem<br />

Jahr sogar zweimal –bei der Präsentation<br />

der Neuheit auf der Elbe in Hamburg<br />

am 9. September und Ende des Monats<br />

noch einmal auf der Messe »Shiipping|<br />

technics |logistics« in Kalkar. Das Besondere<br />

an diesem <strong>10</strong> m langen Boot ist<br />

der erstmalige Einsatz des Kunststoffs<br />

HDPE (High Density Polyethylen) im<br />

Schiffau.<br />

Die auswahl des Preisträgers erfolgte<br />

wie in den Jahren zuvor durch eine Fach-<br />

Jury, die aus den redaktionsteams der<br />

Fachzeitschriften »Binnenschifffahrt«<br />

und der »Schifffahrt und technik« (Sut)<br />

sowie der allianz Esa besteht.<br />

»Grundelement des technischen Fortschritts<br />

sind Innovationen, die einem traditionsreichen<br />

Gewerbe wie der Binnenschifffahrt<br />

immer wieder neue Impulse<br />

geben, ohne die es längst seine Wettbewerbsfähigkeit<br />

verloren hätte«, sagte Stefan<br />

Franke, Prokurist des Spezial-Versicherers<br />

in seiner laudatio. treiber dieser<br />

Prozesse seien neben betriebswirtschaftlichen<br />

Zielen wie einer höheren Wirtschaftlichkeit,<br />

die effzientere Nutzung<br />

der Infrastruktur oder auch umweltpolitische<br />

Ziele. »Es ist für die Jury nie ganz<br />

leicht, aus einer Vielzahl von Konzepten<br />

und Entwicklungen auszuwählen. Mit<br />

der Schramm Group haben wir erneut<br />

einen würdigen Preisträger gefunden«,<br />

Stefan Franke (Allianz Esa) und Preisträger Hans Helmut Schramm<br />

so Franke. In den vergangenen 14 Jahren<br />

habe das unter leitung von Unternehmenschef<br />

Hans Helmut Schramm arbeitende<br />

Ingenieurteam der NavConsult<br />

immer wieder mit innovativen Schiffen<br />

und antriebskonzepten von sich reden<br />

gemacht die auch die Binnenschifffahrt<br />

betreffen.<br />

So wurde vor zehn Jahren das erste<br />

trockengüter-Schiff mit einem getriebelosen,<br />

dieselelektrischen torque-antrieb<br />

vorgestellt, das viele Nachahmer fand. Es<br />

folgten die ersten Flachwasserschlepper<br />

»Moin« und »Christian«, die in höchstem<br />

Maße umweltfreundlich und leise operieren<br />

können, und das Mehrzweckschiff<br />

»Sonja«, das mit einer leertauchtiefe von<br />

80–120 cm auch im Flachwasser für Wasserbauarbeiten<br />

eingesetzt werden kann.<br />

Die jüngste Innovation ist das Festmacherboot<br />

»Makker 19«. Es soll zwar im<br />

Seehafen zum Einsatz kommen, doch der<br />

erstmals verwendete Werkstoff HDPE<br />

könnte künftig auch in der Binnenschifffahrt<br />

zur anwendung kommen.<br />

Der hochfeste Kunststoff hat mit<br />

950 kg/m3 ein deutlich geringeres spezifisches<br />

Gewicht als Stahl (7.800 kg/<br />

m3). NavConsult arbeitet bereits an der<br />

Konstruktion eines arbeitspontons für<br />

Flachwasser mit<br />

den abmessungen<br />

60 x 15 m, der nach<br />

ersten Berechnungen einen leertiefgang<br />

von 14 cm hätte. auch ein kanalgängiger<br />

Schubleichtertyp, der ebenfalls über<br />

deutlich bessere Flachwassereigenschaften<br />

verfügen würde, existiert bereits auf<br />

Konstruktionsskizzen.<br />

HDPE sei für den Bau von flachgehenden<br />

Binnenschiffen, Schubleichtern und<br />

Schubbooten oder sogar tankschiffen<br />

geeignet, da das Material wie Stahl mit<br />

Spanten und Wanten verarbeitet werden<br />

könne. »angesichts der immer häufigeren<br />

Niedrigwasserperioden an rhein,<br />

Donau, Elbe und Oder könnte diese ›revolution‹<br />

im Schiffau trotz Klimawandel<br />

die Wettbewerbsfähigkeit des Binnenschifffahrtsgewerbes<br />

sichern und die<br />

Versorgungssicherheit für die Verlader<br />

auch gewährleisten«, würdigte Franke<br />

den Neubau.<br />

Der diesjährige Preisträger reiht sich<br />

in eine inzwischen lange reihe von sieben<br />

Vorgängern ein, die für ihre innovativen<br />

Idee oder ein mutiges Konzept<br />

ausgezeichnet wurden. Darunter waren<br />

Werften, reedereien, Partikuliere oder<br />

auch das DSt in Duisburg.<br />

n<br />

© Försterr<br />

Binnenschifffahrt <strong>10</strong> | <strong>2020</strong><br />

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