Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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zur Wahl einer Stahlkonstruktion, die aus<br />
einem niedrigen, 80 cm hohen Stahlhohlkasten<br />
besteht, welcher im Bereich der<br />
größten Spannweite über der B<strong>und</strong>esstraße<br />
durch Abspannungen zusätzlich<br />
gehalten wird.<br />
Diese Konstruktion hatte nicht nur den<br />
Vorteil einer sehr geringen Überbauhöhe,<br />
sondern erlaubte zugleich die Montage<br />
bei quasi laufendem Betrieb auf der zu<br />
überquerenden B<strong>und</strong>esstraße durch<br />
das Einheben großer, vorgefertigter<br />
Überbauteile.<br />
Die unregelmäßig <strong>und</strong> geneigt angeordneten<br />
Stahlrohrstützen verleihen der<br />
Brücke einen spielerischen <strong>und</strong> heiteren<br />
Charakter <strong>und</strong> bilden dadurch ein will-<br />
kommenes optisches Gegengewicht zu<br />
den ansonsten sehr gemäß funktionalen<br />
Gesichtspunkten ausgeformten Elementen<br />
in der näheren <strong>und</strong> ferneren Umge-<br />
bung. Sie korrespondieren in der Art ihrer<br />
Positionierung wie der Farbe mit dem<br />
direkt in der Nachbarschaft befindlichen<br />
Steg Süd. Der Überbauquerschnitt wurde<br />
ebenfalls in gestalterischer Anlehnung an<br />
den Steg Süd konzipiert.<br />
3 Stützenbüschel aus Stahlrohren<br />
© Manfred Feyerabend<br />
Bereits in der Vorentwurfs- <strong>und</strong> Entwurfsphase<br />
der Tragwerksplanung wurde am<br />
räumlichen Stabwerksmodell gearbeitet.<br />
Durch die realistische Darstellung der<br />
Querschnitte im 3-D-Modell erhält man<br />
sehr schnell eine effektive Kontrolle der<br />
äußeren Erscheinung des Bauwerks.<br />
Außerdem ließ sich aus der im Zuge<br />
des Planungsfortschritts immer weiter<br />
fortgeschriebenen Datei das Montagekonzept<br />
anschaulich visualisieren.<br />
4 Regelquerschnitt<br />
© IFS<br />
In der Genehmigungsphase wurden<br />
alle Exzentrizitäten millimetergenau im<br />
EDV-Modell erfasst. Der Gr<strong>und</strong> war nicht<br />
vordringlich die exakte Abbildung der<br />
Realität im Rechenmodell zur Erzielung<br />
einer möglichst hohen Rechengenauigkeit,<br />
sondern vielmehr, dadurch über eine<br />
eigene, millimetergenaue Beschreibung<br />
der räumlichen Geometrie als Gr<strong>und</strong>lage<br />
für die Ausführungs- <strong>und</strong> die Werkstattplanung<br />
zu verfügen. Auf Basis der<br />
»exakten« 3-D-Geometrie aus dem<br />
Stabwerksprogramm wurde die Ausführungsplanung<br />
sodann mit einem<br />
2-D-CAD-Programm erstellt. Alle erfor-<br />
derlichen schiefen Maße, räumlichen<br />
Winkel etc. wurden während der Planung<br />
dem Stabwerksprogramm entnommen.<br />
Der Regelquerschnitt ist ein Kasten,<br />
wobei die Dicken des Deck- <strong>und</strong> Boden-<br />
blechs zwischen überwiegend 10 mm<br />
<strong>und</strong> 30 mm im Bereich der großen Stütz-<br />
momente variieren. Seine räumliche<br />
Stabilität wird über einen mittleren<br />
Längssteg mit t = 20 mm <strong>und</strong> die Quer-<br />
schotte mit t = 10 mm, die im Abstand<br />
von ca. 3,00 m angeordnet sind, gewährleistet.<br />
Die Zugstangen (d = 57 mm) haben ein<br />
aufgestauchtes Gewinde mit d = 75 mm<br />
(ASDO-Zugankersystem). Dadurch ist die<br />
Tragkraft im Gewinde genauso groß wie<br />
im Zugstabquerschnitt <strong>und</strong> wird nicht<br />
maßgebend für die Dimensionierung.<br />
Die untere Verankerung der Zugstangen<br />
an den Querträgern ist hier in einem Bild<br />
dargestellt, die Verankerung oben an<br />
den Stützen wurde analog wie unten bei<br />
Weglassen der Abdeckkappe ausgeführt.<br />
In die Querträger (d = 355,60 mm) wur-<br />
den Rohre (152,40 mm x 10 mm) einge-<br />
schweißt, durch welche die Zugstangen<br />
hindurchgeführt <strong>und</strong> rückseitig mit<br />
balligen Muttern verankert wurden. Um<br />
Korrosion <strong>und</strong> Wasseransammlungen zu<br />
vermeiden, wurde der Zwischenraum<br />
zwischen Zugstange <strong>und</strong> Rohr belüftet<br />
<strong>und</strong> mit einer Abflussöffnung versehen.<br />
GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />
5 Anschluss der Abspannung an den Querträger<br />
© IFS<br />
Über die Abdeckkappe wird verhindert,<br />
dass Laub <strong>und</strong> sonstige gröberen Teile in<br />
den Spalt eingetragen werden <strong>und</strong> die<br />
Abflussöffnung verstopfen könnten.<br />
6 Stützen <strong>und</strong> obere Zugstabverankerung<br />
© Manfred Feyerabend<br />
3 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />
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