Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />
Das Geländer des <strong>Geh</strong>weges besteht<br />
aus linienförmig am Boden geklemm-<br />
ten VSG-Gläsern aus 2 x 10 mm TVG.<br />
Zwischen den Einzelgläsern wurde der<br />
Schriftzug »St. Michael’s Hospital – Li Ka<br />
Shing Knowledge Institute« keramisch<br />
aufgedruckt. Die direkte unterseitige<br />
Beleuchtung der unteren Glaskanten<br />
durch helle LED-Leuchten bringt ihn in<br />
der Dunkelheit zum Leuchten.<br />
5 Befestigung der Glasscheiben<br />
© Tom Arban<br />
1.4 Bemessung <strong>und</strong> Nachweisführung<br />
Für die Bemessung konnte nach Abstimmung<br />
mit dem örtlichen Prüfingenieur<br />
die DIN 18800 zugr<strong>und</strong>e gelegt werden,<br />
die Lasten wurden hingegen nach den<br />
lokalen Vorschriften ermittelt <strong>und</strong><br />
berücksichtigt: Für die Brücke wurde eine<br />
Verkehrslast von 4,80 kN/m² im Bereich<br />
des Steges <strong>und</strong> 1,00 kN/m² außerhalb<br />
des Steges angesetzt. Wegen der Lage<br />
in einer Straßenflucht musste eine maxi-<br />
male Windsoglast von -1,40 kN/m² in<br />
die Berechnung einfließen, die für die<br />
Bemessung der Stahlkonstruktion<br />
mit einer maximalen Drucklast von<br />
0,80 kN/m² zu überlagern war. Schnee-,<br />
Regen- <strong>und</strong> Vereisungslasten sowie die<br />
üblichen Temperaturbelastungen <strong>und</strong><br />
Bemessungstoleranzen wurden ebenfalls<br />
mit einbezogen.<br />
Die Nachweisführung erfolgte über ein<br />
3-D-Modell der gesamten Brückenkonstruktion<br />
mit der Bemessungssoftware<br />
RStab 6. In drei unterschiedlichen Schrit-<br />
ten wurden die Nachweise für die Trag-<br />
fähigkeit der Stahlstruktur, für fußgängerinduzierte<br />
Schwingungen <strong>und</strong> für die<br />
Tragfähigkeit der Glaselemente geführt.<br />
1.5 Fertigung <strong>und</strong> Montage<br />
Die Stahlbrücke wurde komplett in<br />
Deutschland gebaut. Beim Fertigungsprozess<br />
wurden die Schweißarbeiten<br />
fremdüberwacht sowie zusätzlich<br />
zerstörende Prüfungen an geschweißten<br />
Probeknoten vorgenommen. Die<br />
42 BRÜCKENBAU | 3 . 2012<br />
6 Stahlkonstruktion im Modell<br />
© Gartner Steel and Glass GmbH<br />
Befestigungsklötze der Stahlspider<br />
mussten bei dem Einschweißen in die<br />
Struktur exakt ausgerichtet werden, da<br />
bei der Montage der Glasscheiben später<br />
nur geringe Toleranzen ausgeglichen<br />
werden konnten: Wegen der zur Brücken-<br />
achse verdreht umlaufenden Glasfugen<br />
ergab sich für jede Einzelscheibe eine<br />
eigene Geometrie mit einem Versatz<br />
zur Nachbarscheibe.<br />
Aufgr<strong>und</strong> der Verkehrssituation in der<br />
Stadtmitte durften die Montagearbeiten,<br />
die mit einer Sperrung der Straße ver-<br />
b<strong>und</strong>en waren, lediglich an den Wochenenden<br />
durchgeführt werden. Beim<br />
Einheben musste die Brücke mittels<br />
zweier Kräne zunächst wieder um 90°<br />
in die Einbaulage gedreht werden. Erst<br />
danach begann der eigentliche Einhub,<br />
der an der engsten Stelle nur knapp<br />
20 cm Spielraum zu den bestehenden<br />
Gebäuden zuließ. Während auf der<br />
Neubauseite die Brücke direkt auf die<br />
Gleitlager positioniert werden konnte,<br />
war sie auf der Krankenhausseite zu-<br />
nächst auf einer Hilfskonstruktion zu<br />
platzieren. Für die nachfolgende Ver-<br />
glasung, die ringförmig von oben nach<br />
unten aufgebracht wurde, kam ein<br />
Mobilkran zum Einsatz.<br />
Bauherr<br />
St. Michael’s Hospital, Toronto, Kanada<br />
Entwurf<br />
Diamond and Schmitt Architects Inc., Toronto, Kanada<br />
Prüfung<br />
Carruthers & Wallace Ltd., Toronto, Kanada<br />
Konstruktion <strong>und</strong> Ausführung<br />
Gartner Steel and Glass GmbH, Würzburg<br />
Josef Gartner USA, Chicago, USA<br />
7 Einheben der Brücke<br />
© Gartner Steel and Glass GmbH