Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />
Die Molebrücke Dresden-Pieschen<br />
Der schreitende Pylon<br />
von Frank Schwenke, Michael Erler<br />
1 Blick von Pieschen auf die Altstadtsilhouette<br />
© Ernst-Ulrich Unger<br />
Der Elbradweg zählt zu den beliebtesten<br />
touristischen Fernradwanderwegen<br />
Deutschlands. In der<br />
Ortsdurchfahrt Dresden kommt ihm<br />
zusätzlich erhebliche Bedeutung<br />
für den öffentlichen Fußgänger-<br />
<strong>und</strong> Radverkehr sowie die Naherholung<br />
zu. Dem Ziel einer<br />
möglichst elbnahen Führung des<br />
Radweges folgend, galt es, in<br />
Dresden-Pieschen eine Lücke im<br />
Bereich des Elbehafens zu schließen,<br />
um die verkehrlich ungünstige<br />
Lage neben einer stark befahrenen<br />
Stadtstraße aufzulösen. Mit dem<br />
Bau der Molebrücke Pieschen<br />
wurde nun der Sprung vom<br />
Pieschener Winkel über die Hafenzufahrt<br />
zur Hafenmole realisiert.<br />
Der zweiachsig symmetrische<br />
gespreizte A-Pylon symbolisiert<br />
diesen Schritt über das Wasser<br />
<strong>und</strong> ist inzwischen ein markantes<br />
Wahrzeichen des Stadtteils.<br />
6 BRÜCKENBAU | 3 . 2012<br />
1 Eine Idee muss reifen<br />
Das Suchwort »Elberadweg« erbringt<br />
ungefähr 458.000 Einträge bei Google,<br />
vermutlich kann dieses Ergebnis kein<br />
anderer Radweg Deutschlands übertreffen.<br />
Die Fahrt entlang dem Fluss<br />
erfreut sich großer Beliebtheit bei einer<br />
stetig wachsenden Zahl von Aktivurlaubern.<br />
Auch wenn der Trend zum Radtourismus<br />
Anfang der 1990er Jahre noch<br />
nicht so ausgeprägt war, hat die Stadt<br />
Dresden frühzeitig auf die nach der<br />
Wende stark ansteigende Nutzung des<br />
Elbraumes reagiert. Spaziergänger,<br />
Radfahrer, Jogger sowie Inlineskater<br />
nutzen die Wege auf beiden Seiten des<br />
Flusses <strong>und</strong> freuen sich über jeden<br />
Schluss vorhandener Lücken <strong>und</strong> die<br />
Beseitigung mancher Holperstrecke.<br />
Bereits 1995 setzte sich der Ortsbeirat<br />
des Dresdner Stadtteils Pieschen dafür<br />
ein, das Elbufer stärker erlebbar zu<br />
machen. Man träumte von einem »Balkon<br />
für Pieschen« mit Blick auf den Fluss <strong>und</strong><br />
die malerische Altstadtsilhouette.<br />
Realisiert werden sollte dies durch die<br />
Führung des Elbradweges über die Mole<br />
des Pieschener Hafens <strong>und</strong> eine Brücke<br />
über die Hafeneinfahrt. Denn bisher<br />
waren Spaziergänger <strong>und</strong> Radfahrer<br />
gezwungen, auf einer Länge von etwa<br />
1 km einen straßenbegleitenden <strong>Geh</strong>-<br />
<strong>und</strong> Radweg entlang der Leipziger Straße<br />
zu nutzen, um das Hafengelände zu<br />
passieren: bei einer Verkehrsbelastung<br />
von etwa 20.000 Kfz/24 h auf der städti-<br />
schen Hauptverkehrsstraße, zahlreichen<br />
Engstellen <strong>und</strong> Nutzungskonflikten<br />
mit Geschäften <strong>und</strong> Haltepunkten des<br />
öffentlichen Personennahverkehrs nicht<br />
wirklich eine attraktive Route.<br />
So wurde mit Beschluss des Stadtrates<br />
zum Rahmenplan Nr. 763 (Ostragehege<br />
V 1859-49-1996) vom 5. Dezember 1996,<br />
welcher die Sicherung der öffentlichen<br />
Nutzung des rechtselbischen Ufers fest-<br />
schrieb, die Gr<strong>und</strong>lage für eine planerische<br />
Umsetzung geschaffen. Doch die<br />
Aufstellung eines Bebauungsplanes<br />
gestaltete sich schwieriger als gedacht,<br />
da infolge der Eigentumsverhältnisse<br />
der betroffenen Flächen (Wasserstraßen-<br />
<strong>und</strong> Schifffahrtsamt als B<strong>und</strong>esbehörde)<br />
<strong>und</strong> der zu berücksichtigenden Belange<br />
von Anliegern <strong>und</strong> Nutzern keine einver-<br />
nehmliche Lösung gef<strong>und</strong>en werden<br />
konnte.