Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />
3 Die Formfindung<br />
Im Rahmen der Standortdiskussion zur<br />
Trassenfindung wurden unter Mitwirkung<br />
eines Architekten bereits mögliche<br />
Konstruktionsvarianten skizzenhaft<br />
untersucht. Rasch war klar, dass wegen<br />
der zu berücksichtigenden Zwangspunkte<br />
(Schifffahrtsprofil, Anbindepunkte in<br />
Lage <strong>und</strong> Höhe) obenliegende Tragwerke<br />
mit schlanken Brückenträgern zu favo-<br />
risieren waren. In einem ersten Planungsschritt<br />
wurden folgende Varianten in<br />
gestalterischer <strong>und</strong> städtebaulicher<br />
Hinsicht untersucht <strong>und</strong> bewertet:<br />
– Variante A: Tragseilkonstruktion mit<br />
vier Monopylonen;<br />
– Variante B: Tragseilkonstruktion mit<br />
zwei Monopylonen (je ein Pylon<br />
einseitig);<br />
– Variante C: Tragseilkonstruktion mit<br />
einem Pylon;<br />
– Variante D: Bogenbrücke mit zwei<br />
seitlichen Bögen.<br />
Naturgemäß ist es im innerstädtischen<br />
Bereich bei einer Vielzahl von Beteiligten<br />
nicht immer ganz einfach, eine gemeinsame<br />
Vorzugsvariante herauszuarbeiten.<br />
8 BRÜCKENBAU | 3 . 2012<br />
Obwohl das Konfliktpotential der<br />
Waldschlößchenbrücke bei weitem<br />
nicht erreicht wurde, so gab es auch in<br />
Pieschen angeregte Diskussionen um das<br />
Für <strong>und</strong> Wider der einzelnen Varianten:<br />
auf der einen Seite den Wunsch nach<br />
einem Wahrzeichen, auf der anderen<br />
Seite den nach einer Brücke, die man<br />
nach Möglichkeit nicht sieht. Bekanntlich<br />
ist der zweite Wunsch bis auf weiteres<br />
noch nicht erfüllbar, aber dem Anspruch,<br />
den Blick auf Fluss <strong>und</strong> Altstadt nicht zu<br />
verbauen, wollte man gerecht werden.<br />
So wurde einer asymmetrischen Schräg-<br />
seilkonstruktion mit einem Pylon am Ufer<br />
der Leipziger Straße der Vorzug gegeben.<br />
Für diese Vorzugsvariante wurden in<br />
einem zweiten Planungsschritt folgende<br />
drei Untervarianten konstruktiv durchgearbeitet<br />
<strong>und</strong> statisch untersucht:<br />
– Variante C 1: A-Pylon, einachsig<br />
symmetrisch gespreizt;<br />
– Variante C 2: A-Pylon, zweiachsig<br />
symmetrisch gespreizt;<br />
– Variante C 3: Monopylon, zweiachsig<br />
exzentrisch geneigt.<br />
Die Variante C 2, eine Schrägseilbrücke<br />
mit einem zweiachsig symmetrisch<br />
gespreizten A-Pylon, kristallisierte sich<br />
dabei als eindeutiger Favorit heraus. Zum<br />
einen, weil es eine wenig schwingungsanfällige,<br />
allen konstruktiven Anforderungen<br />
gerecht werdende Lösung war,<br />
<strong>und</strong> zum anderen, weil die Spreizung<br />
des Pylons auch längs der Brücke die<br />
Anordnung seines F<strong>und</strong>aments in Fahrt-<br />
richtung der ein- <strong>und</strong> ausfahrenden<br />
Schiffe ermöglichte. Damit war die Idee<br />
des »schreitenden Pylons« geboren, also<br />
eines Pylons, der nicht nur die Brücke<br />
trägt, sondern zugleich den Schritt über<br />
das Wasser symbolisiert.<br />
Die Erlangung der Zustimmung des<br />
Wasser- <strong>und</strong> Schifffahrtsamtes zu dieser<br />
Lösung bedurfte nun keiner großen<br />
Sprünge mehr. Die positive Entscheidung<br />
der Landeshauptstadt Dresden zur Vor-<br />
zugslösung wurde dann im Ausschuss<br />
für Stadtentwicklung am 12. März 2003<br />
getroffen.<br />
3 A-Pylon, zweiachsig symmetrisch gespreizt<br />
© EIBS GmbH<br />
4 Monopylon, zweiachsig exzentrisch gespreizt<br />
© EIBS GmbH