Geh- und Radwegbrücken - zeitschrift-brueckenbau Construction ...
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2 3 Ansicht <strong>und</strong> Querschnitt<br />
© Gartner Steel and Glass GmbH<br />
1.2 Konstruktion<br />
Die Brücke musste als statisch bestimmtes<br />
Tragwerk konstruiert werden, weil<br />
keine größeren Lasten in die angrenzenden<br />
Gebäude übertragen werden<br />
durften. Für die Horizontalkräfte wurde<br />
die Lastableitung auf die Altbauseite<br />
konzentriert, wobei die erste Stütze als<br />
Festpunkt dient. Die dadurch mögliche<br />
Ausdehnung der Brücke in zwei Richtungen<br />
reduziert die Temperatur-<br />
ausdehnung.<br />
Die tragende Röhre der elliptischen<br />
Brücke wird aus einer Vielzahl von paral-<br />
lel liegenden kreisförmigen Rohren<br />
gebildet, die sich mit gegenläufig paral-<br />
lel verlaufenden kreisförmigen Rohren<br />
verschneiden. Die Rohre kreuzen sich<br />
im oberen <strong>und</strong> unteren Abschnitt <strong>und</strong><br />
berühren sich nur an den zwei gegenüberliegenden<br />
Äquatorlinien. Zusammen<br />
mit den Ober- <strong>und</strong> Untergurten, der<br />
Verkehrsfläche, ergibt sich so eine<br />
röhrenförmige Netzschale als Trag-<br />
struktur, die dank ihrer Steifheit die<br />
entsprechende Gebrauchstauglichkeit<br />
bietet <strong>und</strong> auch eine hohe Torsions-<br />
steifigkeit besitzt.<br />
Die Stahlkonstruktion der Netzröhre<br />
besteht im Wesentlichen aus kreisförmig<br />
gebogenen Rohren mit einem Durchmesser<br />
von 114,30 mm. Die Ebenen der<br />
Kreise sind nicht senkrecht zur Brückenlängsachse<br />
orientiert, sondern in der<br />
z-Achse um 45° verdreht. Im Bereich<br />
des Fußweges sind Walzträger in Längs-<br />
richtung angeordnet <strong>und</strong> mit den<br />
R<strong>und</strong>rohren verschweißt, geschlossen<br />
wird die Netzschale durch eine Anfangs-<br />
<strong>und</strong> Endellipse. Für die Netzschale<br />
wurden ausschließlich Rohre mit einer<br />
Wandstärke von 10 mm in der Stahlgüte<br />
S355J2H verwendet. Die Netzschale<br />
wurde voll verschweißt, bei den Knoten<br />
daher auch auf eine Optimierung der<br />
Schweißnahtdicken geachtet. Aufgr<strong>und</strong><br />
der hohen Genauigkeitsanforderungen<br />
wurden die Befestigungen der Glashalter<br />
erst nach dem Zusammenbau der Netz-<br />
schale positioniert, ausgerichtet <strong>und</strong><br />
verschweißt.<br />
Für die Fachwerkstruktur im Bereich<br />
des Altbaus kamen Quadratrohre zum<br />
Einsatz: Die Querschnitte für Ober-<br />
<strong>und</strong> Untergurt <strong>und</strong> die Pfosten messen<br />
200 mm, die der Diagonalstäbe 100 mm.<br />
4 Blick in das »Röhreninnere«<br />
© Tom Arban<br />
GEH- UND RADWEGBRÜCKEN<br />
1 Isolierglas<br />
2 Stahlrahmen<br />
3 Brüstungsglas<br />
4 <strong>Geh</strong>weg Stahl<br />
1.3 Verglasung<br />
Der ovale Brückenabschnitt ist r<strong>und</strong>um<br />
mit gebogenem Isolierglas geschlossen.<br />
Das Glas auf der oberen Hälfte hat<br />
folgenden Aufbau: 8 mm ESG, 16 mm<br />
SZR, 8 mm TVG, 1,52 mm PVB, 8 mm<br />
TVG. Für die Sicherheit des darunter<br />
ablaufenden Straßenverkehrs wurde<br />
die VSG-Einheit auf der unteren Hälfte<br />
umgedreht <strong>und</strong> auf die Außenseite<br />
gelegt. Alle Gläser verfügen über eine<br />
Sonnenschutzbeschichtung, jene unter-<br />
halb der Lauffläche wurden zudem<br />
mittels keramischen Siebdrucks mit<br />
einem Punktmuster versehen, um die<br />
innere Stahlkonstruktion zu kaschieren.<br />
Die einzelnen Glasscheiben werden<br />
durch Randklemmhalter fixiert, die über<br />
Spider mit der Hauptstruktur verb<strong>und</strong>en<br />
sind.<br />
3 . 2012 | BRÜCKENBAU<br />
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