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… und Standespolitik wirkt doch, Kammerwahl 2020

Ausgabe 6/2020

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26<br />

Sonderthema<br />

Nachweis von COVID-19-Infektionen<br />

Welche Corona-Antikörpertests sind präzise?<br />

Foto: Roche<br />

Je länger die Corona-Pandemie andauert, desto wichtiger sind Erkenntnisse<br />

darüber, wie weit das neue Coronavirus (SARS-CoV-2) in<br />

Deutschland tatsächlich verbreitet ist bzw. wie viele Menschen schon<br />

eine COVID-19-Infektion durchgemacht haben. Während man sich<br />

bei akuten Coronavirus-Infektionen auf den direkten Nachweis des<br />

Virus in Rachenabstrichen konzentriert, sollen Antikörpertests<br />

herausfinden, ob das Immunsystem bereits mit dem Erreger fertig<br />

geworden ist. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Antikörpertests<br />

auf dem Markt, <strong>doch</strong> nicht alle Testverfahren sind tatsächlich aussagekräftig.<br />

Ein Überblick.<br />

Nachweis. Im Verlauf der Corona-Pandemie gewinnt die Testung von Antikörpern<br />

gegen SARS-CoV-2 zunehmend an Bedeutung, um Aussagen über den Immunstatus<br />

der Bevölkerung treffen zu können.<br />

Da die Symptome einer COVID-<br />

19-Infektion vielfältig sind <strong>und</strong><br />

manche Infektionen sogar symptomlos<br />

verlaufen können, ist es<br />

möglich, dass viele Menschen<br />

diese Infektion schon hinter sich<br />

haben, ohne es zu wissen. Um<br />

besser einschätzen zu können,<br />

wie groß die Durchseuchung der<br />

Bevölkerung mit dem neuartigen<br />

Coronavirus tatsächlich ist, können<br />

Antikörpertests dabei eine<br />

gute Hilfe sein. Insbesondere für<br />

Ärzte, Zahnärzte <strong>und</strong> Pflegepersonal<br />

wäre es im Hinblick auf<br />

ihre Berufsausübung beruhigend<br />

zu wissen, ob bei ihnen eine Immunität<br />

besteht.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen. Virologen gehen<br />

davon aus, dass die Corona-Pandemie<br />

erst dann zu Ende ist, wenn<br />

60 bis 70 Prozent der Bevölkerung<br />

eine Infektion durchgemacht haben.<br />

Erste Studien haben gezeigt,<br />

dass Menschen nach durchlaufener<br />

SARS-CoV-2-Infektion spezifische<br />

Antikörper entwickeln, die<br />

man aber erst nach einer gewissen<br />

Zeit im Blut nachweisen kann.<br />

Bei den Tests liegt das Augenmerk<br />

auf drei Klassen von Antikörpern:<br />

Das Immunglobulin A<br />

(IgA) zeigt ca. zwei Wochen nach<br />

Beginn der Erkrankung, ob die<br />

Person Antikörper gebildet hat.<br />

Das Immunglobulin G (IgG) kann<br />

erst nach etwa drei Wochen im Blut<br />

nachgewiesen werden. Bei den<br />

Corona-Antikörper-Schnelltests<br />

konzentriert man sich auch auf das<br />

Immunglobulin M (IgM). Dieses<br />

Immunglobulin ist die früheste<br />

Immunantwort des Immunsystems<br />

<strong>und</strong> zeigt die akute Infektionsphase<br />

einer Krankheit an.<br />

Der Corona-Antikörpertest,<br />

auch Serologietest genannt, funktioniert<br />

folgendermaßen: Auf eine<br />

Testplatte, die mit Bruchstücken<br />

des neuen Coronavirus präpariert<br />

ist, wird das zu untersuchende<br />

Blut aufgetragen. Enthält das Blut<br />

Antikörper, so verbinden sie sich<br />

mit den Virus-Bruchstücken. Die<br />

Verbindung kann anschließend<br />

mit einem Farbmarker dargestellt<br />

werden. Diese Art von Testverfahren<br />

nennt man ELISA (Enzyme-<br />

Linked Immunosorbent Assay).<br />

Sicherheit. Besonders wichtig<br />

ist, dass der Corona-Antikörpertest<br />

zuverlässig funktioniert. Er sollte<br />

im Idealfall nur auf Antikörper<br />

gegen SARS-CoV-2 anschlagen,<br />

aber keine Kreuzreaktion mit anderen<br />

ähnlichen, aber harmlosen<br />

Coronaviren-Antikörpern zeigen.<br />

Diese sogenannten falsch-positiven<br />

Bef<strong>und</strong>e würden dazu führen,<br />

dass sich die untersuchten Personen<br />

fälschlicherweise für immun<br />

halten, sich durch unvorsichtiges<br />

Verhalten anstecken <strong>und</strong> das Virus<br />

weiterverbreiten. Somit sind zwei<br />

Kriterien bei einem Antikörpertest<br />

entscheidend: die Spezifität <strong>und</strong><br />

die Sensitivität. Die Spezifität gibt<br />

an, wie viel Prozent ges<strong>und</strong>e Personen<br />

der Test auch tatsächlich als<br />

ges<strong>und</strong> erkennt. Die Sensitivität<br />

gibt schließlich an, wie viel Prozent<br />

der Antikörperträger tatsächlich erkannt<br />

werden. Je höher beide Werte<br />

sind, desto sicherer ist das Testergebnis.<br />

ZBW 6/<strong>2020</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de

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