… und Standespolitik wirkt doch, Kammerwahl 2020
Ausgabe 6/2020
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Editorial 3<br />
über 65<br />
141<br />
Zahnärzteschaft Baden-Württemberg<br />
572<br />
61 – 65<br />
221<br />
598<br />
56 – 60<br />
394<br />
978<br />
46 – 55<br />
36 – 45<br />
bis 35<br />
734<br />
432<br />
905<br />
1256<br />
990<br />
850<br />
0 300 600 900 1200 1500<br />
Frauen Männer<br />
Abbildung: IZZ, Zahlen: KZV BW<br />
Foto: Dr. Riemekasten<br />
» Titelthema. In den kommenden Wochen<br />
wählen die berufsständischen „Kammerparlamente“<br />
auf Bezirks- <strong>und</strong> Landesebene ihre<br />
Repräsentant*innen, die antreten, um die berufliche<br />
Zukunft der baden-württembergischen Zahnärzteschaft<br />
für die nächsten vier Jahre zu gestalten.<br />
In seinem Leitartikel stellt der Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer, Dr. Torsten Tomppert,<br />
die Frage, warum <strong>Standespolitik</strong> so wichtig ist <strong>und</strong><br />
bleibt. Die letzten Wochen haben mit ihren zahlreichen<br />
Verhandlungen mit der Landesregierung, den<br />
internen Diskussionen <strong>und</strong> Beratungen, der Organisation<br />
von medizinischen Schutzmasken <strong>und</strong> damit<br />
gezielten Hilfestellungen für die Zahnärzteschaft<br />
Baden-Württembergs deutliche Antworten darauf<br />
gegeben. Die Körperschaften sind das Sprachrohr<br />
für den zahnmedizinischen Berufsstand <strong>und</strong> dieser<br />
Anspruch wurde in den vergangenen Wochen der<br />
Krisenzeit mehr als erfüllt.<br />
Dem Titelthema „Standespolitischer Nachwuchs“,<br />
kann man sich leichter nähern, betrachtet<br />
man den Wandel des zahnärztlichen Berufsbildes.<br />
Benedikt Schweizer von der KZV sieht den Strukturwandel<br />
innerhalb der Zahnärzteschaft in vollem<br />
Gange. War die Zahnmedizin jahrzehntelang ein<br />
männlich dominiertes Feld, ergreifen heute deutlich<br />
mehr Frauen den Beruf. Zudem ist das Anstellungsverhältnis<br />
im Kommen, egal ob in einer Einzelpraxis,<br />
einer BAG oder in einem MVZ. Darüber<br />
hinaus sollen zum Wintersemester <strong>2020</strong>/21 auch<br />
Änderungen im Studiengang umgesetzt werden.<br />
Wohin führt der Weg? Lesen Sie es auf den Seiten<br />
8 <strong>und</strong> 9.<br />
» Sonderthema. Wie mit jeder Krise geht die<br />
Menschheit auch mit COVID-19 unterschiedlich um.<br />
Die Zukunft ist eben nicht die Verlängerung der<br />
Vergangenheit <strong>und</strong> damit gilt es, in veränderten<br />
Situationen, neue Wege zu finden. Macht dem<br />
einen das Virus Angst, empfindet der andere die<br />
Belastung als eher gering. Dennoch lässt sich mit<br />
Sicherheit sagen, dass sich der Ablauf in nahezu<br />
jeder Praxis seither beträchtlich verändert hat:<br />
Versorgungsengpässe, ausbleibende Patienten,<br />
drohende Insolvenzen. Und dennoch verweigert die<br />
Politik den Zahnarztpraxen die dringend benötigte<br />
Hilfe in der Corona-Krise: Statt des angekündigten<br />
Rettungsschirms gibt es nur eine Liquiditätshilfe,<br />
die zu 100 Prozent zurückgezahlt werden muss.<br />
Demzufolge ist die zahnärztliche Versorgung nicht<br />
sytemrelevant. Wäre es dann nicht aber relevant,<br />
das System zu ändern?<br />
Wie haben die Zahnärzte im Land die letzten<br />
Wochen gemeistert? Wie haben Sie <strong>und</strong> Ihr Praxisteam<br />
gearbeitet? Hatten Sie genügend Schutzausrüstung?<br />
Welche Auswirkungen hatte die Corona-<br />
Verordnung der Landesregierung <strong>und</strong> Paragraf<br />
6a, der den Praxen lediglich Notfallbehandlungen<br />
gestattete, bevor das Sozialministerium Auslegungshinweise<br />
nachschob <strong>und</strong> den Paragrafen<br />
aufgehoben hat? Lesen Sie hierzu unsere Berichte<br />
direkt aus den Praxen.<br />
» Störungen der Sprachentwicklung. Zu den<br />
Aufgaben eines Zahnarztes gehört die regelmäßige<br />
Kontrolle der Gebissentwicklung in den Phasen<br />
des Milch- <strong>und</strong> Wechselgebisses. Bei diesbezüglichen<br />
Auffälligkeiten sollte eine Überweisung zu einem<br />
Fachzahnarzt für Kieferorthopädie ausgestellt<br />
werden, der den rechtzeitigen Beginn einer erforderlichen<br />
kieferorthopädischen Therapie einleiten<br />
kann. Häufig sind Zahn- oder Kieferfehlstellungen<br />
mit anderen Störungen im orofazialen Bereich vergesellschaftet.<br />
Hierbei steht natürlich die<br />
Entwicklung der Sprache im Vordergr<strong>und</strong>, aber<br />
auch myofunktionelle Störungen, Stimme, Haltung<br />
<strong>und</strong> das Schluckmuster. In einem Übersichtsartikel<br />
werden Störungen der Entwicklung der Sprache,<br />
sogenannte Dyslalien oder Artikulationsstörungen,<br />
genauer beleuchtet. Dr. Sandra Riemekasten von<br />
der Poliklinik für Kieferorthopädie der Universität<br />
Leipzig hat das Thema für Sie ausgearbeitet.<br />
Cornelia Schwarz<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/<strong>2020</strong>