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Jahresbericht 2007 - FGE - RWTH Aachen University

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STUDIENBEISPIELE<br />

Durch die Ableitung mathematischer Modelle wird in<br />

einem nächsten Schritt die historische nichtfundamentale<br />

Komponente des Marktpreises in die Zukunft für<br />

die ausgewählten Jahre des Betrachtungszeitraums<br />

fortgeschrieben. Dabei wird die nichtfundamentale<br />

Preiskomponente mit Hilfe eines Szenarienbaums<br />

modelliert, wobei die Erstellung des Szenarienbaums<br />

mit einem am IAEW entwickelten Verfahren erfolgt<br />

[14].<br />

2.3 Vermarktung der Ausbauoptionen<br />

Zur Bewertung der Vermarktung der Ausbauoptionen<br />

am Spotmarkt wird auf ein praxisbewährtes Optimierungsverfahren<br />

zur Kraftwerkseinsatzoptimierung zurückgegriffen<br />

[15]. Die Zielfunktion des Gesamtproblems<br />

kann dabei als Maximierung des am Markt<br />

erwirtschafteten Deckungsbeitrages formuliert werden.<br />

Das Gesamtverfahren liefert als Ergebnis der Optimierung<br />

neben dem erwirtschafteten Deckungsbeitrag die<br />

Erzeugung und den Bewirtschaftungsfahrplan der<br />

hydraulischen Kraftwerke sowie Handelsempfehlungen<br />

für den Spotmarkt.<br />

3 Ergebnisse<br />

Auf Basis der verschiedenen Entwicklungsszenarien der<br />

zukünftigen Marktpreise für die ausgewählten Jahre<br />

des Betrachtungszeitraums wird die Vermarktung der zu<br />

bewertenden Ausbauoptionen simuliert. Als Ergebnisgröße<br />

wird in den Untersuchungen der erwirtschaftete<br />

Deckungsbeitrag, der sich aus der Differenz von Erlösen<br />

und variablen Kosten ergibt, herangezogen.<br />

Aufbauend auf diesen Ergebnissen wird eine vergleichende<br />

Bewertung aller Untersuchungen durchgeführt.<br />

Hierzu wird eine vergleichende Grafik (Bild 4) generiert,<br />

deren prinzipieller Aufbau im Folgenden exemplarisch<br />

anhand einer Ausbauoption für ein exemplarisches Jahr<br />

erläutert wird. Zunächst werden die im jeweiligen Jahr<br />

erwirtschafteten Deckungsbeiträge für das EW-Szenario<br />

sowie für alle Szenarienrechnungen aufgetragen.<br />

Daraus lassen sich, ausgehend vom EW-Szenario, die<br />

minimal sowie maximal zu erwartenden Erlöse im<br />

rechten Bildteil ableiten. Somit kann für jede Ausbauoption<br />

und jedes Jahr ein Bereich des zu erwirtschaftenden<br />

Deckungsbeitrages von Minimal- bis Maximalszenario<br />

über alle Untersuchungen quantifiziert und als<br />

Konzentrat abgebildet werden.<br />

Auf Basis der erläuterten Darstellung zeigt Bild 5 die<br />

konzentrierten Ergebnisse zu den Deckungsbeiträgen<br />

aller Untersuchungen exemplarisch für zwei Ausbauoptionen<br />

A und B über die betrachteten Jahre. Die Ergebnisse<br />

verdeutlichen, dass in beiden Optionen der<br />

Deckungsbeitrag kontinuierlich ansteigt, was in dem<br />

generell zu erwartenden Anstieg der Grenzkosten und<br />

somit auch der Marktpreise im Betrachtungszeitraum<br />

begründet ist.<br />

Deckungsbeitrag<br />

[ ]<br />

Mio. EUR<br />

a<br />

...<br />

EW-Szenario Szenarien<br />

Bild 4: Ergebnisdarstellung<br />

Maximalszenario<br />

EW-Szenario<br />

Minimalszenario<br />

Ursache für den Anstieg der Grenzkosten sind im<br />

Wesentlichen der erwartete Anstieg der Primärenergiekosten<br />

sowie der Zubau von WEA-Leistung in<br />

Europa und der damit einhergehende Mehrbedarf an<br />

Reserveleistung. Überdies wird deutlich, dass die<br />

Bandbreite im Deckungsbeitrag über alle Untersuchungen<br />

langfristig über den Betrachtungszeitraum anwächst.<br />

Dies ist in der mit wachsendem Zeithorizont<br />

zunehmenden Prognoseunsicherheit bzgl. der relevanten<br />

Einflussgrößen auf die Erlössituation der Ausbauoptionen<br />

begründet.<br />

Deckungsbeitrag<br />

[ ]<br />

Mio. EUR<br />

a<br />

Zeit<br />

Option<br />

A B<br />

Bild 5: Gesamtdarstellung der Erlösentwicklung<br />

Auf Basis dieser Ergebnisse kann die Rentabilität von<br />

Investitionen für verschiedene Ausbauoptionen in<br />

einem weiteren Schritt über die Relation zwischen der<br />

generierten Bandbreite des Erlöspotenzials und den<br />

entsprechenden Investitionsaufwendungen abgeschätzt<br />

werden. Darüber hinaus können die relevanten Einflussgrößen<br />

auf die Erlössituation identifiziert werden.<br />

112 IAEW – <strong>FGE</strong> – JAHRESBERICHT <strong>2007</strong>

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