Jahresbericht 2007 - FGE - RWTH Aachen University
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FORSCHUNGSPROJEKTE<br />
Ressourceneinsatzplan für<br />
vorgegebene Ressourcen<br />
Unsicherheiten beim<br />
Netzbetrieb<br />
Zeitsequentielle Simulation des<br />
Ressourceneinsatzes<br />
Reaktion auf:<br />
- unerwartete Prozessüberschneidungen<br />
- nicht durchführbare Prozesse<br />
- Störungen<br />
- kurzfristig auftretende unerwartete Defekte<br />
Ausnutzung verfügbarer Ressourcen durch:<br />
- Einplanen zuvor nicht durchführbarer Prozesse<br />
Wahrscheinlichkeitsverteilung der Kosten zur<br />
Durchführung des Ressourceneinsatzplanes<br />
Bild 2: Simulation des Netzbetriebs<br />
Im Verlauf der Simulation muss als Reaktion auf das<br />
Auftreten stochastischer Effekte (wie z. B. Prozessüberschneidungen<br />
wegen unerwartet langer Prozessdauern)<br />
durch kurzfristiges Umplanen der Betriebsprozesse<br />
reagiert werden. Damit diese sequentielle Änderung<br />
des Ressourceneinsatzplanes möglichst praxisnah<br />
erfolgt, werden hierzu reale Entscheidungen der<br />
Netzbetriebsplaner durch heuristische Regeln nachgebildet.<br />
Um die zur Verfügung stehenden Ressourcen im<br />
Betrachtungszeitraum möglichst optimal auszulasten,<br />
wird mittels geeigneter Heuristiken kontinuierlich<br />
geprüft, ob nicht durchführbare Prozesse im Simulationsverlauf<br />
noch eingeplant werden können.<br />
Die Simulation liefert eine realistische Bewertung<br />
gegebener Ressourcenpläne, da der Einfluss sämtlicher<br />
unsicherer Größen berücksichtigt wird. Bei einer<br />
ausreichenden Anzahl an Simulationen ist nach Abschluss<br />
der Konvergenz die Wahrscheinlichkeitsverteilung<br />
der Kosten zur Durchführung des Ressourceneinsatzplanes<br />
bekannt.<br />
4 Zusammenfassung und Ausblick<br />
Um die Kosten für den Netzbetrieb zu minimieren,<br />
haben Netzbetreiber einerseits die Möglichkeit, die<br />
Netzbetriebsstrategie, d. h. Instandhaltungs- und<br />
Erneuerungsmaßnahmen, anzupassen. Andererseits<br />
kann der Ressourceneinsatz zum Betrieb der Netze<br />
optimiert werden.<br />
In dieser Forschungsarbeit wird ein Optimierungsverfahren<br />
entwickelt, das in einem ersten Schritt kostengünstige<br />
Einsatzpläne für vorgegebene Ressourcen<br />
ermittelt. Auf der Basis dieser Pläne soll in einem<br />
zweiten Schritt eine Anpassung der Ressourcen<br />
erfolgen, um die kostengünstigsten Ressourcenkombinationen<br />
für den Netzbetrieb zu bestimmen.<br />
Die Ergebnisse dieser Optimierung können einerseits<br />
für eine objektive Bewertung des Netzbetriebsaufwands<br />
zu Grunde gelegt werden und so eine Rechtfertigung<br />
der für den Netzbetrieb minimal notwendigen<br />
unsicheren Kosten ermöglichen. Andererseits können<br />
Strategien zur Verbesserung des Ressourceneinsatzes<br />
abgeleitet werden.<br />
5 Literatur<br />
[1] Bundesnetzagentur<br />
Bericht der Bundesnetzagentur nach § 112a<br />
EnWG zur Einführung der Anreizregulierung nach<br />
§ 21a EnWG<br />
Bundesnetzagentur Bonn, 2006, S. 13ff<br />
[2] Obergünner, M.<br />
Bewertung und Optimierung des Instandhaltungsaufwands<br />
elektrischer Verteilungsnetze<br />
Dissertation <strong>RWTH</strong> <strong>Aachen</strong>, ABEV Bd. 102, Klinkenberg<br />
Verlag, <strong>Aachen</strong> 2005<br />
[3] Berg, A.<br />
Ressourcenplanung für den Betrieb elektrischer<br />
Hoch- und Höchstspannungsnetze<br />
<strong>Jahresbericht</strong> 2006, ABEV Bd. 109, Klinkenberg<br />
Verlag, <strong>Aachen</strong> 2006<br />
[4] Neumann, K.; Morlock, M.<br />
Operations Research<br />
Carl Hanser Verlag München Wien, 1993,<br />
S. 380ff<br />
[5] Heistermann, J.<br />
Genetische Algorithmen<br />
B. G. Teubner Verlagsgesellschaft Stuttgart Leipzig,<br />
1994<br />
60 IAEW – <strong>FGE</strong> – JAHRESBERICHT <strong>2007</strong>