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Jugendhilfeplanung - KiEZ Sachsen eV

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Bedarf 2010 - 2014<br />

Betrachtet man die Altersverteilung der jungen Menschen im Freistaat <strong>Sachsen</strong> zum<br />

31.12.2008, fällt auf, dass die Altersgruppe der 10- bis 18jährigen um 40% bis 50% im Vergleich<br />

zu den älteren Jahrgängen abfällt. Die Entwicklung hat ihre volle Dynamik bereits entfaltet,<br />

wird sich weiterhin in den nächsten Jahren auf die Bedarfslagen aller Leistungsbereiche der<br />

Jugendhilfe auswirken. In Bezug auf den Planungsbereich der §§ 11-14 SGB VIII - und hier<br />

insbesondere auf Bildungsangebote, die sich direkt an junge Menschen richten - lassen sich<br />

folgende zentrale Trends benennen:<br />

� Die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen als originäre Zielgruppe der Kinder- und<br />

Jugendarbeit ist in ihrer Gesamtheit bis 2020 rückläufig. Der Rückgang betrifft insbesondere<br />

die älteren Alterskohorten. Die jüngeren Altersgruppen werden auf niedrigem<br />

Niveau in den nächsten Jahren wieder ansteigen.<br />

� Die Entwicklung ist heterogen, d.h. der beschriebene Rückgang wird in ländlichen Strukturen<br />

höher ausfallen als in städtischen Gebieten.<br />

� Das Verhältnis zwischen den Altersgruppen älterer und jüngerer Menschen wird sich<br />

zunehmend zu Ungunsten jüngerer Altersgruppen verändern<br />

Mit der beschriebenen Bevölkerungsentwicklung werden sich auch die Wahrnehmung und das<br />

Aufwachsen von jungen Menschen im öffentlichen Raum verändern. Jugend wird zunehmend<br />

als Minderheit in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Dadurch erwachsen strukturelle<br />

sowie konzeptionelle Anforderungen im Hinblick auf den non-formalen und informellen Bildungsauftrag<br />

und in der Bereitstellung repressionsfreier Räume im unmittelbaren Lebensumfeld<br />

von Kindern und Jugendlichen. 13<br />

Die Veränderungen in der Größe und der Struktur der potentiellen Zielgruppe für die Bildungsangebote<br />

wird aus Sicht des Landesjugendamtes auch Auswirkungen auf die Qualität der Angebotsstruktur<br />

der überörtlichen Dachorganisationen und Jugendverbände für Kinder und Jugendliche<br />

haben.<br />

Direkte Rückschlüsse auf die entwickelten Bildungsziele sind jedoch nur begrenzt zu ziehen.<br />

Vielmehr ist die demografische Entwicklung als wichtige Rahmenbedingung bei der Umsetzung<br />

der Ziele zu sehen.<br />

1.1.2 Veränderung der Zielgruppe Fachpersonal in der Kinder- und Jugendhilfe<br />

Das Fachpersonal in der Kinder- und Jugendhilfe als Zielgruppe der Bildungsmaßnahmen der<br />

überörtlichen Dachorganisationen unterliegt ebenfalls Veränderungen, die sich im Rahmen der<br />

demografischen Entwicklung und aktueller fachpolitischer Entwicklungen beschreiben lassen.<br />

Zu Veränderungen in der Zielgruppe des Fachpersonals in einer fachlichen Betrachtung vermerkt<br />

der 3. Sächsische Kinder- und Jugendbericht zunächst, dass es in <strong>Sachsen</strong> gelingen<br />

konnte, die Kinder- und Jugendhilfe, mit Blick auf die in ihr tätigen Fachkräfte binnen 15 Jahren<br />

deutlich zu professionalisieren. 14<br />

Diese Aussage bestätigt in rekursiver Sicht die Ausrichtung der Tätigkeit der überörtlichen<br />

Dachorganisationen und Verbände auf den Bildungsaspekt im Planungsprozess 2006-2009,<br />

insbesondere im Hinblick auf die Professionalisierung haupt- und ehrenamtlicher Fachkräfte<br />

durch den Bildungstransfer bis auf die örtliche Jugendhilfeebene.<br />

Angesichts schwieriger kommunaler Haushaltslagen hat sich der (Legitimations-)Druck auf das<br />

Handlungsfeld der Kinder- und Jugendarbeit deutlich erhöht. Damit einhergeht eine Entstrukturierung,<br />

was sich zum Einen in dem Abbau von Fachpersonal und zum Anderen in der Schließung<br />

von Einrichtungen mit festangestellten sozialpädagogischem Personal niederschlägt. Diese<br />

Tendenzen scheinen nur marginal mit der demografischen Entwicklung zu korrespondieren.<br />

15<br />

Für die überörtlichen Dachorganisationen und Verbände ergibt sich daraus die Aufgabe, das<br />

Arbeitsfeld der §§ 11 - 14 SGB VIII fachlich zu reflektieren, sachkritisch zu thematisieren und in<br />

ihre Arbeit - insbesondere als Interessenvertretung für junge Menschen - einzubeziehen.<br />

13 vgl. SLJA: Auswirkung der demografischen Entwicklung 2007, S.39<br />

14 3. Sächsischer Kinder- und Jugendbericht 2009, S. 99<br />

15 3. Sächsischer Kinder- und Jugendbericht 2009, ebenda<br />

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