Jugendhilfeplanung - KiEZ Sachsen eV
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Bedarf 2010 - 2014<br />
Im 3. Sächsischen Kinder- und Jugendbericht wird konstatiert, dass sich der Legitimationsdruck<br />
auf das Handlungsfeld Jugendarbeit in den letzten Jahren deutlich erhöht hat. Dringend geboten<br />
scheint eine Reformulierung des Bildungsauftrages, um nicht im Rahmen der Bildungsdebatte<br />
in Vergessenheit zu geraten. 31 Hier wird es auch in Zukunft die Aufgabe der überörtlichen<br />
Träger sein, die Fachdiskussion in der Kinder- und Jugendarbeit unter dem Bildungsaspekt zu<br />
führen, zu reflektieren und den Transfer auf die örtliche Ebene zu leisten.<br />
Kinder- und Jugendarbeit ist tendenziell durch eine mehrheitlich männliche Zielgruppe geprägt.<br />
32 Die Aspekte der Geschlechterspezifik und der Geschlechtergerechtigkeit wurden vom<br />
Landesjugendamt thematisch aufgegriffen und im Rahmen des Modellprojektes Jungenarbeit<br />
bearbeitet und untersucht. Zukünftig gilt es, die gesammelten Erfahrungen im Bildungskontext<br />
weiter zu verfolgen, zu verstetigen und zu transferieren.<br />
Eine wesentliche Grundvoraussetzung für die gelingende Bildungsarbeit ist die strukturelle Stabilisierung<br />
von Fachpersonal. Sie ist Grundbedingung für die geforderte konzeptionelle Profilschärfung<br />
und die Arbeit in den beschriebenen Aufgabenfeldern.<br />
Deshalb wird an dieser Stelle ein Rahmenbedarf an Fachkräften und die Höhe der zu erbringenden<br />
Bildungsleistungen aus fachlicher Sicht festgelegt.<br />
Personal:<br />
Zur Umsetzung der Aufgaben im Bereich § 11 SGB VIII ergibt sich für den Planungszeitraum<br />
aus fachlicher Sicht ein Rahmenbedarf in Höhe von 27,0 Stellen (VzÄ).<br />
Hohe Priorität haben dabei die Stellen der Bildungsreferent/ -innen.<br />
Bildungsleistungen:<br />
Die Inhalte der Bildungsleistungen sollen sich an den beschriebenen Bildungszielen der überörtlichen<br />
<strong>Jugendhilfeplanung</strong> im Bereich §§ 11 -14 SGB VIII ausrichten<br />
Es wird ein Verhältnis zwischen Bildungstagen und grundlegenden Leistungen zur Unterstützung<br />
der fachlich-inhaltlichen Arbeit in der Jugendhilfe von ca. 60:40 angestrebt.<br />
Gemessen an 208 Arbeitstagen sind je Bildungsreferent/-in mindestens 42 Bildungstage zu<br />
leisten. Hinzu kommen je 42 Tage Vorbereitung und Nachbereitung. Davon sollte der Referent/<br />
die Referentin wenn thematisch möglich mindestens 50% selbst Bildungsinhalte vermitteln.<br />
Die grundlegenden Leistungen zur Unterstützung der fachlich-inhaltlichen Arbeit werden in der<br />
Regel durch die Bildungsreferenten/-innen erbracht. Dafür wird ein Zeitbudget von ca. 40% der<br />
Arbeitszeit des/der Referenten/-in vorgesehen. Umfang, Art und Schwerpunkt dieser erbrachten<br />
Leistungen liegen in der Verantwortung der Träger.<br />
Im Rahmen dessen sind im besonderen Maße auch Fortbildungen und andere zur Qualitätssicherung<br />
erforderlichen Maßnamen für Fachkräfte zu berücksichtigen.<br />
4.3.2 §§ 11/12 SGB VIII<br />
Auch im Handlungsfeld der Jugendverbandsarbeit wurde - mit Blick auf die Bestandsbewertung<br />
- eine hohe Anzahl an Bildungs- und Beratungsleistungen erbracht.<br />
Die Angebote der Landesverbände beziehen sich - dem Charakter des Arbeitsfeldes entsprechend<br />
- in der Regel auf Fortbildung, Anleitung von Multiplikatoren, Unterstützung der ehrenamtlichen<br />
Strukturen sowie Anregungen und Angebote im Bereich der Internationalen Jugendarbeit.<br />
Die überörtlichen Jugendverbände sind dabei wichtige Bildungs- und Beratungsakteure.<br />
Darüber hinaus üben sie eine bedeutende strukturbildende Funktion aus und schaffen Möglichkeiten<br />
der Interessenvertretung und der Beteiligung für junge Menschen.<br />
Die ressourcenorientierte und qualitative Umsetzung der Aufgaben gilt es im anvisierten Planungszeitraum<br />
2010 - 2014 fortzusetzen.<br />
Die Auswirkung demografischer Effekte auf den überörtlichen Bereich lassen sich auch im Arbeitsfeld<br />
der Jugendverbandsarbeit als mittelbar und sind nicht linear verfolgbar einschätzen,<br />
auch wenn sich die Entwicklungen sicherlich in den Mitgliederzahlen und -strukturen erkennen<br />
lassen.<br />
31 vgl. 3. Sächsischer Kinder- und Jugendbericht 2009; S. 23ff<br />
32 vgl. L. Böhnisch, R. Münchmeier(2002): Wozu Jugendarbeit?, S. 137 ff<br />
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