Broschüre: Die ökologische Transformation in interkulturellen Jugendbegegnungen

Eine fleischhaltige Ernährung verursacht
wesentlich mehr Treibhausgasemissionen
als eine vegetarische
Ernährung 1 . Dies ist jedoch nicht die
einzige negative Auswirkung der
Fleischproduktion auf die Umwelt.
Auch die Landnutzung und der hohe
Wasserverbrauch sind zu berücksichtigen.
Hinzu kommt die Frage des Tierschutzes.
Wenn es aufgrund des Widerstands
der Teilnehmenden oder der Unfähigkeit
des Veranstaltungsortes nicht
möglich ist, während der gesamten
Veranstaltung ein rein vegetarisches
Menü anzubieten, gibt es durchaus
interessante und kohärente Alternativen.
Es können Zwischenlösungen mit
drei bis vier vegetarischen Mahlzeiten
während der gesamten Begegnung
angeboten werden, um den Jugendlichen
die Vielfalt der vegetarischen
Ernährung näher zu bringen, ohne ihre
Gewohnheiten umzuwerfen.
Eine rein vegetarische Verpflegung bei
einer Jugendbegegnung einzurichten,
ist also nicht frei von Schwierigkeiten.
Die Umsetzung muss mit einer pädagogischen
Begleitung verbunden
werden, sowohl für die Teamenden
als auch für die Teilnehmenden. Es ist
wichtig zu erklären, warum die Entscheidung
getroffen wurde, wie sie
sich konkret auswirkt und sie in einen
größeren Zusammenhang zu stellen.
Zum Beispiel indem die Rolle des
Fleischkonsums im Zusammenhang
mit der Produktion von Treibhausgasen
erläutert wird, wobei jedoch
ein moralisierender Ton vermieden
werden sollte.
Zögern Sie nicht, die Teilnehmenden
in diesen Aspekt des Projekts einzubeziehen.
Es kann sehr einfach sein,
sie im Vorfeld zu konsultieren, um z.B.
gemeinsam mit ihnen den Speiseplan
zu erstellen oder sie am Einkauf und
der Zubereitung der Speisen zu beteiligen.
Um den Erfolg eines fleischlosen Menüs
bei einem jungen Publikum zu
ermöglichen, das nicht nur aus Vegetarier*innen
besteht, ist es wichtig,
dem Geschmack und der Ästhetik
vegetarischer Gerichte einen zentralen
Platz einzuräumen. Es ist nämlich
kontraproduktiv, wenn die vegetarische
Ernährung systematisch mit
uninteressanten, nährstoffarmen und
weniger schmackhaften Mahlzeiten in
Verbindung gebracht wird. Dies wird
dazu führen, dass neugierige Jugendliche
davon abgehalten werden, sie zu
probieren. Neben der Optik ist natürlich
auch die Frage des Geschmacks
zentral, damit die Gerichte Lust auf
mehr machen und die Teilnehmenden
mit neuen Ideen für leicht nachzumachende,
leckere und fleischlose
Gerichte nach Hause gehen. Ein Tipp:
Jedem Gericht kann eine kurze Beschreibung
seiner Zusammensetzung
beigefügt werden (Namen der Zutaten,
Nährstoffgehalt, Herkunft...).
Im Voraus sollten die Teilnehmenden
gefragt werden, ob sie vegan essen
möchten, und wenn ja, muss immer
auch eine vegane Alternative auf dem
Speiseplan angeboten werden und
diese sollte klar gekennzeichnet sein.
Was vermieden werden sollte:
Ê Die Teilnehmenden sollten sich
nicht in die Enge getrieben oder
gezwungen fühlen. Deshalb ist es
wichtig, im Vorfeld darüber zu informieren,
dass die Verpflegung
während des Treffens vegetarisch
sein wird. Dies kann mit einer kurzen
Erklärung über eure Vorgehensweise
und den Sinn dieser
Entscheidung einhergehen.
Ê Vermeiden Sie Fleischersatzprodukte,
die die Namen von Fleischprodukten
übernehmen und versuchen,
deren Aussehen zu imitieren.
Dies führt zu Verwirrung bei den
Teilnehmenden. Es ist sinnvoller,
mit anderen Produkten zu arbeiten,
z. B. mit Hülsenfrüchten.
Achten Sie darauf, diesen Aspekt mit
Ihrem Partner zu besprechen. In verschiedenen
Ländern gibt es unterschiedliche
Auffassungen über vegetarische
Ernährung. Wenn Sie in das
Land des Partners reisen, erkundigen
Sie sich genau über Möglichkeiten der
vegetarischen Ernährung. Im umgekehrten
Fall sollten Sie die Partnerorganisation
fragen, ob es für sie möglich
scheint, den Teilnehmenden nur
vegetarische Mahlzeiten anzubieten.
1. So stellt eine Studie der Universität Oxford aus dem Jahr 2014 fest, dass «die ernährungsbedingten Treibhausgasemissionen
von Fleischessern etwa doppelt so hoch sind wie die von Veganern». Scarborough, P., Appleby, P.N., Mizdrak, A. et al. Dietary
greenhouse gas emissions of meat-eaters, fish-eaters, vegetarians and vegans in the UK. Climatic Change 125, 179-192 (2014)
et al. Dietary greenhouse gas emissions of meat-eaters, fish-eaters, vegetarians and vegans in the UK. Climatic Change 125,
179–192 (2014).
DIE ÖKOLOGISCHE TRANSFORMATION IN INTERKULTURELLEN JUGENDBEGEGNUNGEN
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