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Broschüre: Die ökologische Transformation in interkulturellen Jugendbegegnungen

Dieser Leitfaden wurde gemeinsam von der Naturfreundejugend Deutschlands und ihrer französischen Partnerorganisation, der Ligue de’l enseignement, entwickelt. Er richtet sich als Hilfestellung an Einrichtungen, die interkulturelle Jugendbegegnungen organisieren, um für die Integration umweltfreundlicher Praktiken in die logistische Organisation, die pädagogische Planung und die Bewertung Ihrer Begegnungen anzuregen. Dies wird mit Beispielen aus der Praxis bereichert, die aus dem Erfahrungsschatz der Mitglieder der Ligue-Netzwerke und der NFJ stamen.

Dieser Leitfaden wurde gemeinsam von der Naturfreundejugend Deutschlands und ihrer französischen Partnerorganisation, der Ligue de’l enseignement, entwickelt. Er richtet sich als Hilfestellung an Einrichtungen, die interkulturelle Jugendbegegnungen organisieren, um für die Integration umweltfreundlicher Praktiken in die logistische Organisation, die pädagogische Planung und die Bewertung Ihrer Begegnungen anzuregen. Dies wird mit Beispielen aus der Praxis bereichert, die aus dem Erfahrungsschatz der Mitglieder der Ligue-Netzwerke und der NFJ stamen.

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h<strong>in</strong>aus würde die E<strong>in</strong>richtung dieses<br />

Standorts neue Arbeitsplätze für die<br />

Bevölkerung schaffen.<br />

Umweltverband<br />

Argumente: <strong>Die</strong> Umweltvere<strong>in</strong>igung<br />

begrüßt die Initiative des Departements.<br />

Dennoch weist sie darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass der Ökotourismus kaum bekannte<br />

negative Auswirkungen auf die biologische<br />

Vielfalt hat: Indem er mehr<br />

Besucher*<strong>in</strong>nen an bisher ungenutzte<br />

Orte lockt, kann der Ökotourismus<br />

den unerwünschten Effekt haben, dass<br />

der Autoverkehr <strong>in</strong> diesen Gebieten<br />

zunimmt, was zu Kollisionen mit Wildtieren<br />

oder auch zu Lärm führen kann,<br />

der die Populationen dieser Lebensräume<br />

stören kann. Auch das Zertrampeln<br />

der Vegetation ist e<strong>in</strong>e Folge des<br />

Ökotourismus. Außerdem werden die<br />

Tiere durch die Gewöhnung an die<br />

Anwesenheit des Menschen anfälliger<br />

für Raubtiere. Es ist nämlich erwiesen,<br />

dass Tierpopulationen, die sich gegenüber<br />

Menschen dreist verhalten, das<br />

gleiche Verhalten gegenüber ihren<br />

Raubtieren reproduzieren, <strong>in</strong>dem sie<br />

weniger wachsam s<strong>in</strong>d. Es gibt Gebiete,<br />

die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zustand der Wildnis<br />

belassen werden müssen, der Mensch<br />

kann nicht überall anwesend se<strong>in</strong>. Aus<br />

diesen Gründen lehnt der Vertreter*<strong>in</strong><br />

des Vere<strong>in</strong>s die geplante E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>es Öko-Tourismusgebiets ab.<br />

Tourist<br />

Argumente: <strong>Die</strong>ser Tourist, der <strong>in</strong> der<br />

Region unterwegs ist, schätzt es, <strong>in</strong> die<br />

Natur e<strong>in</strong>zutauchen und die Arten <strong>in</strong> der<br />

Umgebung zu beobachten. Er reist seit<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren nicht mehr mit dem Flugzeug.<br />

Se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach ist es viel<br />

verantwortungsbewusster, Ökotourismus<br />

zu betreiben, als <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Flugzeug<br />

zu steigen und exotische Regionen zu<br />

erkunden. Er kann die Argumente der<br />

Umweltorganisation nicht nachvollziehen.<br />

Außerdem argumentiert er,<br />

dass Menschen, die Öko-Tourismus<br />

betreiben, tatsächlich umweltbewusst<br />

s<strong>in</strong>d und sich verantwortungsvoll verhalten.<br />

Der Bürgermeister*<strong>in</strong> setzt sich<br />

für alle Vorteile des Ökotourismus e<strong>in</strong><br />

und ermutigt das Department, diese<br />

Art von Aktivität zu entwickeln.<br />

Der Schutzgebietsverwalter*<strong>in</strong><br />

ist bereit, das Projekt e<strong>in</strong>zurichten<br />

Argumente: <strong>Die</strong>ser Verwalter*<strong>in</strong> verwaltet<br />

das Schutzgebiet seit nunmehr<br />

zehn Jahren. Er oder sie ist davon überzeugt,<br />

dass der Reichtum an biologischer<br />

Vielfalt, der das Ergebnis e<strong>in</strong>es<br />

guten Managements se<strong>in</strong>erseits ist,<br />

e<strong>in</strong> unglaubliches Potenzial für das<br />

Wissen der breiten Öffentlichkeit<br />

birgt. Er oder sie ist von der guten<br />

Idee überzeugt, <strong>in</strong> diesem Schutzgebiet<br />

e<strong>in</strong>e Öko-Tourismusanlage zu<br />

errichten, allerd<strong>in</strong>gs nur unter der Bed<strong>in</strong>gung,<br />

dass diese Besucherquoten<br />

vorschreibt und so respektvoll wie<br />

möglich mit den vorhandenen Tierarten<br />

umgeht. De Verwalter*<strong>in</strong> wird<br />

das Projekt nicht unterstützen, wenn<br />

es ausschließlich wirtschaftlichen Zwecken<br />

dient.<br />

Szenario D - Absprache<br />

zur Umsetzung e<strong>in</strong>es<br />

Projekts auf e<strong>in</strong>er Freifläche<br />

(Sportparcours, Bienenstöcke,<br />

Lernbauernhof).<br />

H<strong>in</strong>tergrund<strong>in</strong>formationen:<br />

<strong>Die</strong> Stadtverwaltung e<strong>in</strong>er Stadt<br />

stellt e<strong>in</strong>e brachliegende Fläche am<br />

Stadtrand zur Verfügung und ruft zu<br />

Bürger<strong>in</strong>itiativen auf, die auf dieser<br />

Fläche umgesetzt werden sollen. Verschiedene<br />

Akteure haben Vorschläge<br />

zu machen, und der Bürgermeister*<strong>in</strong><br />

organisiert e<strong>in</strong>e Abstimmung, um aus<br />

drei Projekten das s<strong>in</strong>nvollste auszuwählen,<br />

das umgesetzt werden soll:<br />

e<strong>in</strong> Sportparcours, die Aufstellung<br />

von Bienenstöcken oder e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er<br />

pädagogischer Bauernhof.<br />

Rollen Abstimmung über die<br />

E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es Projekts auf<br />

e<strong>in</strong>er Freifläche (Sportparcours,<br />

Bienenstöcke, Lehrbauernhof).<br />

Bürgermeister*<strong>in</strong><br />

Leitet die Sitzung e<strong>in</strong> und stellt den<br />

Willen des Bürgermeisteramts vor,<br />

den Bürgern e<strong>in</strong>en Platz zur Verfügung<br />

zu stellen, auf dem sie frei e<strong>in</strong><br />

Projekt umsetzen können. Das Rathaus<br />

lässt ihnen freie Hand, um sich<br />

zu entscheiden.<br />

Bürger*<strong>in</strong><br />

Wille, an der Konzertierung teilzunehmen,<br />

um se<strong>in</strong>e oder ihre Me<strong>in</strong>ung zu<br />

dem Raum zu äußern, der gebaut wird,<br />

um allen Bürger*<strong>in</strong>nen zur Verfügung<br />

zu stehen. Der Bürger*<strong>in</strong> würde sich<br />

e<strong>in</strong>en geselligen, <strong>ökologische</strong>n, pädagogischen<br />

und partizipativen Raum<br />

wünschen.<br />

Imker*<strong>in</strong><br />

Der Imker*<strong>in</strong> verteidigt das Vorhaben,<br />

auf diesem Platz Bienenstöcke aufzustellen:<br />

<strong>Die</strong> Bienenpopulation geht<br />

nämlich zurück und es ist dr<strong>in</strong>gend<br />

notwendig, sie zu schützen und zu<br />

pflegen. E<strong>in</strong> solcher Ort wäre perfekt,<br />

damit sie friedlich leben können, weit<br />

weg von den mit Pestiziden besprühten<br />

Feldern.<br />

Mitglied e<strong>in</strong>es städtischen<br />

Sportvere<strong>in</strong>s<br />

Das Mitglied des städtischen Sportvere<strong>in</strong>s<br />

möchte auf dieser Fläche e<strong>in</strong>en<br />

Sport- und Spielparcours für alle zur<br />

Verfügung stellen, um den Zusammenhalt<br />

zu stärken, die Menschen an<br />

sportliche Aktivitäten heranzuführen<br />

und den Aufenthalt im Freien für Menschen<br />

zu nutzen, die zu Hause nicht<br />

die Möglichkeit dazu haben.<br />

Viehzüchter*<strong>in</strong>, der e<strong>in</strong>en<br />

pädagogischen Bauernhof<br />

aufbauen möchte<br />

E<strong>in</strong> Viehzüchter*<strong>in</strong> möchte auf dieser<br />

Fläche e<strong>in</strong>en pädagogischen Bauernhof<br />

errichten, um die Bewohner mit<br />

den Tieren auf dem Bauernhof und der<br />

Pflege, die sie benötigen, vertraut zu<br />

machen, die Menschen für e<strong>in</strong>e bessere<br />

Ernährung zu sensibilisieren und<br />

den K<strong>in</strong>dern konkrete und spielerische<br />

Aktivitäten näherzubr<strong>in</strong>gen.<br />

72 DIE ÖKOLOGISCHE TRANSFORMATION IN INTERKULTURELLEN JUGENDBEGEGNUNGEN

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