Broschüre: Die ökologische Transformation in interkulturellen Jugendbegegnungen

Der Zero-Waste-Ansatz
Die Grenzen der Mülltrennung
Die Mülltrennung bei einer Jugendbegegnung
einzuführen, ist ein wichtiger
Schritt. Das Recycling hat jedoch seine
Grenzen, insbesondere bei Plastikmüll,
weshalb es ideal ist, die Menge an produziertem
Müll so weit wie möglich zu
reduzieren.
Eine Möglichkeit, Abfall zu reduzieren,
ist der Einkauf in einem Unverpacktladen
1 . Solche Läden bieten eine große
Auswahl an Produkten an, von Lebensmitteln
bis hin zu Reinigungsmitteln.
Der Vorteil an Unverpacktläden ist,
dass die verkauften Produkte oft aus
biologischem Anbau stammen. Leider
sind diese noch nicht überall verbreitet,
sodass Sie vielleicht keinen in der
Nähe Ihrer Unterkunft finden werden.
Außerdem erfordert der Einkauf in
Großpackungen ein wenig Organisation,
vor allem was die Behälter betrifft.
Daher ist es wichtig, im Vorfeld mit
den für die Unterkunft zuständigen
Personen zu sprechen und zu fragen,
ob sie von einem Unverpacktladen in
der Nähe wissen und ob die Unterkunft
über Behälter verfügt, die dafür verwendet
werden können.
Von einem lokalen Bauernhof zu kaufen
oder auf dem Markt einzukaufen hat
den Vorteil, dass Produkte garantiert
lokal und saisonal sind und hilft außerdem,
Verpackungen zu reduzieren!
Vergessen Sie nicht, den Teilnehmer*innen
mitzuteilen, eine Trinkflasche
zur Begegnung mitzubringen,
da Plastikflaschen zu den häufigsten
Plastikabfällen gehören. Wasserstellen,
um seine Trinkflasche aufzufüllen,
sind leider nicht immer leicht zu finden.
Es gibt online Karten, auf denen sie
eingezeichnet sind 2 .
Die Lebensmittelverschwendung
Ein Aspekt des Zero-Waste-Ansatzes
ist die Vermeidung von Lebensmittelverschwendung.
Dies ist ein zentrales
Problem von Jugendbegegnungen,
denn wenn für eine Gruppe gekocht
wird, ist es nicht immer einfach, die
richtigen Mengen zu bestimmen. Es
ist ratsam, die Menüs im Voraus zu
planen, da dies die Organisation erleichtert.
Allerdings sollten Sie flexibel
bleiben, um Lebensmittelverschwendung
zu vermeiden. So ist es nicht zu
empfehlen, den Einkauf für das gesamte
Treffen auf einmal zu erledigen. Es
kann nämlich sein, dass die Mengen
angepasst werden müssen. Ziehen
Sie nach ein paar Tagen Bilanz: Gibt
es viele Reste oder finden die Teilnehmer*innen
im Gegenteil die Mengen
etwas zu gering? Vergessen Sie nicht,
bei der Planung der Mahlzeiten das
Programm zu berücksichtigen, denn
sportliche Aktivitäten können den Appetit
der Teilnehmenden anregen!
Um Lebensmittelverschwendung zu
vermeiden, wäre es eine Idee, die
Jugendlichen sich selbst bedienen
zu lassen oder sie direkt nach ihrem
Appetit zu fragen, um die Teller zu
portionieren. Wenn die Speisen im
Rahmen eines Selbstbedienungsrestaurants
serviert werden, empfiehlt es
sich, das Brot an das Ende der Kette zu
stellen. Denn sobald eine junge Person
visualisiert, was sie essen wird, wird sie
weniger dazu neigen, sich eine Brotportion
zu nehmen. Brot ist generell
eines der am meisten verschwendeten
Lebensmittel in Kantinen.
Auch wenn ein Menü im Voraus geplant
wird, ist es wichtig, sich einen
gewissen Spielraum zu bewahren, vor
allem, wenn nach einer Mahlzeit etwas
übrig bleibt. Um zu vermeiden, dass
die Reste weggeworfen werden, sollte
versucht werden, sie in der nächsten
Mahlzeit zu verarbeiten. Zögern Sie
auch hier nicht, die Teilnehmer*innen
in den Prozess einzubeziehen und ihre
Kreativität zu nutzen!
Wenn am Ende des Aufenthalts Reste
übrig bleiben, können diese auch gespendet
werden. Zum Beispiel an Organisationen,
die sich auf die Verwertung
von Lebensmitteln spezialisiert
haben. Wenn einige Produkte nicht
geöffnet wurden und nicht schnell verderblich
sind, können sie sicherlich
in der Küche der Unterkunft zurückgelassen
werden. Bereits gekochte
Reste können als Proviant für die Teilnehmer*innen
dienen. Vergessen Sie
nicht, ihnen vor dem Aufenthalt mitzuteilen,
eine Lunchbox mitzubringen.
Dies wird während des Treffens sehr
praktisch sein, wenn Ausflüge geplant
werden!
Die Ergebnisse und den
Fortschritt quantifizieren
Auf einer internationalen Jugendbegegnung
Zero-Waste anzustreben ist
ein schönes Ziel, kann sich aber als
schwierig erweisen. Sie können damit
beginnen, sich Ziele für die Begrenzung
der Abfallproduktion zu setzen,
indem Schwellenwerte festgelegt werden,
die nicht überschritten werden
dürfen. Eine Methode ist es, sich zu
Beginn des Projekts Gewichtsziele für
die einzelnen Abfallarten zu setzen
und dann am Ende der Begegnung
zu wiegen, was produziert an Abfall
produziert wurde. Dies ist in der Tat
ein Thema, bei dem es einfach ist,
quantifizierbare Ziele zu setzen und
die Ergebnisse zu messen.
1. Der BUND bietet eine Online-Karte, mit der Sie einen Unverpacktladen in Deutschland finden können:
www.bund.net/themen/chemie/achtung-plastik/plastikfasten/plastikfrei-einkaufen
2. Zero Waste (kurz ZW; engl. für ‚kein Müll‘ / “keine Verschwendung») ist eine nachhaltige Philosophie, die das Ziel verfolgt
möglichst wenig Abfall zu produzieren und Rohstoffe zu schonen.
DIE ÖKOLOGISCHE TRANSFORMATION IN INTERKULTURELLEN JUGENDBEGEGNUNGEN
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