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Biblisches Namen-Lexikon

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Kälte entstandene Eis des Bergkrystalles. Andere vermuten darunter<br />

Glas, was damals auch als kostbare Ware galt (Jes. 54, 12). In Hiob<br />

28, 17 übersetzt Luther das sonst nicht vorkommende Wort «Gabis»,<br />

das auch «Eis» bedeutet, mit «Diamant». Der Krystall ist jedenfalls ein<br />

Bild des hellen Glanzes, ein dem Eis ähnliches, durchsichtiges glänzendes<br />

Naturprodukt.<br />

9. Demant oder Diamant ist die Obersetzung von drei hebräischen Ausdrücken:<br />

«Jahalom», «Zikukith», «Schamir». Diese Arten sind zu unterscheiden.<br />

a) «Jahalom» wird nach dem Vorgang älterer jüdischer Ausleger und<br />

von Luther mit «Diamant» übersetzt (vgl. 2. Mose 39, 11; Hes. 28, 13).<br />

Das Grundwort «halam» = «schlagen, stampfen» von «Jahalom» hat<br />

dazu verleitet, an den Diamant als harten Edelstein zu denken, der sich<br />

aber nicht gravieren läßt. Die Septuaginta und die Vulgata bieten dafür<br />

beständig den «Jaspis» (s. d.). Der Demant galt im Altertum als der<br />

kostbarste aller Edelsteine. Plinius berichtet von 6 Arten, die zu seiner<br />

Zeit bekannt waren. Er schildert die Härte dieses Steines, die sich auf<br />

dem Amboß erprobt, daß die Schläge an ihm abprallen und das Eisen<br />

auseinander fährt, sogar der Amboß zerspringt, der Diamant aber unverletzt<br />

bleibt. Der Diamant verachtet auch das Feuer und wird niemals<br />

glühend, deshalb nennen ihn die Griechen «Adamas» = «der Unbezwingliche,<br />

der Unerweichliche». Unsere Mineralogen erklären ihn<br />

auch als den härtesten Körper. Weil dieser Stein sich nicht zum Gravieren<br />

eignet, konnte der Diamant kein Edelstein auf der hohenpriesterlichen<br />

Brustplatte sein. Das hebräische «Jahalom» wird darum auf<br />

den «Onyx» gedeutet.<br />

b) Zekukith bezeichnet in Hiob 28, 17 eigentlich das «Glas». Es galt<br />

im ganzen Altertum als kostbarer Luxus und diente zu Perlen und anderen<br />

Schmucksachen.<br />

c) Schamir ist in Jer. 17, 1; Hes. 3, 9; Sach. 7, 12 wirklich der «Diamant»,<br />

den die Araber «samür» nennen. Die alten Hebräer kannten den<br />

Diamant zunächst nicht als Edelstein, sondern als Diamantsplitter. Im<br />

Alten Testament ist der «schamir» ein Stein, dessen unüberwindliche<br />

Härte alles Felsgestein übertrifft. Der hebräische Name bedeutet: «Dorn,<br />

Spitze», wonach der Diamant als Spitze eiserner Griffel zum Gravieren<br />

benutzt wurde.<br />

10. Hyacinth wird In Offb. 21, 20 erwähnt, er soll nach Ansicht der Alten<br />

dem hebräischen «Leschem» (2. Mose 28, 19; 39, 12) entsprechen. Das<br />

Wort des Urtextes wird im Altertum auch durch «Lykurion» wiedergegeben,<br />

der mit dem Hyacinth identisch sein soll. Der Hyacinth ist nach<br />

der Mineralogie der genannte «Zirkon», ein glas- oder diamantartig<br />

glänzender, weniger durchsichtig, rot oder gelb gefärbter Edelstein, der<br />

im Feuer seine Farbe verliert. Er ist viel graviert worden. Die Alten erhielten<br />

ihn aus Äthiopien. Luther kannte nach seiner Anmerkung zu<br />

2. Mose 26, 1 den Stein und die gleichnamige Blume nur als gelb oder<br />

goldfarbig.<br />

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