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Biblisches Namen-Lexikon

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wird nach alten Obersetzungen dem Beryll gleichgestellt, besser paßte<br />

der Onyx zu dem lauchgrünen «Chrysopras». Wenn die Septuaginta<br />

einige Male «Smaragd» (2. Mose 28, 9; 35, 27; 39, 6) übersetzt, war sie<br />

wohl bestrebt, den kostbaren Stein in grüner Farbe darzustellen. Der<br />

griechische Name «Onyx» = «Fingernagel» wurde den Chalcedons gegeben<br />

mit verschiedener dunkler Grundfarbe und weißen oder helleren<br />

parallellaufenden Schichten an der Oberfläche. Heute unterscheidet<br />

man den rauchbraunen, milchweißen oder bläulich gestreiften Onyx<br />

von dem gelbbraunen, rot widerscheinenden Sardonix.<br />

14. Rubin ist die Obersetzung der drei hebräischen Ausdrücke: «Nophek»<br />

(2. Mose 28, 18; 39, 11; Hes. 27, 16; 28, 13), «Puk» (1. Chron.<br />

29, 2) und «Eqdach» (Jes. 54, 12). Die Septuaginta übersetzt die drei<br />

Worte mit «Anthrax» = «Glühkohle» und «Krystallos».<br />

Die Alten übersetzten durchweg die Bezeichnung mit «Carbunkel» ~<br />

«Glühkohle», von dem Glänze einer dunkelrot glühenden Kohle, oder<br />

durch «Carchedonier», ein römischer Name für das Gebiet der Garamanten,<br />

dessen Herrin Carchedon-Karthago war, das reich an diesen<br />

Edelsteinen gewesen ist. Indien, das Innere Afrikas, Äthiopien und Karien<br />

nannten die Alten als Fundorte der Garamanten. Es wurden darunter einige<br />

rote Steine verstanden, welche die heutige Mineralogie als «Rubinen»<br />

bezeichnet. Plinius spricht vom indischen, garamantischen oder karchedonischen,<br />

äthiopischen und alabandischen Karbunkel. (In Alabanda<br />

wurde der Karbunkel zuerst verarbeitet.) Er gilt als einer der wertvollsten<br />

Edelsteine. Das hebräische «Nophek» bezeichnet demnach einen<br />

blut- bis braunroten edlen Granat.<br />

Der hebräische Name «Puk» (1. Chron. 29, 2) bezeichnet einen nicht<br />

näher bestimmbaren schwarzglänzenden Edelstein, der darum mit dem<br />

<strong>Namen</strong> der «Schminke» belegt wird.<br />

Die hebräische Bezeichnung «Eqdach», abgeleitet von «qadach» =<br />

«Feuer anzünden», paßt gut zu dem Karbunkel. Der Rubin ist demnach<br />

ein heller, feuerfarbiger funkelnder Stein, er ist sehr hart und<br />

nach dem Diamant der kostbarste Edelstein.<br />

15. Saphir, hebräisch «Sapphir», der in 2. Mose 24, 10; Hi. 28, 6. 16;<br />

Hohel. 5, 14; Jes. 54, 11; Klagel. 4, 7; Hes. 1, 26; 10. 1; erwähnte Edelstein<br />

hat die blaue Farbe des Himmels. Es ist der Grund- und Baustein<br />

der verherrlichten Gottesstadt. Die poetische Schilderung vergleicht die<br />

Schönheit Salomos (Hohel. 5, 14) mit Saphiren. Das Aussehen der<br />

Nasiräer (Klagel. 4, 7) wird mit der Glätte und dem leuchtenden Glanz<br />

des Saphirs verglichen. Alle genannten Bibelstellen erinnern an den<br />

mit schöner Farbe und seinem lebhaften Glänze edlen und beliebten<br />

Saphir der alten Ägypter. Die Alten erhielten ihn aus Äthiopien und Indien.<br />

Plinius und Theophrast sahen in dem blauen Lasurstein, der mit<br />

Schwefelkieskörnern oder goldfarbenen Punkten übersät ist, den<br />

Saphir. Er wurde in den Bergwerken Oberägyptens gewonnen. Plinius<br />

sagt: «Das Gold leuchtet in Punkten durch.» In Hiob 28, 6 heißt es von<br />

dem Saphir: «Und Goldstäubchen hat er.»<br />

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