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Biblisches Namen-Lexikon

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11. Jaspis ist die Obersetzung alter und neuer Ausleger des hebräischen<br />

«Jaschpeh» (2. Mose 28, 20; 39, 13; Hes. 28, 13; vgl. Offb. 4, 3; 21, 11.<br />

18. 19). In der Offenbarung denken manche willkürlich an den Diamant.<br />

Die Prädikate «alleredelster» und «krystallhell» berechtigen nicht, hier<br />

den Jaspis zu sehen. Der Jaspis ist nach Plinius nicht krystallhell. Die<br />

Nennung dieses Edelsteines beruht auf der SeptuagintaQbersetzung von<br />

Jes. 54, 12. Wenn Johannes die Majestät Gottes in seinem Glänze<br />

sieht, nötigt das, an den Diamant zu denken. Der hebräische Name, der<br />

mit Jaspis klangverwandt ist, berechtigt nicht unseren heutigen Jaspis<br />

anzunehmen. Dieser Edelstein ist undurchsichtig, oder an den Kanten<br />

durchscheinend, hat einen muschelartigen Bruch und einen feinen<br />

Textus, er findet sich in braun, rot, gelb, grün, weiß, geädert oder gestreift,<br />

in Kugeln, in konzentrischer Farbenzeichnung. Plinius erwähnt<br />

mehrere Jaspisarten; die Alten schätzten ihn mit etwas Purpurfarbe<br />

am höchsten. Der hebräische Ausdruck wird oft mit Onyx, Beryll Obersetzt.<br />

Andere denken an den wasserhellen, durch sein prachtvolles<br />

Farbenspiel ausgezeichneten edlen «Opal», der in der Bibel nicht vorkommt.<br />

12. Lynkursr ist bei den Alten die Obersetzung des hebräischen «Leschem»<br />

(2. Mose 28, 19; 39, 12; vgl. Offb. 21, 20). Die Septuaginta überträgt<br />

«ligyrion» oder «lingkyrion», die Vulgata «ligurius». Die Grundbedeutung<br />

des Ausdruckes der verschiedenen Sprachen ist für diesen<br />

Edelstein ziemlich unklar. Einige verstehen unter «Leschem» den Bernstein,<br />

nach der Fabel von Plinius des Lynkürion für eine Art «Elektrum»,<br />

was er selbst aber bezweifelt. Der im Altertum bekannte Bernstein galt<br />

bei den Griechen als eine Mischung von Gold, dem er an Wert gleichgeschätzt<br />

wurde. Die Römer hielten ihn für verhärtetes Harz, daß Plinus<br />

sagt: «Er entsteht durch das aus Bäumen des Piniengeschlechts herabfließende<br />

Mark, wie das Gummi an den Kirschbäumen und das Harz<br />

an den Pinien»; «Auch unsere Vorfahren haben den Bernstein für den<br />

Saft eines Baumes gehalten und ihn deshalb .Succinum' (Saftstein)<br />

genannt.» Der Lynkurer ist ein feurig glänzender, dem «Karbunkel»<br />

ähnlicher Stein, der nicht nur Blätter und Strohhalme, sondern auch<br />

Erz- und Eisenstücke an sich ziehe. Für Plinius ist das zweifelhaft, ebenso<br />

die ethymologische Fabel, der Lynkurer entstehe aus dem Urin des<br />

Luchses. Frauen in Syrien nannten den zu Spindelknöpfen verwandten<br />

Bernstein «harpax» = «Räuber», weil er Blätter, Spreu und Kletderfasern<br />

an sich reiße. Ob das zur Eigenschaft des Lynkurer paßt?<br />

13. Onyx wird oft in der Bibel erwähnt. Das hebräische «Schoham»<br />

(Grundbedeutung: mager, von der Hitze ausgedörrt) wird in der Septuaginta<br />

mit «Onyx», «Stein», «Pracios» (Lauch), «Sapphros», «Smaragd»,<br />

«Beryllos» und «Sarder» übersetzt. Andere wollen hier den<br />

«Sardonix» und «Sarder» erkennen (vgl. 1. Mose 2, 12; 2. Mose 25, 7;<br />

28, 9: Hes. 28, 13; Hi. 28, 16). Für die Hebräer galt das Land Chavila<br />

als sein Hauptfundland (1. Mose 2, 11). Die Septuaginta bietet in 1.<br />

Mose 2, 12 den Prasierstein (Lauchstein) dar, was zu seiner lauchgrünen<br />

Farbe passen dürfte. Sein Wert war bedeutend (Hi. 28, 16). Er<br />

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