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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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216<br />

WEGE IN DIE ZKUNFT – BEISPIELE FÜR INNOVATIONEN IM HANDWERK<br />

Expo-Dach<br />

Die Ausbildung der Berater (Ingenieur, Wirtschaftsingenieur,<br />

Ökonom) ermöglicht das Verständnis für im Innovationsprozess<br />

auftretende Problemfelder. Aufgrund<br />

einer unterschiedlichen Ausbildung verfolgt dabei jeder<br />

Berater spezifische Schwerpunkte. Durch die kammerübergreifende<br />

Zusammenarbeit lässt sich im Bedarfsfall<br />

das Know-how der Beraterkollegen nutzen. Die Aufgabe<br />

der Beratungsstelle ist daher in einem Zusammenwirken<br />

von Maßnahmen zur Förderung des Innovationsklimas<br />

und in Einzelberatungen zu sehen, wobei<br />

jeder Innovationsberater den besonderen wirtschaftlichen<br />

Gegebenheiten des jeweiligen Kammerbezirks<br />

entsprechende Ziele berücksichtigen muss. Das System<br />

der Innovationsberatung ist mittlerweile fester Bestandteil<br />

des handwerklichen Beratungswesens. Die Handwerkskammer<br />

<strong>Hannover</strong> hat seit 1982 die Stelle des<br />

Innovationsberaters besetzt. Daneben hat sich das Zentrum<br />

für Umweltschutz etabliert, das erhebliches Knowhow<br />

vorhält.<br />

Der Schwerpunkt der Beratung liegt bei den Metall- und<br />

Elektrobetrieben, erstreckt sich jedoch über die Bereiche<br />

Holz und Bau hinaus auf die gesamte Palette der Handwerksberufe.<br />

Es wurde insgesamt ein beträchtliches Innovationspotenzial<br />

festgestellt, das durch die Beratung aufgeschlossen<br />

bzw. bei der Umsetzung der jeweiligen Entwicklung<br />

unterstützt werden konnte.<br />

Auch eine Technologie-Transferstelle ist inzwischen bei<br />

der Kammer eingerichtet worden. Diese im Förderungsund<br />

Bildungszentrum der Handwerkskammer <strong>Hannover</strong><br />

in Berenbostel angesiedelte Stelle hat u.a. zum Ziel, das<br />

handwerkseigene Berufsbildungs- und Technologiezentrum<br />

stärker in den Technologietransferprozess einzubeziehen<br />

und die Kompetenz der Einrichtung zu erweitern.<br />

Diese Maßnahme wird vom Bundeswirtschaftsministerium<br />

(BMWi) im Rahmen des bundesweiten „Programms<br />

zur Stärkung von Innovationen und Technologie-Transfer<br />

bei KMU“ gefördert. Dem Heinz-Piest-Institut ist dabei<br />

die Funktion der Leitstelle übertragen worden.<br />

15.3 Das Heinz-Piest-Institut<br />

AUFGABENSTELLUNG UND ORGANISATION<br />

Das Heinz-Piest-Institut für Handwerkstechnik an der Universität<br />

<strong>Hannover</strong> (HPI) ist 1950 als „Handwerkstechnisches<br />

Institut“ gegründet worden. Umbenannt wurde es nach<br />

seinem Gründer und ersten Institutsleiter, Prof. Dr.-Ing.<br />

Heinz Piest. Als technisches Forschungsinstitut innerhalb<br />

des Deutschen Handwerksinstituts (DHI) beschäftigt sich<br />

das HPI mit allen Fragen der Technik und der neuen<br />

Technologien im Handwerk. Nachdem anfangs einzelbetriebliche<br />

Probleme im Vordergrund der Institutstätigkeit<br />

gestanden haben, dominiert heute die Bearbeitung<br />

überbetrieblicher Fragestellungen.<br />

Mit der Universität <strong>Hannover</strong> besteht seit 1953 ein<br />

Kooperationsvertrag, in dem das HPI als „An-der-Universität“-Institut<br />

anerkannt worden ist. Die Zusammenarbeit<br />

wird über ein Kuratorium koordiniert.<br />

Entsprechend der grundsätzlichen Arbeitsaufgabe des<br />

Heinz-Piest-Instituts, die Handwerksunternehmen bei der<br />

Anpassung an die technische Entwicklung zu unterstützen,<br />

ist der Technologie-Transfer und die Innovationsförderung<br />

als zentrale Funktion im Arbeitsspektrum des<br />

Instituts zu sehen.<br />

Schon früh, Anfang der 80er Jahre, hat das HPI eine<br />

Untersuchung über die Innovationsaktivitäten der Handwerksbetriebe<br />

durchgeführt und dabei bundesweit festgestellt,<br />

dass der Umfang der Innovationstätigkeiten aus<br />

verschiedenen Gründen gering war, dass jedoch ein Entwicklungspotenzial<br />

durchaus vorhanden ist.<br />

Seit rund 20 Jahren unterstützt das HPI dementsprechend<br />

das Handwerk bei der Umsetzung von Innovationen und<br />

Problemen des Technologie-Transfers. Im Regelfall erfolgt<br />

die Hilfestellung des Instituts nicht auf den einzelnen<br />

Betrieb bezogen, sondern erstreckt sich auf die Multiplikatoren<br />

im Beratungswesen bei Kammern und Fachver-<br />

bänden sowie die Berufsbildungs- und Technologiezentren<br />

des Handwerks. Damit soll eine möglichst große<br />

Effizienz der Institutsarbeiten erzielt werden. Zudem<br />

wird der Zentralverband des Deutschen Handwerk (ZDH)<br />

zu technischen Fragestellungen beraten.<br />

Um die im Handwerk bereits vorhandenen Informationsquellen<br />

und -potenziale möglichst effizient zu nutzen,<br />

wird im Auftrag des BMWi seit 1989 der Modellversuch<br />

„Förderung des Technologie-Transfers für das Handwerk“<br />

vom HPI als Leitstelle betreut. Im Rahmen dieses Projektes<br />

sollen insbesondere die bestehenden Berufsbildungsund<br />

Technologiezentren als Know-how- und Technologieträger<br />

verstärkt in den Transferprozess einbezogen werden.<br />

Das Institut sieht seinen Arbeitsschwerpunkt heute in der<br />

Innovationsförderung, der Förderung des Technologie-<br />

Transfers und der Einführung neuer Techniken im weitesten<br />

Sinne. Hierzu gehören vor allem die Durchführung<br />

von Forschungsarbeiten, die Umsetzung der Ergebnisse<br />

in Veröffentlichungen, Vorträgen und Lehrgangsunterlagen,<br />

die Durchführung von Weiterbildungsveranstaltungen,<br />

die Beratung und Gutachtenerstellung bei der Planung<br />

überbetrieblicher Berufsbildungszentren sowie die Mitwirkung<br />

bei der Erarbeitung von Berufsordnungsmitteln.<br />

Ziel der Arbeiten ist es im Allgemeinen, Informationen zu<br />

technischen handwerksrelevanten Entwicklungen an Multiplikatoren<br />

zur Umsetzung im Handwerk weiterzugeben.<br />

Damit soll eine möglichst große Effizienz der Institutsarbeiten<br />

erzielt werden.<br />

15.4 Aktuelle Projekte und Aktivitäten<br />

des HPI im Bereich Innovation<br />

SEMINARE FÜR MULTIPLIKATOREN<br />

Eine zentrale Maßnahme stellt das einmal jährlich angebotene<br />

Praxisseminar zu Innovationsfragen im Handwerk<br />

dar. In dieser Veranstaltung werden aktuelle Themen der<br />

Beratungspraxis im Bereich Innovation/Technologie-Transfer<br />

behandelt. Die Themenauswahl und Durchführung dieser<br />

Maßnahme im Rahmen des Weiterbildungsangebots<br />

des Deutschen Handwerkskammertages erfolgt in enger<br />

Kooperation mit den regional tätigen Beratern. Daneben<br />

werden regelmäßig Fachseminare und Fachtagungen für<br />

TT- und Innovationsberater durchgeführt.<br />

ERFINDER-FÖRDERUNG HANDWERK<br />

Ein Ergebnis des Zusammenwirkens zwischen HPI,<br />

Handwerkspolitik und Bundesministerien war das Zustandekommen<br />

des Projektes „Erfinderförderung Handwerk<br />

(EFH)”. Aufgrund der langen Erfahrung des HPI<br />

mit dem Thema Innovationsfragen und der entsprechenden<br />

guten Kontakte zu kompetenten Stellen wie dem<br />

Erfinderzentrum Norddeutschland (EZN) in <strong>Hannover</strong><br />

konnte dieses Projekt zwischen dem Handwerk (ZDH)<br />

und dem EZN initiiert werden, das seitens des Bundesministeriums<br />

für Bildung und Forschung (BMBF) bis Ende<br />

Oktober 1998 finanziell unterstützt wurde. Ziel dieser<br />

Maßnahme war die Unterstützung und Ermunterung der<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 217<br />

innovativen Betriebe über die fachkompetente Ergänzung<br />

der organisationseigenen Betriebsberatung durch<br />

das Erfinderzentrum. Seit Anfang 2001 gibt es eine Folgemaßnahme<br />

„EFH 2“, die beim BMWi angesiedelt ist<br />

und vom ZDH abgewickelt wird. Eingebunden in das<br />

Projekt sind wieder das Erfinderzentrum Norddeutschland<br />

und – in begleitender und evaluierender Funktion<br />

– das HPI. Im Fokus steht die Unterstützung von Handwerksbetrieben<br />

bei der Durchführung von Innovationen,<br />

von der Idee über die Erlangung von Schutzrechten bis<br />

zur Vermarktung durch die Innovationsberatungskette<br />

Handwerk.<br />

REGIONALES NETZ NIEDERSACHSEN<br />

Auf regionaler Ebene ist das HPI Mitglied im Innovationsnetzwerk<br />

Niedersachsen (AGTIF). Diese Arbeitsgemeinschaft<br />

verfolgt das Ziel, die Aktivitäten der verschiedenen<br />

in Niedersachsen tätigen Technologiemittler<br />

und Innovationsförderer (Innovationsberatungs- und TT-<br />

Stellen an Kammern, Hochschulen und kommunalen Einrichtungen)<br />

durch eine verstärkte Zusammenarbeit und<br />

eine Verknüpfung der Informationsstellen und Kommunikationssysteme<br />

zu unterstützen und zu stärken.<br />

MULTIMEDIA-INITIATIVE NIEDERSACHSEN<br />

Im Auftrag des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft,<br />

Technologie und Verkehr (MWTV) hat das HPI Anfang<br />

1998 die fachliche Koordinierung und Bewertung<br />

sowie – gemeinsam mit der Landesgewerbeförderungsstelle<br />

des niedersächsischen Handwerks (LGFST) – die Begleitung<br />

der Fördermaßnahme „Telekooperation im Handwerk“<br />

übernommen. Ausschlaggebend war dabei die Kompetenz<br />

des HPI auf dem Sektor Elektronik/IuK-Technik.<br />

Dieses Projekt war Bestandteil der Multimedia-Initiative<br />

Niedersachsen, die vom MWTV und der Deutschen Telekom<br />

AG (DTAG) ins Leben gerufen und von beiden Partnern<br />

finanziert wurde. Die fachliche Begleitung des Projektes<br />

durch das HPI endete vertragsgemäß zum 31.12.2000.<br />

LASER IM HANDWERK<br />

Auch in die Konzipierung des BMBF-Projektes „Laser<br />

2000“, insbesondere hinsichtlich der Überlegungen zur<br />

Einrichtung von KMU/handwerksnahen Kompetenz- und<br />

Erprobungszentren, ist das HPI eingebunden worden.<br />

Seit dem 1.9.1996 ist das Institut Partner im Netzwerk<br />

„Erprobungs- und Beratungszentren Lasertechnik“ und<br />

nimmt seit dem 1.7.1999 die Aufgaben eines Fachsekretariats<br />

„Handwerk“ für den Verbund wahr. Partner ist<br />

u.a. das Laserzentrum <strong>Hannover</strong> (LZH).<br />

ANFORDERUNGEN AN DAS HANDWERK<br />

DURCH DIE INNOVATION BRENNSTOFFZELLE<br />

Unter diesem Titel ist Ende 2001 ein BMWi-Projekt<br />

bewilligt worden, das zum Ziel hat, die Auswirkungen<br />

der neuen Technologie auf das Handwerk zu analysieren<br />

und Maßnahmen zur Einbindung in Tätigkeiten der<br />

betroffenen Handwerksberufe zu entwickeln. Partner bei<br />

diesem Auftrag sind das Fraunhofer-Institut für Innovati-

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