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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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FIRMEN IN DER REGION<br />

Zukunftsfabrik Kommunikation –<br />

Multimedia-Initiative der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Schnell an Informationen kommen und Abläufe vereinfachen<br />

– das sollen die Neuen Medien bringen!<br />

Um den Einsatz von Multimedia in Unternehmen,<br />

in der Verwaltung und in der Ausbildung zu fördern,<br />

hat die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> bereits 1997 die Zukunftsfabrik<br />

Kommunikation (ZuK) ins Leben gerufen.<br />

Die ZuK hat seitdem zahlreiche Projekte durchgeführt<br />

und Veranstaltungen zu aktuellen Themen aus der<br />

Multimedia-Welt organisiert, z.B. den Jugend- und<br />

Berufsserver YouBe (www.yoube.de).<br />

Im Oktober jeden Jahres vergibt die ZuK den Innovationspreis<br />

für besonders innovative oder anwendungsfreundliche<br />

IT-Lösungen. Vor allem mittelständische Unternehmen,<br />

wissenschaftliche Einrichtungen und Studenten<br />

können sich für den Innovationspreis bewerben. Der mit<br />

15.000 DM dotierte Preis wird vergeben für eine Hardoder<br />

Softwarelösung aus den Bereichen Informationstechnologie<br />

und Neue Medien. Wichtig ist der innovative<br />

Charakter oder die besondere Anwenderfreundlichkeit.<br />

Zur Förderung der Medienkompetenz von Schülern<br />

ist gleichzeitig der mit 5.000 DM dotierte Innovationspreis<br />

für Schulen ausgeschrieben. Prämiert werden im<br />

Unterricht oder in Arbeitsgruppen erarbeitete Internet-,<br />

CD-ROM- oder Computerlösungen. Inhalte können schulische<br />

Darstellungen, optimierte Schulabläufe oder Schulprojekte<br />

sein. Die Preise werden im Herbst im Rahmen<br />

einer eigenen Großveranstaltung verliehen.<br />

Mit ihrem neuen Internet-Portal www.zukunftsfabrik.hannover.de<br />

informiert die ZuK über IT und Multimedia in<br />

der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> und bietet nun mit dem b2b-Supportcenter<br />

auch speziell Informationen und Beratung<br />

zum Thema „E-Business“ an. Das Netzwerk b2b-Supportcenter<br />

soll Unternehmen ermöglichen, auf reales<br />

interdisziplinäres Expertenwissen zu Vernetzungslösungen<br />

im E-business zurückzugreifen. Die Kommunikation<br />

im Internet wird durch eine digitale Community mit<br />

Foren, Chats und Newsletter gestärkt. Darüber hinaus<br />

gibt es Kundenberatung zu diversen Anwendungslösungen<br />

(www.b2b-supportcenter.de).<br />

Mit dem Aufbau des Netzwerks 3D-Economy wird die<br />

ZuK die Nischenkompetenz 3D in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

stärken. Kernelement ist ein Informations- und Kommunikationsportal<br />

über Chancen und Möglichkeiten von 3D-<br />

Darstellungen im Internet, insbesondere im E-Commerce.<br />

Das Internet-Portal gibt einen umfassenden Überblick<br />

über Einsatzgebiete, 3D-Technologien und ihre Anbieter<br />

(www.3d-economy.de).<br />

Mit ihrem Umzug in das IT-Center CampMedia auf der<br />

EXPO-Plaza ist die Zukunftsfabrik Kommunikation wichtiger<br />

Baustein dieses Zukunftsstandortes der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

geworden. Im Umfeld der EXPO-Plaza konzentrieren<br />

sich mehr und mehr Multimedia- und IT-Ausbildungsstätten<br />

sowie Unternehmen der Informations- und<br />

Medienwirtschaft. Am 30. November 2001 ging das<br />

Internet-Portal EXPO-Mediapark an den Start, das über<br />

die Multimedia-Aktivitäten im Expo-Park informiert und<br />

die Zusammenarbeit der Akteure unterstützt (www.expomediapark.de).<br />

Dieses wichtige Zukunftsprojekt wurde<br />

von der TCH GmbH und der IHK <strong>Hannover</strong> gemeinsam<br />

entwickelt, um Kooperationen und zugleich Marketing<br />

von Unternehmen und Institutionen zu unterstützen.<br />

Frau Dr. Knorre, die niedersächsische Ministerin für Wirtschaft,<br />

Technologie und Verkehr, mit den Preisträgern des<br />

Innovationspreises für Schulen 2001 von der IGS List.<br />

ADRESSE:<br />

Zukunftsfabrik Kommunikation<br />

c/o Technologie-Centrum <strong>Hannover</strong> GmbH<br />

CampMedia<br />

Expo Plaza 3<br />

30539 <strong>Hannover</strong><br />

Ansprechpartnerin: Susanne Oetzmann<br />

Tel.: (0511) 760 71 600<br />

Fax: (0511) 760 71 101<br />

E-Mail: oetzmann@hannover.de<br />

Internet: www.zukunftsfabrik.hannover.de<br />

sich mehrheitlich um Leitungsfunktionen in Abteilungen,<br />

Gruppen und Projekten. Die Einsatzbereiche haben sich<br />

jedoch entgegen der ursprünglichen Absicht eher in die<br />

Produktionsperipherie, also in die Produkt- und Verfahrensentwicklung,<br />

Materialentwicklung, den technischen<br />

Service und Industrial Engineering verlagert. Danach folgen<br />

mit Abstand produktionsnahe Bereiche wie Logistik,<br />

Qualitätssicherung und Materialvorbereitung. Damit entspricht<br />

der Einsatzort nicht dem anvisierten Ziel der Ausbildung.<br />

Dieses Ergebnis als Misserfolg zu verstehen,<br />

wäre jedoch völlig falsch. Die Ausbildung zu einem Ingenieur<br />

der Produktionstechnik mit sehr starkem Praxisbezug<br />

hat anscheinend zu einem Fachkräftepotenzial<br />

geführt, das aufgrund seiner „theoriegeleiteten Bodenhaftung“<br />

vielfach verwendbar und vor allem im näheren<br />

und weiteren Produktionsumfeld gefragt ist.<br />

Dass die Ausbildung von Produktionstechnikern trotz<br />

einer Veränderung der Zielperspektive auf produktionsunterstützende<br />

Funktionen ein großer Erfolg ist, beweist<br />

die Ausweitung dieses Qualifizierungsprinzips über die<br />

Verfahrenstechnik hinaus auf die Mechatronik mit dem<br />

Start im September 2001.<br />

Das bedeutet, dass das Studium zum Produktionstechniker<br />

im Praxisverbund heute zwei Berufsausbildungssäulen<br />

bietet: zum einen die Verfahrenstechnik, die bei Continental<br />

auf Kautschuk ausgerichtet ist (bei anderen beteiligten<br />

Unternehmen eher auf Metall), und zum anderen<br />

die Mechatronik. Damit verbunden ist zugleich die Verdoppelung<br />

der Zahl derer, die in dieses Programm aufgenommen<br />

werden, und zwar auf insgesamt fünfzig.<br />

Continental trägt wiederum die Verantwortung für die<br />

Hälfte der Plätze. Andere Firmen, wie zum Beispiel<br />

Volkswagen, Wabco und Varta, teilen sich die restlichen<br />

Kapazitäten. Man verspricht sich in den Unternehmen<br />

die Entwicklung von Multitalenten, die den Werkstoff<br />

kennen, Praxisbezug haben und die Sprache der Produzenten<br />

beherrschen. In der Planung für die nächste<br />

Zukunft ist die Übertragung des Modells auf den Bereich<br />

Konstruktionstechnik.<br />

Was in der Einleitung zu diesem Beitrag als positive<br />

Zusammenarbeit zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen<br />

und Unternehmen in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> vermerkt<br />

wurde, gilt auch für die Kooperation zwischen den<br />

Unternehmen, konkret zwischen denen, die für die Entwicklung<br />

von qualifizierten Mitarbeitern verantwortlich<br />

sind. Sie sind in einem langjährig gewachsenen Netzwerk<br />

kreativ tätig bei der Suche nach Wegen, die Qualifikationsbedarfe<br />

der Zukunft zu decken. Darüber hinaus<br />

wird das Innovationspotenzial in der Zusammenarbeit<br />

zwischen den beteiligten Bildungsträgern, und zwar<br />

den Hochschulen, den Berufsschulen und den Ausbildungsabteilungen,<br />

gefordert und auch gefördert.<br />

KOMMUNIKATION UND NACHWUCHS-<br />

FÖRDERUNG BEI VOLKSWAGEN NUTZFAHRZEUGE<br />

Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) hat ein Programm<br />

unter dem Titel „Kommunikation und Nachwuchsförde-<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 231<br />

rung“ aufgelegt, das dem Prinzip „Die Mitarbeiter stellen<br />

den entscheidenden Wettbewerbsfaktor dar“ folgt und<br />

deren Weiterqualifizierung durch konkrete Maßnahmen<br />

unterstützt. Das Personal ist es, das die guten Produkte<br />

und die gut funktionierende Fabrik erst zu einem strategischen<br />

Vorteil macht.<br />

Dieses Potenzial, das in <strong>Hannover</strong> auf einer Größenordnung<br />

von 15.000 Mitarbeitern im Wesentlichen durch<br />

die 195 Auszubildenden, die jährlich eingestellt werden,<br />

und durch kontinuierlich qualifizierte Neueinstellungen<br />

stabil gehalten wird, bedarf demnach einer besonderen<br />

„Pflege“. Dieser Erkenntnis wird dadurch Rechnung<br />

getragen, dass Nachwuchsförderung in eine spezifische<br />

Kommunikationskultur eingebettet und durch gezielte<br />

Kommunikationsprogramme umgesetzt wird. In<br />

diesem Punkt sind sich auch Unternehmensleitung und<br />

Betriebsrat einig. Damit wird der Einsicht Rechnung getragen,<br />

der Ruf nach mehr Information sei in Wirklichkeit<br />

der nach mehr Kommunikation. Während die Information<br />

Vermittlungsagent des Wissens ist, ist Kommunikation<br />

Träger von Deutungen und Interpretationen zu diesem<br />

Wissen. Diese erst ermöglichen, Kenntnisse und Fähigkeiten<br />

in effektives Handeln umzusetzen – und was mindestens<br />

genauso wichtig ist – Identität aufzubauen. Erst<br />

wenn die Mitarbeiter begreifen, welchen Sinn bestimmte<br />

Managemententscheidungen haben, können sie sich<br />

mit diesen und zugleich auch mit dem Unternehmen<br />

identifizieren. Unternehmerische Maßnahmen erreichen<br />

nur dann ungestört ihr Ziel, wenn die Mitarbeiter in die<br />

vorgegebene Richtung mitgehen, und dafür wiederum ist<br />

über Kommunikation gewonnene Einsicht die beste Voraussetzung.<br />

Das Postulat nach mehr Kommunikation ist allenthalben<br />

in den Wirtschaftsunternehmen zu hören. Dadurch allein<br />

wird noch nichts bewegt; entscheidend ist das konkrete<br />

Tun, das heißt faktisch durchgeführte Programme und<br />

kontinuierlich eingesetzte Instrumente.<br />

Insofern ist es konsequent, das Gruppengespräch als ein<br />

zentrales Element der Gruppenarbeit zu praktizieren. So<br />

gilt bei Volkswagen Nutzfahrzeuge die grundsätzliche<br />

Regelung, dass jedem Mitarbeiter eine Stunde Arbeitszeit<br />

pro Woche zur Verfügung steht, um über seine Arbeit<br />

sprechen zu können. Das, was im Management<br />

üblich ist, soll auch Kulturelement auf der Ebene der Produktionsarbeiter<br />

sein. Damit besteht die Chance, dem<br />

Modell der fraktalen Fabrik das vor allem für technische<br />

Aspekte angedachte Prinzip der Selbstähnlichkeit auch<br />

auf den sozialen Prozess der Kommunikation zu übertragen.<br />

Eine solche Kultur mindert zugleich die negativen Folgen<br />

einer streng hierarchisch organisierten Kommunikation.<br />

Aus dem bilateralen Austausch zwischen einem Vorgesetzten<br />

und einem Mitarbeiter wird der Dialog zwischen<br />

gleichgestellten Mitarbeitern um ihre Führungskraft<br />

herum. Die Strategie der Kommunikationsprogramme<br />

über die einzelnen Ebenen soll am Beispiel der Nachwuchsförderung<br />

verdeutlicht werden, so wie sie seit dem<br />

Jahre 2000 in Etappen realisiert wird.

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