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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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36 DIE REGION HANNOVER UNTER DEN VERDICHTUNGSRÄUMEN<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 37<br />

waren Hamburg, Karlsruhe, Köln-Bonn sowie Bielefeld<br />

und Aachen. Wanderungsverluste hatte der Verdichtungsraum<br />

München sowie vor allem das Ruhrgebiet und<br />

der Verdichtungsraum Wuppertal.<br />

In der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> stieg die Bevölkerung von 1996<br />

bis 2000 um knapp 15.000 Einwohner. Die Zuwachsrate<br />

lag, wie auch in dem vorhergehenden Zeitraum,<br />

leicht unter dem Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume.<br />

Die <strong>Region</strong> fiel damit allerdings auf<br />

den 11. Rang unter den 16 Verdichtungsräumen zurück.<br />

Bei einem Wanderungsgewinn von knapp 9.000 Personen<br />

lag der Beitrag der Wanderungen zwar knapp über<br />

dem Durchschnitt der Verdichtungsräume, die natürliche<br />

Entwicklung war aber nach wie vor deutlich ungünstiger.<br />

Das Geborenendefizit betrug in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

fast 4.000 Personen, was lediglich einen 12. Rang unter<br />

den 16 westdeutschen Verdichtungsräumen bedeutete.<br />

SUBURBANISIERUNG DER BEVÖLKERUNG<br />

Seit langem können wir in allen großen bundesdeutschen<br />

Verdichtungsräumen einen sogenannten „Suburbanisierungsprozess“<br />

bei der Bevölkerung beobachten.<br />

Die großstädtischen Zentren verlieren auf Grund des<br />

Wegzugs von v.a. jüngeren und einkommensstarken<br />

Haushalten in das nähere und weitere Umland mehr<br />

oder weniger kontinuierlich an Bevölkerung, während<br />

die Umlandbereiche sehr stark wachsen. Die mit der<br />

Mobilität verbundenen Selektionsprozesse verschärfen<br />

die sozialen Probleme in den Kernstädten. Der Suburbanisierungsprozess<br />

wurde gegen Ende der 80er Jahre<br />

vorübergehend durch Zuwanderungen aufgrund der<br />

Wiedervereinigung und der Öffnung der bundesdeutschen<br />

Außengrenzen überlagert. Seit dem Auslaufen<br />

dieser Wanderungsströme verstärkte sich seit Mitte der<br />

90er Jahre die Suburbanisierung der Bevölkerung wieder<br />

erheblich. Die Wanderungsverluste der Kernstädte<br />

und die Gewinne der Umlandregionen waren seit langem<br />

nicht mehr so groß wie Ende der 90er Jahre. Dabei<br />

dehnt sich der suburbane Raum weiter aus. An den Rändern<br />

der Verdichtungsräume in den Wohnstandorten mit<br />

vergleichsweise niedrigen Bodenpreisen ist die höchste<br />

Dynamik zu verzeichnen.<br />

In den 80er Jahren war dieser Suburbanisierungsprozess<br />

der Bevölkerung in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> noch<br />

schwächer ausgeprägt als in den meisten übrigen Verdichtungsräumen.<br />

Die Wanderungssalden in Kernstadt<br />

und Umlandbereich <strong>Hannover</strong> in der zweiten Hälfte der<br />

90er Jahre belegen, dass die Suburbanisierung der<br />

Bevölkerung stärker geworden ist und mittlerweile über<br />

dem Durchschnitt der Verdichtungsräume liegt (Abb. 1.3-<br />

5). Den Wanderungsverlusten der Landeshauptstadt im<br />

Zeitraum 1996 bis 2000 in der Größenordnung von<br />

etwa 5.000 Personen standen Wanderungsgewinne der<br />

Abb. 1.3-4 Komponenten der Bevölkerungsentwicklung in den westdeutschen Verdichtungsräumen<br />

1996 bis 2000<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

Köln-Bonn<br />

Hamburg<br />

Karlsruhe<br />

Aachen<br />

Bielefeld<br />

Stuttgart<br />

jahresdurchschnittliche Veränderung in v.T.<br />

Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen<br />

Rhein-Main<br />

Rhein-Neckar<br />

Düsseldorf<br />

Nürnberg<br />

München<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Bremen<br />

Ruhrgebiet<br />

Wanderungssaldo<br />

natürliche<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

Bevölkerungsentwicklung<br />

insgesamt<br />

Saarbrücken<br />

Wuppertal<br />

VR insg.<br />

BG West<br />

Abb. 1.3-5 Wanderungssaldo in den Zentren und Umlandbereichen der westdeutschen Verdichtungsräume<br />

1996 bis 2000<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

-2<br />

-4<br />

-6<br />

-8<br />

-10<br />

Hamburg<br />

Karlsruhe<br />

Zentren<br />

Umland<br />

Verdichtungsräume<br />

insgesamt<br />

Köln-Bonn<br />

Bielefeld<br />

Aachen<br />

Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen<br />

Umlandgemeinden von knapp 14.000 Personen<br />

gegenüber. Die Spannweite der relativen Wanderungssalden<br />

zwischen Kernstadt und Umlandbereich entsprach<br />

dem Raum Bremen und war nur in den Verdichtungsräumen<br />

Hamburg, Aachen und vor allem München<br />

größer.<br />

ALTERSSTRUKTUR DER BEVÖLKERUNG<br />

Die Ursachen für die vergleichsweise schwache natürliche<br />

Entwicklung in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> sind weitgehend<br />

in dem ungünstigen Altersaufbau der Bevölkerung<br />

zu suchen (Abb. 1.3-6). Die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> ist durch<br />

eine überdurchschnittliche Überalterung der Bevölkerung<br />

geprägt. Der Anteil der Bevölkerung im Rentenalter (65<br />

Jahre und älter) von 16,6% 14 (105 15 ) ist deutlich höher<br />

als im Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume<br />

(101). Damit liegt <strong>Hannover</strong> hinsichtlich des Anteils<br />

älterer Menschen auf dem 5. Rang unter den westdeutschen<br />

Verdichtungsräumen nach dem Ruhrgebiet, Saarbrücken,<br />

Bielefeld und Wuppertal. Die Verdichtungsräume<br />

mit dem geringsten Anteil älterer Menschen sind<br />

München und Stuttgart.<br />

Der Anteil der Kinder und Jugendlichen (unter 20 Jahre)<br />

ist demgegenüber ausgesprochen niedrig (Abb. 1.3-7).<br />

Er macht in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> 19,1% (89) der<br />

Gesamtbevölkerung aus, was unter dem Durchschnitt<br />

jahresdurchschnittliche Veränderung in v.T.<br />

Düsseldorf<br />

Rhein-Neckar<br />

Nürnberg<br />

Bremen<br />

Rhein-Main<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Stuttgart<br />

Saarbrücken<br />

München<br />

Ruhrgebiet<br />

Wuppertal<br />

VR insg.<br />

der Verdichtungsräume (95) liegt und nur noch in der<br />

<strong>Region</strong> München ein vergleichbar niedriges Niveau aufweist.<br />

Einen überdurchschnittlichen Anteil von Kindern<br />

und Jugendlichen haben demgegenüber die Verdichtungsräume<br />

Stuttgart, Aachen und vor allem Bielefeld.<br />

Zudem hat die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> unter den Verdichtungsräumen<br />

den mit Abstand geringsten Anteil an noch<br />

nicht schulpflichtigen Kindern 16 (97), wobei hier der<br />

Rückstand zu den Spitzenreitern Bielefeld und Aachen<br />

(beide 112) sowie Stuttgart (110) noch deutlicher ist.<br />

Eine Spitzenposition hat die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> hingegen<br />

beim Anteil der 20- bis unter 30-Jährigen (106) zusammen<br />

mit München (106) und noch vor Stuttgart (105),<br />

Rhein-Neckar und Hamburg (je 103). Der ausgesprochen<br />

hohe Anteil junger Menschen in <strong>Hannover</strong> dürfte<br />

auf Zuwanderungen auf Grund der Attraktivität seiner<br />

Hochschulen, Schulen und sonstigen Bildungsstätten<br />

zurückzuführen sein. Dies belegt vor allem vor dem Hintergrund<br />

der ausgesprochen niedrigen Anteile der unter<br />

20-Jährigen Altersgruppen die außerordentliche Bedeutung<br />

von Ausbildungsfunktionen für die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />

Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang aber<br />

14) 1.1.1998<br />

15) Anteil der jeweiligen Altersgruppe an der Bevölkerung insgesamt, jeweiliger<br />

Bundeswert (Deutschland) = 100<br />

16) Kinder unter 5 Jahre

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