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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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32<br />

DIE REGION HANNOVER UNTER DEN VERDICHTUNGSRÄUMEN<br />

Abb. 1.2-2 Arbeitsproduktivität in den westdeutschen Verdichtungsräumen<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

10<br />

-10<br />

München<br />

Rhein-Main<br />

Hamburg<br />

schnitt der westdeutschen Verdichtungsräume (108).<br />

Eine vergleichbare Arbeitsproduktivität haben Karlsruhe<br />

(105) und Nürnberg (101).<br />

1.3 Bevölkerungsdynamik und -struktur<br />

Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen 1998 in 1.000 DM je Erwerbstätigem<br />

Düsseldorf<br />

Köln-Bonn<br />

Stuttgart<br />

Quelle: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen der Länder<br />

Rhein-Neckar<br />

Karlsruhe<br />

Die Bevölkerungszahl und -entwicklung sowie die Zusammensetzung<br />

der Bevölkerung nach Altersgruppen<br />

bilden wichtige Rahmendaten für die regionale wirtschaftliche<br />

Entwicklung. Sie sind nicht nur eine grundlegende<br />

Bestimmungsgröße für das Angebot an Arbeitskräften<br />

auf dem regionalen Arbeitsmarkt, sondern sie<br />

prägen auch in wesentlichen Zügen die Nachfrage der<br />

Bevölkerung und der Haushalte in der <strong>Region</strong> nach haushaltsorientierten<br />

Dienstleistungen, nach Wohnungen sowie<br />

nach Infrastrukturleistungen und sonstigen öffentlichen<br />

Dienstleistungen. Die Entwicklung der auf die lokalen<br />

Märkte ausgerichteten Dienstleistungs- und Handwerksbetriebe<br />

in einer <strong>Region</strong> hängt damit in hohem<br />

Maße von der Bevölkerungs- und Haushaltsdynamik ab.<br />

Die Bevölkerungsentwicklung insgesamt ergibt sich aus<br />

dem Zusammenspiel von vier Komponenten: den Geborenen<br />

und den Sterbefällen (natürliche Entwicklung) sowie<br />

den Zu- und Fortzügen (Wanderungssaldo). Natürliche<br />

Entwicklung und Wanderungen wirken sich sehr<br />

unterschiedlich auf die Bevölkerungsdynamik und auf<br />

den Bevölkerungsaufbau aus. Umgekehrt beeinflussen<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Nürnberg<br />

Ruhrgebiet<br />

Bremen<br />

Bielefeld<br />

Wuppertal<br />

Aachen<br />

Saarbrücken<br />

die Besonderheiten im demographischen Aufbau auch in<br />

starkem Maße die natürliche Entwicklung.<br />

BEVÖLKERUNGSENTWICKLUNG<br />

VR insg.<br />

Westdeutschland<br />

Im folgenden Abschnitt sollen die besonderen demographischen<br />

Strukturen und Entwicklungen im Verdichtungsraum<br />

<strong>Hannover</strong> im Vergleich zu den anderen westdeutschen<br />

Verdichtungsräumen herausgearbeitet werden.<br />

Die Bevölkerung in den westdeutschen Verdichtungsräumen<br />

entwickelt sich insgesamt seit langem ungünstiger<br />

als im übrigen Bundesgebiet. Dabei sind die Abweichungen<br />

vom Bundestrend seit der Wiedervereinigung<br />

eher größer als kleiner geworden. Die Ursachen für die<br />

schwächere Bevölkerungsentwicklung der Verdichtungsräume<br />

liegen zum einen in der ungünstigeren natürlichen<br />

Entwicklung und zum anderen in deutlich<br />

schwächeren Wanderungsgewinnen. Vor allem von der<br />

Wiedervereinigung bis Mitte der 90er Jahre konnten die<br />

Verdichtungsräume nicht in dem Maße Zuwanderungen<br />

realisieren wie die übrigen westdeutschen <strong>Region</strong>en.<br />

In den 80er Jahren war unter den westdeutschen Verdichtungsräumen<br />

hinsichtlich der Bevölkerungsentwicklung<br />

ebenso wie bei der wirtschaftlichen Entwicklung ein<br />

starkes Süd-Nord-Gefälle festzustellen. Die Spanne reichte<br />

von den Spitzenreitern München, Stuttgart und Nürn-<br />

Quelle: Statistik der Bevölkerungsfortschreibung des Statistischen Bundesamtes, eigene Berechnungen<br />

berg mit erheblichen Bevölkerungsgewinnen bis hin zum<br />

Ruhrgebiet und zu den <strong>Region</strong>en Wuppertal und Saarbrücken<br />

mit beträchtlichen Verlusten.<br />

Die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> lag in den 80er Jahren mit ihrer<br />

Bevölkerungsentwicklung im hinteren Drittel (unter den<br />

16 westdeutschen Verdichtungsräumen auf dem 12. Rang)<br />

und verlor von 1980 bis 1989 mehr als 17.000 Einwohner.<br />

Vor allem in der zweiten Hälfte der 80er Jahre<br />

blieb sie hinter dem Durchschnitt der Verdichtungsräume<br />

zurück. Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt war<br />

die Entwicklung in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> entsprechend<br />

noch ungünstiger. Der Wiederanstieg der Bevölkerungszahlen<br />

in der zweiten Hälfte der 80er Jahre erfolgte in<br />

Relation zum Bundestrend mit Verzögerung von mehreren<br />

Jahren (Abb. 1.3-1). Die Gründe für das schwache<br />

Abschneiden der <strong>Region</strong> in den 80er Jahren lagen<br />

sowohl in einer sehr ungünstigen natürlichen Entwicklung<br />

als auch in nur bescheidenen Wanderungsgewinnen.<br />

Unter den Verdichtungsräumen war in den 80er<br />

Jahren beispielsweise nur in Hamburg das (relative)<br />

Geborenendefizit (Geborene abzüglich Gestorbene bezogen<br />

auf die Einwohnerzahl) höher als in <strong>Hannover</strong>.<br />

Mit der Öffnung der innerdeutschen Grenze kam auch<br />

für die Verdichtungsräume ein beträchtlicher Bevölkerungsschub,<br />

wenngleich sie nicht ganz so stark profitieren<br />

konnten wie die übrigen <strong>Region</strong>en Westdeutsch-<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 33<br />

Abb. 1.3-1 Bevölkerungsentwicklung im Verdichtungsraum <strong>Hannover</strong><br />

und den westdeutschen Verdichtungsräumen insgesamt seit Anfang der 80er Jahre<br />

108<br />

106<br />

104<br />

102<br />

100<br />

98<br />

80<br />

VR <strong>Hannover</strong><br />

Verdichtungsräume<br />

insgesamt<br />

früheres<br />

Bundesgebiet<br />

1989 = 100<br />

81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />

Jahr<br />

lands. Gegenüber den 80er Jahren ergaben sich nach<br />

der Öffnung der innerdeutschen Grenze deutliche Positionsverschiebungen<br />

zwischen den großstädtischen<br />

<strong>Region</strong>en. In dieser ersten Phase nach der Wiedervereinigung<br />

verstärkte sich v.a. in den Verdichtungsräumen<br />

Bielefeld, Hamburg, Bremen und auch <strong>Hannover</strong> die<br />

Bevölkerungsentwicklung überdurchschnittlich. Erheblich<br />

an Vorsprung büßten demgegenüber die süddeutschen<br />

<strong>Region</strong>en ein, allen voran München, sowie die übrigen<br />

nordrhein-westfälischen <strong>Region</strong>en Ruhrgebiet, Düsseldorf,<br />

Köln-Bonn und Aachen.<br />

Von dem Wachstumsschub nach der Öffnung der innerdeutschen<br />

Grenze wurde auch die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> auf<br />

Grund ihrer nunmehr exponierten Lage begünstigt. Von<br />

1989 bis 1993 stieg die Einwohnerzahl der <strong>Region</strong><br />

<strong>Hannover</strong> um mehr als 52.000. Sie erreichte damit allerdings<br />

auch in dieser Phase nicht ganz die durchschnittliche<br />

Dynamik der westdeutschen Verdichtungsräume,<br />

was weiterhin einen 12. Rang bedeutete.<br />

Die Gründe für das Aufholen der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> zu<br />

Anfang der 90er Jahre lagen in Wanderungsgewinnen,<br />

die z.T. deutlich höher waren als im Durchschnitt der<br />

westdeutschen Verdichtungsräume. Die natürliche Bevölkerungsentwicklung<br />

der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> blieb aber<br />

weiterhin relativ ungünstig (Abb. 1.3-2), sie hatte im<br />

Zeitraum 1989 bis 1993 vorübergehend sogar das

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