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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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166<br />

HOCHSCHULEN ALS KOMPETENZZENTREN FÜR BILDUNG UND FORSCHUNG<br />

Abb. 11-5 Studierende an den Fachhochschulen der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (WS 2000/2001)<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Rechts-, Wirtschafts- und<br />

Sozialwissenschaften<br />

Anteil der Studierenden nach Studienbereichen an insgesamt in % (Fachhochschulen)<br />

Ingenieurwissenschaften<br />

Mathematik,<br />

Naturwissenschaften<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt und Niedersächsisches Landesamt für Statistik, Statistik der Studierenden<br />

und Studienanfänger/innen nach Hochschularten, Fächergruppen, Studienbereichen und 1. Studienfach,<br />

eigene Berechnungen<br />

Die zahlreichen Forschungsvorhaben der TiHo 24 gelten<br />

zwar überwiegend den Tieren (u.a. Tierklinik, Tierernährung,<br />

Tierschutz und Tierzucht), sind aber auch auf<br />

die Gesundheit des Menschen (z.B. Lebensmittelwissenschaften)<br />

ausgedehnt worden. In der Forschung arbeitet<br />

die TiHo besonders eng mit der MHH zusammen.<br />

Neben der wissenschaftlichen Ausbildung und Forschung<br />

erfüllt die TiHo eine wichtige Funktion als Dienstleister.<br />

Schwerpunktaufgaben der TiHo sind hierbei zum<br />

Beispiel die klinische Versorgung von Tieren, verschiedene<br />

Laborfunktionen, die Betreuung von Nutztierbeständen,<br />

die Beratung in Fragen der Tierhaltung sowie<br />

die Bewertung chemischer, biochemischer oder toxikologischer<br />

Analysen. In den institutseigenen Kliniken werden<br />

jährlich mehr als 9.000 Tiere stationär, etwa<br />

27.500 poliklinisch und 12.600 ambulant, d.h. in den<br />

landwirtschaftlichen Betrieben behandelt 25 .<br />

Darüber hinaus verfügt die TiHo über zwei international<br />

anerkannte Referenzzentren:<br />

– Das WHO-Zentrum für Veterinary Public Health beschäftigt<br />

sich seit 1973 mit den Auswirkungen der<br />

Tierwelt auf die menschliche Gesundheit.<br />

Kunst, Kunstwissenschaft<br />

Agrar-, Forst- und<br />

Ernährungswissenschaften<br />

– Das EU-Referenzlaboratorium für Europäische Schweinepest<br />

und andere Pestviren zur Koordination nationalstaatlicher<br />

Referenzzentren, das zugleich als Referenzzentrum<br />

der FAO (Welternährungsorganisation)<br />

und der OIE (Internatio-nales Tierseuchenamt) fungiert.<br />

11.2 Fachhochschulen<br />

in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Deutschland<br />

<strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

Sprach- und<br />

Kulturwissenschaften<br />

Das Studium an Fachhochschulen grenzt sich gegenüber<br />

dem Universitätsstudium durch kürzere Studienzeiten<br />

und einen stärken Praxisbezug ab. Durch obligatorische<br />

Praxissemester sammeln Fachhochschulstudierende<br />

bereits während ihrer Studienzeit Berufserfahrungen und<br />

stellen frühzeitig Firmenkontakte her, die ihnen nach<br />

Abschluss ihres Studiums zu Gute kommen. Darüber hinaus<br />

ist die praktische Erfahrung auch für das Lehrpersonal<br />

eine wichtige Eingangsvoraussetzung.<br />

Die detaillierte Analyse der Studierenden an den drei<br />

hannoverschen Fachhochschulen (Fachhochschule <strong>Hannover</strong>,<br />

Evangelische Fachhochschule <strong>Hannover</strong> und<br />

Fachhochschule für die Wirtschaft <strong>Hannover</strong>) zeigt deutliche<br />

Spezialisierungen des Studienangebots in Fächer-<br />

Studiengang „Journalistik” an der Fachhochschule <strong>Hannover</strong><br />

Den Studierenden werden grundlegende Fertigkeiten<br />

in allen journalistischen Arbeitsfeldern wie Rundfunk<br />

und Fernsehen, Printmedien und Bildschirmmedien,<br />

Fotografie und Gestaltung vermittelt, die dann unter<br />

berufstypischen Arbeitsbedingungen eingesetzt werden.<br />

Darüber hinaus werden ein solides Grundwissen<br />

der Medienwissenschaft und der wissenschaftlichen<br />

Methoden sowie Kenntnisse über Themen<br />

bestimmter Fachressorts und der Kulturwissenschaften<br />

erworben.<br />

Parallel hierzu sind Vermittlungstechniken wie Präsentation<br />

und Fremdsprachen sowie überfachliche<br />

Schlüsselqualifikationen wie Kenntnisse im Bereich<br />

des Medienrechts, der Medienethik, politisches<br />

Grundwissen, Kenntnisse über Wirtschafts- und Sozialsysteme,<br />

Grundlagen der Betriebswirtschaft und<br />

des Arbeitsrechts Bestandteil des Studiums.<br />

gruppen, die deutschlandweit eher geringere Bedeutung<br />

haben (Abb. 11-5):<br />

– Stark vertreten ist die Fächergruppe Kunst, Kunstwissenschaft<br />

mit den Studienbereichen Bildende Kunst<br />

und Gestaltung. Hierunter verbergen sich verschiedene<br />

Design- und Grafikstudiengänge.<br />

– Eine ebenfalls überdurchschnittliche Bedeutung in<br />

<strong>Hannover</strong> hat die Fächergruppe Sprach- und Kulturwissenschaften<br />

mit dem Studienbereich Bibliothekswissenschaft,<br />

Dokumentation, Publizistik (u.a. Studiengänge<br />

Journalistik und PR/Öffentlichkeitsarbeit).<br />

– Unterdurchschnittlich ist dagegen die Fächergruppe<br />

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften vertreten.<br />

Der Grund hierfür liegt v.a. in der<br />

vergleichsweise geringen Anzahl von Studierenden im<br />

Fach Betriebswirtschaftslehre. Deutschlandweit stammt<br />

jeder vierte Student aus diesem Fach; in <strong>Hannover</strong><br />

sind es dagegen nur rund 9%. Einen vergleichsweise<br />

hohen Anteil hat demgegenüber der Studienbereich<br />

Sozialwesen (Evangelische Fachhochschule).<br />

– Auf den ersten Blick etwas schwächer als im Bundesdurchschnitt<br />

sind auch die Ingenieurwissenschaften<br />

vertreten. Allerdings muss hier berücksichtigt werden,<br />

dass die Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen<br />

am Standort Nienburg der Fachhochschule<br />

<strong>Hannover</strong> angeboten werden und somit in den Zahlen<br />

für die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> nicht enthalten sind. Bei Einbeziehung<br />

der Nienburger Fächer ist das ingenieurwissenschaftliche<br />

Studienangebot – wie bei den Universitäten<br />

– überdurchschnittliche vertreten. In <strong>Hannover</strong><br />

selbst gilt dies v.a. für den Studienbereich Elektrotechnik.<br />

Beim Lehr- und Forschungspersonal 26 dominieren –<br />

anders als bei den Universitäten – nicht die technikrelevanten<br />

Fächergruppen: Auf sie entfallen lediglich 40%<br />

des Lehr- und Forschungspersonals an der Fachhoch-<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 167<br />

Aufgrund der Internationalität des möglichen Einsatzgebietes<br />

der Absolventen ist der Studiengang Journalistik<br />

als international anerkanntes zweistufiges<br />

Bachelor-Studium konzipiert. Ein erster berufsqualifizierender<br />

Abschluss erfolgt nach drei, der zweite<br />

nach vier Jahren. Letzter ist mit einem Diplomabschluss<br />

gleichwertig. Zwei Praxissemester (eines<br />

davon im Ausland) sind obligatorisch.<br />

Die Organisation und Durchführung des Studiums<br />

sowie die Nutzung der materiellen Ausstattung<br />

erfolgt durch den Fachbereich Informations- und<br />

Kommunikationswesen in Kooperation mit dem Institut<br />

für Journalistik und Kommunikationsforschung (Studiengang<br />

Medienmanagement) der Hochschule für<br />

Musik und Theater <strong>Hannover</strong>. Gemeinsamer Standort<br />

beider Einrichtungen ist das Kurt-Schwitters-Forum an<br />

der EXPO-Plaza.<br />

schule <strong>Hannover</strong>. Überdurchschnittlich stark vertreten<br />

sind dagegen die nicht technischen Bereiche „Gestaltung“<br />

(20%), „Bibliothekswissenschaften, Dokumentation,<br />

Publizistik“ (15%) sowie „Bildende Kunst“ (6%).<br />

Forschung spielt an den Fachhochschulen im Vergleich<br />

zu den Universitäten naturgemäß eine eher untergeordnete<br />

Rolle. Auch hier stehen praxisorientierte Ansätze im<br />

Vordergrund. Entsprechend ist der Drittmittelanteil beim<br />

Lehr- und Forschungspersonal äußerst gering. Dennoch<br />

gibt es an den hannoverschen Fachhochschulen eine<br />

Reihe von Forschungsprojekten, die im Folgenden noch<br />

näher dargestellt werden.<br />

FACHHOCHSCHULE HANNOVER<br />

Die Fachhochschule <strong>Hannover</strong> (FHH) ist 1971 aus mehreren<br />

Bildungseinrichtungen hervor gegangen 27 . Die<br />

älteste hiervon ist die bereits 1791 gegründete „Freye<br />

Zeichenschule für Handwerker und Gewerbelehrlinge“.<br />

Dei FHH ist heute die zweitgrößte Hochschule der <strong>Region</strong><br />

<strong>Hannover</strong> und die drittgrößte Fachhochschule des<br />

Landes Niedersachsen 28 . In zehn Fachbereichen werden<br />

insgesamt 27 Studiengänge angeboten:<br />

– Fachbereich Bildende Kunst: Studiengang Bildende<br />

Kunst und Aufbaustudium Bildende Kunst,<br />

– Fachbereich Bioverfahrenstechnik: Studiengänge<br />

Milchwirtschaftliche Lebensmitteltechnologie und Technologie<br />

Nachwachsender Rohstoffe,<br />

24) Vgl. hierzu auch die weiter oben dargestellten Sonderforschungsbereiche (SFB) in<br />

der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong>.<br />

25) Quelle: Verschiedene Informationsmaterialien der Tierärztlichen Hochschule <strong>Hannover</strong><br />

26) Ausschließlich Fachhochschule <strong>Hannover</strong>. Die Evangelische Fachhochschule<br />

<strong>Hannover</strong> und die Fachhochschule für die Wirtschaft <strong>Hannover</strong> sind nicht in der<br />

Statistik des LuF-Personals enthalten.<br />

27) Vgl. Fachhochschule <strong>Hannover</strong>, 2000 und 2001<br />

28) nach der FH Oldenburg/Ostfriesland/Wilhelmshaven (ca. 7.400 Studierende)<br />

und der FH Osnabrück (ca. 6.000 Studierende)

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