Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW
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REGIONALREFORM ALS INNOVATION<br />
gebietsreform vorgesehen war noch gemeindliche Kompetenzen<br />
nach „oben“, d.h. auf die <strong>Region</strong>, verlagert<br />
werden sollten, sondern die Städte und Gemeinden<br />
durch zusätzliche Kompetenzen gestärkt werden sollten.<br />
– Schließlich erstreckt sich das Modell nur auf die Landeshauptstadt<br />
und den sie umgebenden Landkreis – eine<br />
Einbeziehung der Landkreise des „2. Ringes“ wäre<br />
trotz deren intensiven Verflechtungen mit dem engeren<br />
Großraum <strong>Hannover</strong> unrealistisch gewesen.<br />
Auch dass das Modell von drei anerkannten kommunalen<br />
Praktikern „von unten“ entwickelt worden war und<br />
das Land bei der Ausgestaltung des Gesetzes den intensiven<br />
Dialog mit den regionalen Akteuren suchte, trug<br />
zum Erfolg bei. Bemerkenswert ist schließlich die Tatsache,<br />
dass eine echte parteipolitische Polarisierung in der<br />
Reformdiskussion nicht eintrat. Klar erkennbar wird aus<br />
diesen Ausführungen, dass der Wille zur Bildung der<br />
<strong>Region</strong> offenbar stärker war als die ungelösten Probleme.<br />
Außerdem vertraten die entscheidenden Akteure die<br />
Auffassung, dass der Einstieg in die <strong>Region</strong> wichtiger<br />
wäre als die perfekte Lösung aller Einzelprobleme.<br />
Die Stringenz des Reformprozesses, der hohe Konsensgrad<br />
und nicht zuletzt die Initiativkraft der kommunalen<br />
Akteure sind Belege dafür, dass regionales Denken und<br />
Handeln im Großraum <strong>Hannover</strong> nicht nur fest verankert<br />
sind, sondern auch eine von vielen Beobachtern anfangs<br />
nicht für möglich gehaltene Triebkraft entwickelt haben.<br />
Die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> ist inzwischen zum Vorbild für<br />
mehrere andere kleinere und größere Verdichtungsräume<br />
in ganz Deutschland geworden, die das hier gewonnene<br />
Know-how für die Neuordnung ihrer regionalen<br />
Organisationsstruktur verwerten wollen.<br />
19.7 Ausblick<br />
Mit der <strong>Region</strong>sbildung ist der Großraum <strong>Hannover</strong> gut<br />
gerüstet für die zahlreichen Herausforderungen, denen<br />
Steinhuder Meer<br />
sich die Wirtschaftsräume in einer Zeit zunehmend globaler<br />
Verflechtungen und Abhängigkeiten stellen müssen.<br />
Die Hauptaufgabe der nächsten Jahre wird es sein, die<br />
erwarteten Effekte der <strong>Region</strong>alreform zu realisieren.<br />
Dazu zählt neben hoher Effizienz auch die Erreichung<br />
der finanzwirksamen Synergieeffekte. Da von politischer<br />
Seite betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen wurden,<br />
wird es vor allem darum gehen, im Zuge natürlicher<br />
Fluktuation die der <strong>Region</strong> übertragenen Aufgaben künftig<br />
mit weniger Personal als in den Ursprungsbehörden<br />
zu erfüllen. Als politische Erwartung stehen mittelfristig<br />
Einsparungen in Höhe von ca. 20 Millionen € im Raum.<br />
Da die wirtschaftlichen Verflechtungen der Landeshauptstadt<br />
<strong>Hannover</strong> deutlich über die Grenzen der <strong>Region</strong><br />
hinausgehen, was sich nicht zuletzt in den Pendelverflechtungen<br />
und in der Ausdehnung des neuen S-Bahn-<br />
Systems ausdrückt, kommt der Zusammenarbeit mit den<br />
benachbarten kommunalen Körperschaften eine große<br />
und künftig noch steigende Bedeutung zu. Dies gilt vor<br />
allem für die an die <strong>Region</strong> angrenzenden Landkreise,<br />
aber auch für die größeren Städte, die sich seit einigen<br />
Jahren zusammen mit der Landeshauptstadt im „Städtenetz<br />
EXPO-<strong>Region</strong>“ zusammengeschlossen haben und<br />
auch eng mit dem früheren Kommunalverband Großraum<br />
<strong>Hannover</strong> als kooptiertem Mitglied zusammengearbeitet<br />
haben. Schon heute belegt eine Reihe von Kooperationsansätzen<br />
über die Grenze der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />
hinaus, dass sich die Verantwortlichen innerhalb und<br />
außerhalb der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> der intensiven Verflechtungen<br />
und der Bedeutung sachbezogener Kooperation<br />
bewusst sind. Neben den schon seit mehreren Jahren<br />
praktizierten Übergangsregelungen im ÖPNV-Tarif zu<br />
den Landkreisen Schaumburg und Peine und der Zusammenarbeit<br />
im Tourismusverein <strong>Hannover</strong>-<strong>Region</strong> hat dies<br />
nicht zuletzt der gemeinsame Expo-Auftritt der erweiterten<br />
<strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> im Jahr 2000 eindrucksvoll belegt.<br />
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