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Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW

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54 DIE REGION HANNOVER ALS UNTERNEHMENSSTANDORT<br />

N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 55<br />

Abb. 2.2-1 Dienstleistungstätigkeiten (Funktionalstruktur) in den westdeutschen Verdichtungsräumen<br />

1989 und 2000<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

München<br />

Rhein-Main<br />

Hamburg<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Köln-Bonn<br />

Düsseldorf<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit, eigene Berechnungen<br />

Im Rahmen einer Sonderauswertung der Beschäftigtenstatistik<br />

für die vorliegende Studie sind für die westdeutschen<br />

Verdichtungsräume die Funktionalstrukturen anhand<br />

der tatsächlich ausgeübten Berufe erfasst worden.<br />

Danach kann unterschieden werden zwischen<br />

– Fertigungsfunktionen 4 und<br />

– Dienstleistungstätigkeiten 5 , darunter<br />

– Verwaltung und kaufmännische Dienste,<br />

– darunter Leitende Verwaltungsdienste sowie<br />

– andere höherwertige Unternehmensdienste 6 .<br />

In den westdeutschen Verdichtungsräumen sind die Fertigungsfunktionen<br />

erwartungsgemäß mit nur noch knapp<br />

25% der Beschäftigten 7 (88 8 ) unterrepräsentiert und die<br />

Dienstleistungsfunktionen mit 75% (105) entsprechend<br />

überdurchschnittlich vertreten. Innerhalb der Dienstleistungsfunktionen<br />

sind Verwaltung und kaufmännische<br />

Dienste in den Verdichtungsräumen (107) nur leicht<br />

überrepräsentiert. Die Leitenden Verwaltungsfunktionen<br />

(118) und vor allem die spezialisierten Unternehmensdienste<br />

(127) sind dagegen vergleichsweise stark vertreten.<br />

Unter den Verdichtungsräumen gibt es erhebliche Unterschiede<br />

hinsichtlich der Bedeutung der Fertigungs- bzw.<br />

Dienstleistungstätigkeiten (Abb. 2.2-1).<br />

– Der Anteil der Fertigungstätigkeiten ist vor allem in<br />

den kleineren, industriell geprägten Verdichtungsräumen<br />

hoch (Aachen, Bielefeld, Wuppertal und Saarbrücken).<br />

Anteil an den Beschäftigten insgesamt in %<br />

Nürnberg<br />

Bremen<br />

Rhein-Neckar<br />

Karlsruhe<br />

Stuttgart<br />

Ruhrgebiet<br />

Aachen<br />

Bielefeld<br />

Wuppertal<br />

Saarbrücken<br />

VR insg.<br />

1989<br />

2000<br />

früh. BG<br />

Die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (77 9 ) hat nach München, Rhein-<br />

Main und Hamburg den niedrigsten Fertigungsanteil<br />

unter den westdeutschen Verdichtungsräumen.<br />

– Beim Anteil der Dienstleistungsfunktionen insgesamt<br />

stehen München, Rhein-Main, Hamburg und <strong>Hannover</strong><br />

(109 10 ) vor Köln-Bonn, Düsseldorf und Nürnberg an<br />

der Spitze. Diese Werte sind stark von der Branchenstruktur<br />

gekennzeichnet und reflektieren z.B. für <strong>Hannover</strong><br />

auch die insgesamt vergleichsweise geringe<br />

Bedeutung des Produzierenden Gewerbes 11 .<br />

– Hinsichtlich der Verwaltungs- und kaufmännischen<br />

Funktionen ergibt sich bereits ein etwas modifiziertes<br />

Bild (Abb. 2.2-2): Die stärkste Spezialisierung hat das<br />

Rhein-Main-Gebiet (124 12 ) neben München (121),<br />

nunmehr gefolgt von Hamburg (118). Die weiteren<br />

Verdichtungsräume Düsseldorf (114), Köln-Bonn (112)<br />

und <strong>Hannover</strong> (112) setzen sich hiervon schon beträchtlich<br />

ab.<br />

– Die Leitenden Verwaltungsfunktionen konzentrieren<br />

sich in ganz besonderer Weise in den großen Unternehmens-<br />

und Verwaltungszentren des Bundesgebietes.<br />

Hier stehen München (162 13 ) und Rhein-Main (151)<br />

weit an der Spitze (Abb. 2.2-3). Mit deutlichem Abstand<br />

folgen Köln-Bonn (135) und Hamburg (133)<br />

sowie Stuttgart (127) und Düsseldorf (120). <strong>Hannover</strong><br />

(106) liegt mit deutlichem Abstand auf Rang 7. In<br />

München, Rhein-Main und Stuttgart stehen die Leitenden<br />

Verwaltungsfunktionen vor allem im Produzierenden<br />

Gewerbe im Vordergrund, in Köln-Bonn, Ham-<br />

Abb. 2.2-2 Verwaltungs- und kaufmännische Dienste sowie andere spezialisierte Unternehmensdienste<br />

(Funktionalstruktur) in den westdeutschen Verdichtungsräumen 2000<br />

220<br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Rhein-Main<br />

München<br />

Hamburg<br />

Düsseldorf<br />

Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit, eigene Berechnungen<br />

burg sowie Düsseldorf stärker im Dienstleistungssektor.<br />

In der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> sind die Unternehmens- und<br />

Verwaltungszentralen im Produzierenden Gewerbe<br />

und im Dienstleistungssektor in etwa gleichermaßen<br />

vertreten.<br />

– Bei den anderen spezialisierten Unternehmensdiensten<br />

wird der Vorsprung der großen deutschen Metropolen<br />

München (219 14 ), Rhein-Main (157) und Hamburg<br />

(152) noch größer (Abb.2.2-2). Aber auch die<br />

folgenden großstädtischen <strong>Region</strong>en Köln-Bonn (137),<br />

Stuttgart (131) und Düsseldorf (129) liegen über dem<br />

Durchschnitt der westdeutschen Verdichtungsräume<br />

(127), die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (123) leicht darunter.<br />

Diese führenden <strong>Region</strong>en heben sich deutlich von<br />

den übrigen großstädtischen Wirtschaftsräumen wie<br />

z.B. Bremen (85), Ruhrgebiet (82) oder Bielefeld (76)<br />

ab.<br />

Im Zuge des wirtschaftlichen Strukturwandels hat sich<br />

auch die Funktionalstruktur erheblich verschoben. Zu Anfang<br />

der 80er Jahre waren in den Verdichtungsräumen<br />

noch knapp 36% der Beschäftigten mit Fertigungstätigkeiten<br />

beschäftigt, 1989 waren es 32% und 1999 noch<br />

etwa 25%. Das Gewicht der Dienstleistungstätigkeiten<br />

ist entsprechend stark gestiegen.<br />

Insgesamt weist die Wirtschaft der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong><br />

aber eine Funktionalstruktur auf, die der deutlich größerer<br />

Verdichtungsräume entspricht. <strong>Hannover</strong> ist ein<br />

Anteil an den Beschäftigten, früheres Bundesgebiet = 100<br />

<strong>Hannover</strong><br />

Köln-Bonn<br />

Nürnberg<br />

Stuttgart<br />

Bremen<br />

Karlsruhe<br />

Ruhrgebiet<br />

Rhein-Neckar<br />

Bielefeld<br />

Wuppertal<br />

Saarbrücken<br />

Aachen<br />

bedeutsamer Verwaltungssitz und auch bedeutsamer<br />

Unternehmensstandort „der zweiten Kategorie“.<br />

2.3 Unternehmensgründungen<br />

Verwaltung und<br />

kaufmännische Dienste<br />

andere spezialisierte<br />

Unternehmensdienste<br />

VR insg.<br />

Für die regionale Wirtschaftsentwicklung sind Unternehmensgründungen<br />

besonders von Bedeutung, da sie<br />

Arbeitsplätze schaffen, den Unternehmensbestand<br />

erneuern und somit den regionalen Strukturwandel vorantreiben.<br />

4) z.B. Fertigungsberufe, Landwirte, Bergleute, Bauberufe<br />

5) z.B. Warenkaufleute, Dienstleistungskaufleute, Verkehrsberufe, Organisations-, Verwaltungs-<br />

und Büroberufe, Ordnungs- und Sicherheitsberufe, schriftwerkschaffende,<br />

-ordnende und künstlerische Berufe, Gesundheitsdienstberufe, Sozial- und<br />

Erziehungsberufe, geistes- und naturwissenschaftliche Berufe, allgemeine Dienstleistungsberufe,<br />

technische Berufe<br />

6) z.B. Unternehmensberater, Wirtschaftsprüfer, Rechtsberater, -bewahrer, Datenverarbeitungsfachleute<br />

7) sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, 30.6.2000<br />

8) Spezialisierungsindex, Anteil an den Beschäftigten insgesamt, jeweiliger Bundeswert<br />

(alte Bundesländer) = 100<br />

9) Anteil der Beschäftigten mit Fertigungsberufen an den Beschäftigten insgesamt,<br />

jeweiliger Bundeswert (alte Bundesländer) = 100<br />

10) Anteil der Beschäftigten mit Dienstleistungsberufen an insgesamt, jeweiliger<br />

Bundeswert (alte Bundesländer) = 100<br />

11) vgl. Abschnitt 1.4<br />

12) Anteil der Beschäftigten mit Verwaltungs- und kaufmännischen Berufen an insgesamt,<br />

jeweiliger Bundeswert (alte Bundesländer) = 100<br />

13) Anteil der Beschäftigten mit Leitenden Verwaltungsberufen an insgesamt, jeweiliger<br />

Bundeswert (alte Bundesländer) = 100<br />

14) Anteil der Beschäftigten an insgesamt, jeweiliger Bundeswert (alte Bundesländer)<br />

= 100

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