Wirtschaftsstandort Region Hannover Regionalreport 2002 - NIW
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DIE REGION HANNOVER ALS DIENSTLEISTUNGSSTANDORT<br />
Abb. 4.2-4 (b) Beschäftigtenentwicklung in den wichtigsten Zweigen der Dienstleistungen<br />
im Verdichtungsraum <strong>Hannover</strong> seit Anfang der 80er Jahre (Fortsetzung)<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
Versicherungen<br />
89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
Haushaltsbez. Dienstleistungen<br />
89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
Quelle: Beschäftigtenstatistik der Bundesanstalt für Arbeit, eigene Berechnungen<br />
Körper- und Gesundheitspflege, Bildung und Unterhaltung<br />
(z.B. TV, Radio, Bücher, Fotobedarf, Zeitschriften,<br />
Spielwaren, Sportartikel) und persönliche Ausstattung<br />
(u.a. Uhren, Schmuck) einbezogen. Nicht berücksichtigt<br />
sind Ausgaben für Kraftfahrzeuge und Brennstoffe.<br />
– Der Einzelhandelsumsatz bezogen auf die Kaufkraft<br />
einer <strong>Region</strong> beschreibt ihre Zentralität, d.h. den<br />
Anteil des Umsatzes der per Saldo zusätzlich aus anderen<br />
<strong>Region</strong>en realisiert wird bzw. in andere <strong>Region</strong>en<br />
abfließt. Werte über 100 zeigen einen Kaufkraftzufluss,<br />
darunter liegende Werte einen Kaufkraftabfluss<br />
an. Für die großstädtischen <strong>Region</strong>en ist aufgrund<br />
der Konzentration des Einzelhandelsangebots<br />
insbesondere des gehobenen Bedarfs grundsätzlich<br />
mit einem Kaufkraftzufluss zu rechnen.<br />
Die Entwicklung des Einzelhandels wird abschließend<br />
anhand der Zahlen der sozialversicherungspflichtig<br />
1989 = 100<br />
240<br />
230<br />
220<br />
210<br />
200<br />
190<br />
180<br />
170<br />
160<br />
150<br />
140<br />
130<br />
120<br />
110<br />
100<br />
90<br />
130<br />
125<br />
120<br />
115<br />
110<br />
105<br />
100<br />
95<br />
90<br />
Unternehmensbez. Dienstleistungen<br />
VR <strong>Hannover</strong><br />
Verdichtungsräume<br />
insgesamt<br />
früheres<br />
Bundesgebiet<br />
89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
Öffentliche Dienstleistungen<br />
89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00<br />
Beschäftigten erfasst. Dabei ist zu berücksichtigen, dass<br />
gerade der Zweig des Einzelhandels durch eine starke<br />
Dominanz von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen<br />
geprägt ist, die nicht der Sozialversicherungspflicht<br />
unterliegen.<br />
Die Stadt <strong>Hannover</strong> gehört natürlich von ihrer absoluten<br />
Größe her nicht zu den Spitzenreitern unter den Einkaufsstandorten<br />
in Deutschland. Mit DM 7,6 Mrd. Umsatz<br />
ist sie zwar zweitgrößter Einzelhandelsstandort in<br />
Norddeutschland, noch vor Bremen (DM 6,5 Mrd.),<br />
aber mit erheblichem Abstand hinter Hamburg (DM<br />
21,2 Mrd.).<br />
Nach dem Einzelhandelsumsatz bezogen auf die Einwohnerzahl<br />
12 liegt die <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (121 13 ) unter<br />
den deutschen Verdichtungsräumen vor München (119),<br />
Bremen (118) und Saarbrücken (116) an der Spitze und<br />
damit weit über dem Durchschnitt der Verdichtungsräume<br />
(108) (Abb. 4.3-1). Die einzelhandelsrelevante Kaufkraft<br />
14 der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> (110 15 ) erreicht mit deutlichem<br />
Abstand zu München (116) und zusammen mit<br />
Rhein-Main, Hamburg und Düsseldorf (je 109) ebenfalls<br />
einen Spitzenwert unter den westdeutschen Verdichtungsräumen<br />
(Abb. 4.3-1).<br />
Nach der Einzelhandelszentralität 16 steht der Verdichtungsraum<br />
<strong>Hannover</strong> (110 17 ) damit auf dem dritten Rang<br />
nach Saarbrücken und Bremen (Abb. 4.3-2). Alle drei<br />
profitieren (bei unterschiedlicher absoluter Größenordnung)<br />
davon, dass sie großstädtische Zentren für jeweils<br />
einen weiten, deutlich über die Grenzen des Verdichtungsraum<br />
hinausgehenden Einzugsbereich sind. Für die<br />
<strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> bedeutet dieses Ergebnis, dass per<br />
Saldo etwa 10% des Einzelhandelsumsatzes von außerhalb<br />
des Großraums kommen.<br />
Die Unterscheidung nach der Einzelhandelszentralität<br />
von Zentrum und Umland ermöglicht eine genauere Positionsbestimmung<br />
der Zentren in ihrem Umland sowie die<br />
Erfassung des Grades der Suburbanisierung der Einzelhandelsaktivitäten<br />
(Abb.4.3-2).<br />
- Im Vergleich der übrigen Zentren hat die Stadt <strong>Hannover</strong><br />
(134) eine herausragende Einzelhandelszentralität<br />
18 , die in der Größenordnung von Nürnberg (133)<br />
liegt und nur von Karlsruhe (142) deutlich übertroffen<br />
N I W · NORD/LB · WIRTSCHAFTSSTANDORT REGION HANNOVER · REGIONALREPORT <strong>2002</strong> 81<br />
Abb. 4.3-1 Einzelhandelsumsatz und einzelhandelsrelevante Kaufkraft in den westdeutschen<br />
Verdichtungsräumen 2001<br />
140<br />
120<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
<strong>Hannover</strong><br />
München<br />
Bremen<br />
Saarbrücken<br />
Nürnberg<br />
Quelle: GfK - Gesellschaft für Konsumforschung<br />
Hamburg<br />
Düsseldorf<br />
je Einwohner Deutschland = 100<br />
Bielefeld<br />
Köln-Bonn<br />
Rhein-Main<br />
Karlsruhe<br />
Ruhrgebiet<br />
Umsatzkennziffer<br />
Einzelhandelsrelevante Kaufkraftkennziffer<br />
Stuttgart<br />
Aachen<br />
Rhein-Neckar<br />
Wuppertal<br />
VR insg.<br />
Westdeutschland<br />
wird. Bielefeld, Aachen, München und Saarbrücken<br />
haben eine etwas niedrigere Einzelhandelszentralität<br />
(je 130).<br />
- Darüber hinaus ist der Abstand zum Landkreis <strong>Hannover</strong><br />
(90) ausgesprochen hoch (Abb. 4.3-2). Die Verlagerung<br />
von Einzelhandelsbetrieben ins Umland und<br />
der Entzug von Kaufkraft zugunsten des Umlandes ist<br />
offensichtlich in der <strong>Region</strong> <strong>Hannover</strong> weniger vorangeschritten<br />
als in vielen anderen Verdichtungsräumen.<br />
So ist z.B. in den anderen norddeutschen <strong>Region</strong>en<br />
Bremen und Hamburg der Zentralitätsunterschied zwischen<br />
Kernstadt und Umland wesentlich geringer.<br />
Innerhalb der westdeutschen Verdichtungsräume ist<br />
dieses Zentralitätsgefälle nur in den <strong>Region</strong>en München,<br />
Nürnberg und Karlsruhe größer.<br />
Eine Analyse des Einzelhandelsbesatzes 19 , macht deutlich,<br />
dass der Verdichtungsraum <strong>Hannover</strong> seine Position<br />
12) Umsatzkennziffer je Einwohner, 2001, Gesellschaft für Konsumforschung, Nürnberg<br />
13) jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100<br />
14) Einzelhandelsrelevante Kaufkraft je Einwohner, 2001, Gesellschaft für Konsumforschung,<br />
Nürnberg<br />
15) jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100<br />
16) Umsatzkennziffer bezogen auf die einzelhandelsrelevante Kaufkraft, 2001, Gesellschaft<br />
für Konsumforschung, Nürnberg<br />
17) jeweiliger Bundeswert (Deutschland) = 100<br />
18) Umsatzkennziffer bezogen auf die einzelhandelsrelevante Kaufkraft, 2001, Gesellschaft<br />
für Konsumforschung, Nürnberg<br />
19) Beschäftigte im Einzelhandel bezogen auf die Einwohner; für diesen Indikator liegen<br />
längere Zeitreihen vor.