2.6M - 1. Institut für Theoretische Physik - Universität Stuttgart
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2. Quanten-Monte-Carlo-Verfahren<br />
Im folgenden wird ausgenutzt, daß die Schrödinger-Gleichung, formuliert in imaginärer<br />
Zeit, der Diffusionsgleichung <strong>für</strong> die Teilchendichte ϱ<br />
−D∆ϱ + ˙ϱ = S (2.38)<br />
mit der Diffusionskonstanten D und dem Quellterm S ähnelt, die sich aus einer Kontinuitätsgleichung<br />
der Stromdichte �j<br />
div�j + ˙ϱ = S (2.39)<br />
unter Hinzunahme der Proportionalität zwischen der Stromdichte und dem Teilchendichtegradienten<br />
�j = −D � ∇ϱ (2.40)<br />
ableiten läßt. D.h. die Gleichung (2.37) entspricht gerade einer 3N -dimensionalen Diffu-<br />
sionsgleichung mit Diffusionskonstante D = 1<br />
2 , wobei Ψ(� R, τ) die Rolle der Dichte der<br />
Diffusionsteilchen übernimmt und nicht Ψ ∗ Ψ. Der Ausdruck [ET −V ( � R)]Ψ( � R, τ) ist der<br />
Quellterm und beschreibt die Verzweigung, das sog. ” Branching“ (Erzeugung und Vernichtung<br />
einzelner Teilchen). Die gesamte Gleichung läßt sich durch eine Kombination<br />
aus einem Diffusions- und Verzweigungsprozeß beschreiben, bei dem sich die Anzahldichte<br />
der der Diffusion unterliegenden Teilchen, an einen gegebenen Punkt proportional zur<br />
Dichte der Teilchen und der potentiellen Energie im Konfigurationsraum erhöht bzw.<br />
verringert.<br />
Die numerische Simulation der Gleichung (2.37) ist auf einem Computer nicht ganz unproblematisch.<br />
Der Grund liegt in der Verzweigungsrate, die proportional zu V ( � R) ist.<br />
Dies führt <strong>für</strong> � R gegen Null bei atomaren Systemen wegen des Coulombpotentials zu Singularitäten<br />
und daher zu großen Fluktuationen. Durch die Einführung von ” Importance<br />
Sampling“ [12, 27], in gleicher Weise wie in Abschnitt 2.<strong>1.</strong>3, lassen sich diese erheblich<br />
verringern. Dieses erfolgt in mehreren Schritten. Zuerst wird eine sog. Führungswellenfunktion<br />
1 ΨG eingeführt, mit der eine neue Verteilungsfunktion f ( � R, τ) = ΨG( � R)Ψ( � R, τ)<br />
definiert wird, die die Schrödinger-Gleichung erfüllt, sofern Ψ( � R, τ) dies leistet. Die Substitution<br />
von f ( � R, τ) in Gleichung (2.37) führt zur wichtigen Ausgangsgleichung des<br />
DQMC-Verfahrens (siehe Anhang B):<br />
− 1<br />
2 � ∇ 2 f ( � R, τ) +<br />
� �� �<br />
Diffusionsterm<br />
� ∇·[ � F ( � R)f ( � R, τ)] − S(<br />
� �� �<br />
Driftterm<br />
� R)f ( � R, τ) = −<br />
� �� �<br />
Quellterm<br />
∂f (� R, τ)<br />
∂τ<br />
. (2.41)<br />
1 Beim DQMC-Verfahren spricht man von der Führungswellenfunktion (” guiding wavefunction“ ), während<br />
man beim VQMC-Verfahren von der Testwellenfunktion spricht. Beide enthalten die gesamten,<br />
bereits bekannten physikalischen Eigenschaften. In der Regel wird die beste Testwellenfunktion als<br />
Führungswellenfunktion verwendet.<br />
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