originale Druckvorlage - DPG-Tagungen
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Teilchenphysik Montag<br />
T 104 Higgs I<br />
Zeit: Montag 15:50–18:05 Raum: HS V<br />
T 104.1 Mo 15:50 HS V<br />
Zwei-Schleifen-Korrekturen zum pseudoskalaren Higgs-Zerfall<br />
in zwei Photonen — •Frank Fugel, Bernd A. Kniehl und Matthias<br />
Steinhauser — II. Institut für Theoretische Physik, Universität<br />
Hamburg<br />
Das MSSM beinhaltet fünf Higgs-Teilchen. Hiervon sind zwei Teilchen<br />
CP-gerade und neutral (h0, H0), ein Teilchen CP-ungerade und neutral<br />
(A0) und zwei geladen (H ± ). In diesem Vortrag wird das sogenannte pseudoskalare<br />
Higgs-Boson A0 betrachtet. Der Zerfall des A0 in zwei Photonen<br />
verläuft in niedrigster Ordnung bereits über eine Schleife. Die nächst<br />
höheren Korrekturen sind somit Zwei-Schleifen-Korrekturen. Hier werden<br />
die QCD- und die dominanten, das heißt mit GFm 2 t verstärkten,<br />
elektroschwachen Korrekturen vorgestellt. Zur Berechnung der Zwei-<br />
Schleifen-Diagramme wird die Methode der Asymptotischen Entwicklung<br />
angewendet. Auch diese soll kurz erläutert werden.<br />
T 104.2 Mo 16:05 HS V<br />
Zwei-Schleifen-Bottom-Sbottom-Korrekturen zur Masse des<br />
leichtesten MSSM-Higgs-Bosons — •Heidi Rzehak 1 , Sven<br />
Heinemeyer 2 , Wolfgang Hollik 1 und Georg Weiglein 3 —<br />
1 Max-Planck-Institut f. Physik, München — 2 CERN, TH division,<br />
Schweiz — 3 IPPP, University of Durham, UK<br />
Im Gegensatz zur Masse des Higgs-Bosons im Standardmodell ist die<br />
Masse des leichtesten MSSM-Higgs-Bosons Mh kein freier Parameter.<br />
Durch ihre starke Abhängigkeit von den anderen Parametern des Modells<br />
stellt sie eine wichtige Präzisionsobservable dar. Durch eine genaue<br />
experimentelle Bestimmung und theoretische Vorhersage dieser Masse<br />
kann man starke Einschränkungen an die anderen Modell-Parameter ableiten.<br />
Für eine präzise theoretische Vorhersage ist es notwendig, Beiträge<br />
von Zwei-Schleifen-Ordnung zu berücksichtigen. Insbesondere werden<br />
für große tanβ die Beiträge proportional zur Bottom-Yukawa-Kopplung<br />
verstärkt, so daß für große tanβ neben den führenden Zwei-Schleifen-<br />
Beiträgen aus dem Top-Stop-Sektor die Beiträge des Bottom-Sbottom-<br />
Sektors relevant werden. Unterschiedliche Renormierungsschemata für<br />
den Bottom-Sbottom-Sektor und deren Auswirkung auf die Vorhersage<br />
der Masse des leichtesten MSSM-Higgs-Bosons werden diskutiert. Der<br />
Vergleich verschiedener Schemata ermöglicht eine Abschätzung von theoretischen<br />
Unsicherheiten höherer Ordnung im Bottom-Sbottom-Sektor.<br />
T 104.3 Mo 16:20 HS V<br />
SUSY-QCD-Korrekturen zur W + H − Erzeugung aus b ¯ b-<br />
Annihilation am LHC — •Michael Rauch und Wolfgang<br />
Hollik — Max-Planck-Institut für Physik, München<br />
Der Prozess der H ± -Erzeugung zusammen mit einem W ∓ -Boson via<br />
b ¯ b → W + H − kann als Nachweis eines gegenüber dem Standardmodell<br />
(SM) erweiterten Higgs-Sektors dienen, da geladene Higgsbosonen im<br />
SM nicht auftreten. Der Wirkungsquerschnitt dieses Prozesses erreicht<br />
in Proton-Proton Kollisionen am Large Hadron Collider (LHC) eine beträchtliche<br />
Größe und leptonische Zerfälle des W-Bosons können als einfacher<br />
Trigger dienen.<br />
Die QCD-Korrekturen zu diesem Prozess sind bereits berechnet und<br />
haben sich als signifikant herausgestellt. In diesem Vortrag werden die<br />
SUSY-QCD-Korrekturen mit virtuellen Squarks und Gluinos vorgestellt.<br />
Die Einschleifenbeiträge in verschiedenen Parameterregionen des Minimal<br />
Supersymmetric Standard Model (MSSM) werden diskutiert. Für<br />
große Werte von tanβ erhält man große Korrekturen durch den Massen-<br />
Counterterm des b-Quarks, was durch eine Redefinition der b-Quark-<br />
Masse kompensiert werden kann. Aber auch für kleine Werte von tanβ<br />
ergeben sich Korrekturen, die bis zu 50% betragen können und echte<br />
Einschleifenbeiträge sind.<br />
T 104.4 Mo 16:35 HS V<br />
Untersuchung des Entdeckungspotenzials für Higgs-Bosonen<br />
des MSSM mit dem ATLAS-Detektor am LHC — •Markus<br />
Schumacher für die ATLAS-Kollaboration — Physikalisches Institut,Universität<br />
Bonn, Nussallee 12, 53115 Bonn<br />
Die Minimale Supersymmetrische Erweiterung des Standardmodells<br />
(MSSM) postuliert fünf Higgs-Bosonen: 3 neutrale und 2 geladene.<br />
Die Massen der Higgs-Bosonen und ihre Kopplungen und damit ihre<br />
Produktionswirkungsquerschnitte und Zerfallsverzweigungsverhältnisse<br />
hängen dabei von verschiedenen Parametern der Supersymmteriebre-<br />
chung ab. Ein zentrales Ziel des Physikprogramms am Large Hadron<br />
Collider (LHC) wird die Entdeckung möglichst vieler der fünf Higgs-<br />
Bosonen sein. Das Entdeckungspotenzial unter Berücksichtigung aller<br />
Suchkanäle bei ATLAS am LHC wird in verschiedenen sogenannten<br />
Benchmark-Szenarien diskutiert. In diesen werden alle Parameter bis auf<br />
die Bornniveau-Parameter (tanβ und die Masse eines Higgs-Bosons) fixiert.<br />
Es werden sowohl CP-erhaltende Modelle mir nur reellen Kopplungen<br />
als auch CP-verletzende Modelle mit komplexen Kopplungen betrachtet.<br />
T 104.5 Mo 16:50 HS V<br />
Untersuchung von MSSM Higgs-Bosonen bei TESLA —<br />
•Tatsiana Klimkovich 1,2 , Klaus Desch 2 , Rolf-Dieter Heuer 2 ,<br />
Alexei Raspereza 1 und Thorsten Kuhl 1 — 1 DESY, Notkestrasse<br />
85, 22603 Hamburg — 2 Institut für Experimentalphysik, Universität<br />
Hamburg, Luruper Chaussee 149, 22761 Hamburg<br />
Eine vielversprechende Theorie, die über das Standardmodell hinausgeht,<br />
ist die sogenannte Supersymmetrie (SUSY). Ein Szenario, das im<br />
Einklang mit allen bisher beobachteten Phänomenen ist, ist die Minimal<br />
Supersymmetrische Erweiterung des SM (MSSM). Es gibt fünf physikalische<br />
Higgsbosonen in der CP-erhaltenden Version des MSSM: H 0 , h 0<br />
(neutral CP-gerade), A 0 (neutral CP-ungerade) und H + , H − (geladen).<br />
CP-verletzende Effekte im neutralen Higgs Sektor des MSSM können<br />
durch Einführung komplexer Phasen erklärt werden. Drei Higgsmasseneigenzustände<br />
H1, H2, H3 sind die Mischungen von verschiedenen CP-<br />
Eigenzuständen.<br />
Einer der möglichen Produktionskanäle von Higgs-Bosonen in SUSY<br />
Modellen ist die Higgs-Paarproduktionen e + e − → HiHj → b ¯ bb ¯ b, b ¯ bτ + τ − ,<br />
τ + τ − b ¯ b (i,j=1,2,3). Für diese Kanäle wurden Ereignisse an einem Linearcollider<br />
generiert und die Detektorsignale durch eine parametrische<br />
Simulation bestimmt. Mit einer auf Selektionsschnitten basierenden Analyse<br />
wurden die Signalereignisse aus dem zwei Größenordnungen größeren<br />
Untergrund selektiert und untersucht, wie genau sich der Wirkungsquerschnitt<br />
vermessen läst. Nach einer kinematischen Anpassung ist es<br />
möglich, die Masse und die Breite der Higgs-Bosonen mit hoher Genauigkeit<br />
zu bestimmen.<br />
T 104.6 Mo 17:05 HS V<br />
Suche nach der Einzelproduktion doppelt geladener Higgs Bosonen<br />
bei OPAL — •Marius Groll 1 , Rolf-Dieter Heuer 1,2 und<br />
Klaus Desch 1 — 1 Institut für Experimentalphysik der Universität<br />
Hamburg; Luruper Chaussee 149; 22761 Hamburg — 2 DESY - Deutsches<br />
Elektronen-Synchrotron; Notkestraße 85; 22607 Hamburg<br />
Es werden Ergebnisse der Suche nach doppelt geladenen Higgs Bosonen<br />
am OPAL Experiment vorgestellt. Erweiterungen des Standardmodells<br />
mit Higgs Triplets sagen doppelt geladene Higgs Bosonen H ±±<br />
vorher. Das H ±± zerfällt in zwei gleich geladene Leptonen und hat damit<br />
eine eindeutige experimentelle Zerfallssignatur. Die Entdeckung des H ±±<br />
hätte entscheidene Bedeutung für das Verständnis des Higgs Sektors und<br />
für Theorien jenseits des Standardmodells.<br />
Es wurden 600 pb −1 e + e − Kollisionen bei Schwerpunktsenergien zwischen<br />
√ s = 189 − 209 GeV am OPAL Detektor am LEP ausgewertet.<br />
Es wurden keine Hinweise für die Existenz des H ±± beobachtet. Obere<br />
Grenzen für die Yukawa Kopplung, hee, des H ±± an gleich geladene<br />
Elektronpaare wurden abgeleitet.<br />
T 104.7 Mo 17:20 HS V<br />
Suche nach dem Higgs-Boson in hadronischen Endzuständen<br />
mit fehlender Energie — •M.H. Zöller, A. Böhm, M. Duda, A.<br />
El-Hage, H. Fesefeldt, J. Mnich, C. Rosemann, C. Rosenbleck<br />
und S. Roth für die L3-Kollaboration — III. Physikalisches Institut,<br />
RWTH-Aachen<br />
In den Jahren 1998 bis 2000 hat das L3-Experiment am Elektron-<br />
Positron-Speicherring LEP über 620 pb −1 an Daten bei Schwerpunktsenergien<br />
zwischen 189 und 209 GeV aufgezeichnet. Die Ereignisse werden<br />
bezüglich einer möglichen Higgs-Strahlung untersucht, wobei eines der<br />
Bosonen in nicht nachgewiesene oder nachweisbare Teilchen zerfallen soll,<br />
d.h. die im Detektor deponierte Energie ist geringer als die Schwerpunktsenergie.<br />
Im Standardmodell entspricht dieses Szenario der Reaktion<br />
HZ→qqνν, wohingegen bereits in der minimal-supersymmetrischen Erweiterung<br />
(MSSM) auch ein unsichtbar zerfallendes Higgs-Boson möglich