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Teilchenphysik Donnerstag<br />
T 603.3 Do 11:00 HS I<br />
Bestimmung des CKM-Matrix-Elements |Vcb| aus Energieund<br />
Massenmomenten von Zerfällen B → Xℓν mit Hilfe<br />
der Heavy Quark Expansion — •Jan Erik Sundermann 1 ,<br />
Oliver Buchmüller 2 und Thorsten Brandt 1 für die BABAR-<br />
Kollaboration — 1 Institut für Kern- und Teilchenphysik, TU Dresden,<br />
01062 Dresden — 2 CERN<br />
Im Rahmen der Heavy Quark Expansion (HQE) ist es möglich, die differentielle<br />
Zerfallsrate semileptonischer B-Mesonen-Zerfälle B → Xcℓν<br />
in Potenzen von (ΛQCD/mb) n und (αs) n zu entwickeln. Die hierbei einzuführenden<br />
nichtperturbativen Parameter können mit Observablen der<br />
inklusiven Spektren in Beziehung gebracht werden. In diesem Zusammenhang<br />
sind die Momente des Leptonenenergie- und des hadronischen<br />
Massenspektrums von besonderer Bedeutung. Diese wurden durch die<br />
BABAR-Kollaboration gemessen. Mit Hilfe eines simultanen Fits von<br />
HQE-Vorhersagen im kinetischen Schema an gemessene Momente mit<br />
verschiedenen minimalen Leptonenimpulsen werden das CKM-Matrix-<br />
Elementes |Vcb|, die Quarkmassen mb und mc sowie alle HQE-Parameter<br />
bis zur Ordnung O (ΛQCD/mb) 3 bestimmt.<br />
T 603.4 Do 11:15 HS I<br />
Führende und nächstführende Lichtkegel-Strukturfunktionen<br />
in inklusiven semileptonischen B-Zerfällen — •Frank Roschk 1<br />
und Thomas Mannel 2 — 1 Technische Universität Dresden —<br />
2 Universität Siegen<br />
Die präzise Bestimmung des CKM-Matrixelements |Vcb| ist wesentlich<br />
für eine Überbestimmung des Unitaritätsdreiecks, welche Hinweise auf<br />
Physik jenseits des Standardmodells liefern könnte. Die Berechnung des<br />
Leptonenenergiespektrums im Zerfall B → Xclν erfolgt mittels einer<br />
Operator-Produkt-Entwicklung. Diese liefert im Bereich des kinematischen<br />
Endpunkts eine unphysikalische Form des Energiespektrums, die<br />
nur durch Bildung von Momenten interpretiert werden kann.<br />
Durch die Verwendung von Lichtkegel-Operatoren bis zur<br />
nächstführenden Ordnung in 1/mb können alle divergenten Beiträge<br />
aufsummiert werden. Man erhält ein glattes Energiespektrum<br />
mit korrektem kinematischen Endpunkt, welches durch universelle<br />
Strukturfunktionen parametrisiert wird.<br />
Das so erhaltene Energiespektrum kann direkt mit gemessenen Daten<br />
verglichen werden. Insbesondere kann die vorgestellte Methode einen<br />
Hinweis auf den Beitrag der Terme höherer Ordnung zur Bestimmung der<br />
Parameter der “heavy quark expansion” liefern. Weiterhin könnte eine<br />
präzise Messung im Endpunktbereich Hinweise auf die Form der unbekannten<br />
nichtperturbativen Strukturfunktionen geben, die auch für die<br />
Extraktion des CKM-Matrixelements |Vub| aus dem Zerfall B → Xulν<br />
wichtig sind.<br />
T 603.5 Do 11:30 HS I<br />
Bestimmung des hadronischen Massenspektrums in inklusiven<br />
semileptonischen B-Mesonen-Zerfällen B → Xulν bei BA-<br />
BAR — •Kerstin Tackmann und Heiko Lacker für die BABAR-<br />
Kollaboration — Institut für Kern- und Teilchenphysik, TU Dresden<br />
Ein wichtiges Ziel des BABAR-Experimentes ist die präzise Bestimmung<br />
der Parameter der Cabbibo-Kobayashi-Maskawa(CKM)-Matrix.<br />
Die zur Zeit genaueste Bestimmung des CKM-Matrixelementes |Vub| ist<br />
eine Messung des inklusiven semileptonischen Verzweigungsverhältnisses<br />
B(B → Xulν) durch die BABAR-Kollaboration [1], die auf der Bestimmung<br />
des hadronischen Massenspektrums MX in B → Xulν-Zerfällen<br />
aus etwa 89 Millionen B ¯B-Ereignissen beruht. Für die Analyse wird das<br />
andere B-Meson vollständig in hadronischen Zerfällen rekonstruiert. Die<br />
hadronische Masse des Signalzerfalles wird durch einen kinematischen Fit<br />
bestimmt. Die Messung und das Ergebnis werden vorgestellt und weiterhin<br />
wird die Entfaltung des gemessenen Massenspektrums gezeigt.<br />
[1] B. Aubert, et al., hep-ex/0307062, zur Publikation in PRL akzeptiert<br />
T 603.6 Do 11:45 HS I<br />
Suche nach dem exklusiven leptonischen Zerfall B + → τ + ν mit<br />
dem BABAR-Detektor — •Denis Altenburg für die BABAR-<br />
Kollaboration — Institut für Kern- und Teilchenphysik, TU Dresden,<br />
01062 Dresden<br />
Der exklusive Zerfall geladener B-Mesonen in ein τ-Lepton und ein<br />
Neutrino mit einem erwarteten Verzweigungsverhältnis von 7.5×10 −5 ist<br />
von großer Bedeutung für die Physik der B-Mesonen, bietet er doch einen<br />
direkten experimentellen Zugang zum Produkt der B-Zerfallskonstante<br />
fB und dem CKM-Matrixelement |Vub|. Von besonderem Interesse ist<br />
unter anderem der Vergleich eines gemessenen Wertes von fB mit Resultaten<br />
von Gitterrechnungen.<br />
Der große Datensatz, der vom BABAR-Detektor bisher aufgezeichnet<br />
wurde, erlaubt die Suche nach diesem seltenen Zerfall. Die größte Herausforderung<br />
stellt dabei die Unterdrückung des enormen Untergrunds dar,<br />
da das τ-Lepton aufgrund des nicht gesehenen Neutrinos nicht vollständig<br />
rekonstruiert werden kann. Hierfür sollen verschiedene Methoden und Resultate<br />
vorgestellt und miteinander verglichen werden.<br />
T 603.7 Do 12:00 HS I<br />
Bestimmung des Spektrums der hadronisch invarianten Masse<br />
im Zerfall B → X ℓν mit Lichtkegelstrukturfunktionen —<br />
•Michael Kraetz 1 und Thomas Mannel 2 — 1 Institut für Theoretische<br />
Teilchenphysik, Universität Karlsruhe — 2 Theoretische Physik<br />
I, Universität Siegen<br />
Die genaue Vermessung des Unitaritätsdreiecks der CKM-Matrix ist<br />
eine Möglichkeit neue Physik außerhalb des Standardmodells zu finden.<br />
Für die Bestimmung einer Seite des Dreiecks ist eine präzise theoretische<br />
Beschreibung des CKM-Matrixelements Vcb notwendig. Mit Hilfe<br />
der Heavy Quark Effective Theory und einer Lichkegelentwicklung ist es<br />
möglich Vcb in Abhängigkeit von nicht-perturbativen Strukturfunktionen<br />
zu ermitteln. Diese Strukturfunktionen beinhalten ausschließlich Informationen<br />
über den Anfangszustand des B-Mesons und treten somit auch<br />
im Spektrum der hadronisch invarianten Masse auf. Durch Vergleich der<br />
Momente dieses Spektrums mit den gemessenen Daten können die Momente<br />
der nicht-perturbativen Strukturfunktionen bestimmt werden. Mit<br />
einer entsprechenden Kenntnis der ersten Momente der Strukturfunktionen<br />
kann Vcb bis auf wenige Prozent genau ermittelt werden.<br />
T 603.8 Do 12:15 HS I<br />
Theoretische Untersuchung der CP-Asymmetrie in<br />
B → J/ΨKË— •Heike Boos 1 , Thomas Mannel 2 und Jürgen<br />
Reuter 1 — 1 Institut für Theoretische Teilchenphysik, Universität<br />
Karlsruhe — 2 Theoretische Physik 1, Fachbereich Physik, Universität<br />
Siegen<br />
Die Messung der zeitabhängigen CP-Asymmetrie im Zerfall<br />
B → J/ΨKS an den B-Fabriken ist bereits heute eine Präzisionsmessung<br />
und wird in den nächsten Jahren immer genauer werden. Dann<br />
wird es möglich sein, durch einen Vergleich zwischen Messung und theoretischen<br />
Vorhersagen das Standardmodell auf seine Gültigkeit zu testen.<br />
Dazu ist es nötig, die CP-Asymmetrie nicht nur in führender Ordnung beschreiben<br />
zu können, sondern auch die kleinen Standardmodell-Beiträge<br />
zu kennen, um diese von Effekten ” Neuer Physik“ unterscheiden zu<br />
können. Korrekturen zum führenden sin(2β) sin(∆mt)-Term entstehen<br />
durch Korrekturen zur B 0 − B 0 Mischung sowie durch Korrekturen zur<br />
Zerfallsamplitude. Wir berechnen diese kleinen Standardmodell-Beiträge<br />
in einer effektiven Theorie. Dabei stellt sich heraus, dass diese Beiträge<br />
kleiner als erwartet sind, was wiederum bedeutet, dass jede an den B-<br />
Fabriken messbare Abweichung von den theoretischen Vorhersagen ein<br />
Hinweis auf ” Neue Physik“ ist.<br />
T 603.9 Do 12:30 HS I<br />
Untersuchung semileptonischer B-Zerfälle in drehimpulsangeregte<br />
D-Mesonen mit dem BABAR-Detektor am<br />
PEP-II-Speicherring. — •Armin Hauke für die BABAR-<br />
Kollaboration — Institut für Kern- und Teilchenphysik, TU Dresden,<br />
01062 Dresden<br />
Semileptonische Zerfälle haben eine Sonderstellung im Bereich der B-<br />
Physik, da sie experimentell und theoretisch besonders gut zugänglich<br />
sind. Allerdings stellen die Beiträge von D und D ∗ nur etwa 70% der<br />
Übergänge b → cℓν dar. Über die Zerfälle in höhere Anregungen, kurz<br />
D ∗∗ genannt, oder nichtresonante hadronische Mehrkörperendzustände<br />
ist bisher wenig bekannt.<br />
Der BABAR-Detektor am PEP-II-Speicherring des SLAC nimmt seit<br />
1999 Daten im Bereich der Υ(4S)-Resonanz, welche nahezu ausschließlich<br />
in B-Mesonen zerfällt. Basierend auf einem Datensatz von rund 10 8 B-<br />
Paaren werden die Zerfälle B → D ∗∗ ℓν studiert. Von den vier möglichen<br />
D ∗∗ -Zuständen sind zwei relativ schmal, während die anderen beiden<br />
breite Resonanzen sind.<br />
Der Vortrag stellt eine Analyse vor, die alle schmalen D ∗∗ -Zustände sowohl<br />
geladen als auch neutral in semileptonischen B-Zerfällen nachweist<br />
und deren Verzweigungsverhältnisse bestimmt. Ferner werden Optionen<br />
diskutiert, auch die breiten Resonanzen und nichtresonante Zerfälle semileptonisch<br />
zu messen.