originale Druckvorlage - DPG-Tagungen
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Teilchenphysik Donnerstag<br />
[1] G. Alexander et al. [E166-Collaboration], SLAC-Proposal-E166(bis)<br />
(2003).<br />
[2] V.E. Balakin and A.A. Mikhailichenko, Budker Institute of Nuclear<br />
Physics, Preprint BINP 79-85 (1979).<br />
T 605.7 Do 12:00 HS VI<br />
Frictional Muon Cooling — •C. Büttner 1 , A. Caldwell 1 und<br />
R. Galea 2 — 1 Max-Planck-Institut für Physik, Föringer Ring 6, 80805<br />
München — 2 Columbia University, Irvington, NY 10533<br />
Myonen erfahren im Vergleich zu Elektronen kaum Energieverluste<br />
durch Synchrotronstrahlung und sind im Gegensatz zu Protonen punktförmige<br />
Teilchen. Ein Myonringbeschleuniger bietet daher viele Vorteile.<br />
Niederenergetische Myonen ermöglichen Experimente der kondensierten<br />
Materie und der Atomphysik. Höher energetische Myonen können über<br />
ihren Zerfall intensive Neutrinostrahlen erzeugen, die für Oszillationsund<br />
CP-Messungen verwendet werden können. In einem Myoncollider<br />
könnten Myonen über ihre direkte Kopplung Higgs-Teilchen erzeugen.<br />
Der bei der Erzeugung unvermeidbare diffuse Phasenraum des Myonstrahls<br />
erfordert eine Reduzierung der Strahlemittanz um einen Faktor<br />
10 6 . Dazu benötigt man eine effiziente und aufgrund der begrenz-<br />
ten Lebensdauer der Myonen auch schnelle Strahlkühlung. Beim Frictional<br />
Muon Cooling werden die Myonen im Energiebereich mit dE ∝ β dx<br />
gekühlt. Der Energieverlust wird durch ein elektrisches Feld kompensiert.<br />
Die Myonen erreichen ein Gleichgewicht T0 in der kinetischen Energie, da<br />
Myonen mit T > T0 abgebremst, solche mit T < T0 beschleunigt werden.<br />
Am MPI wurde ein Testaufbau mit einem supraleitenden 5T-Solenoid-<br />
Magneten entwickelt, und es wurden erste Messungen mit Protonen<br />
(τ >1031y) durchgeführt. Als Meßvolumen wird eine Gaszelle mit radioaktiver<br />
Quelle und einem Silizium-Drift-Detektor verwendet. In weiterführenden<br />
Messungen soll der Betrieb in hohen elektrischen Feldern mit<br />
verschieden dicken Austrittsfenstern der Gaszelle untersucht werden.<br />
T 605.8 Do 12:15 HS VI<br />
Die Mini-D2 Quelle für ultrakalte Neutronen an der Forschungsneutronenquelle<br />
FRM-II — •Andreas Frei, Igor<br />
Altarev, Andreas Gschrey, Erwin Gutsmiedl, F. Joachim<br />
Hartmann, Stephan Paul, Wolfgang Schott, Daniele Tortorella<br />
und Oliver Zimmer — Physik-Department E18, Technische<br />
Universität München, D-85748 Garching<br />
Für die Forschungsneutronenquelle FRM-II in München ist eine Quelle<br />
zur Erzeugung ultrakalter Neutronen (UCN) mit festem D2 als Konvertermaterial<br />
vorgesehen, die Mini-D2 Quelle. Sie wird im horizontalen,<br />
T 606 Teilchenidentifikation<br />
direkt auf die Kalte Quelle gerichteten Strahlrohr SR-4 installiert. Zur<br />
UCN-Erzeugung dient ein Konverter, bestehend aus etwa 200cm 3 festem<br />
D2 bei einer Temperatur von 5K. Der Konverter befindet sich am<br />
reaktorseitigen Ende eines mit Be beschichteten Speicherrohres (Durchmesser<br />
6cm, Länge etwa 8m), dessen Wände auf 30K gekühlt werden.<br />
Modellrechnungen lassen erwarten, dass sich im Speicherrohr eine UCN-<br />
Dichte von bis zu 10 4 cm −3 aufbauen sollte, eine wesentliche Verbesserung<br />
im Vergleich zu bestehenden Quellen. Erste Testmessungen zur UCN-<br />
Erzeugung werden im Frühjahr 2004 am TRIGA-Reaktor in Kooperation<br />
mit der Universität Mainz durchgeführt. Zu diesem Zweck wurde<br />
mit Hilfe des Maier-Leibnitz-Laboratoriums der LMU und TU München<br />
(MLL) und mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG) ein Testkryostat samt zugehörigem D2-Gassystem<br />
aufgebaut. Der Vortrag gibt einen Überblick über den aktuellen Status<br />
des Projektes am FRM-II und in Mainz.<br />
T 605.9 Do 12:30 HS VI<br />
A superconducting magnetic UCN trap for precise neutron<br />
lifetime measurements — •Johannes Bröcker, Igor Altarev,<br />
F. Joachim Hartmann, Andreas Frei, Andreas Gschrey, Erwin<br />
Gutsmiedl, Rüdiger Picker, Stephan Paul, Gerd Petzoldt,<br />
Wolfgang Schott, Daniele Tortorella, and Oliver Zimmer<br />
— Physik-Department E18, Technische Universität München<br />
The measurement of the neutron lifetime τn allows to precisely determine<br />
the coupling constants of weak interaction and hence the element<br />
Vud of the CKM matrix. Latest experimental results indicate that this<br />
matrix deviates from unitarity by about 3σ. The most precise measurements<br />
of τn were performed by storing ultra-cold neutrons (UCN) in<br />
material bottles. There are, however, significant losses during wall collisions<br />
that are not fully understood. Hence systematical errors cannot be<br />
decreased substantially below their present values.<br />
Recently it was proven that magnetic storage is a viable alternative. In<br />
our planned experimental arrangement the volume between two nested<br />
cylinders made from magnetic multipole fields is used to store UCN. The<br />
field is produced by superconducting coils with gravitation serving as the<br />
upper lid of the bottle. τn shall be measured by real-time detection of<br />
decay protons and by counting the integral number of neutrons left after<br />
different storage times. Using a new UCN source we expect to trap up<br />
to 10 8 neutrons per cycle. We thus envisage an accuracy for τn of 10 −4 .<br />
The design of the experiment will be presented and possible sources of<br />
systematical errors will be discussed.<br />
Supported by Maier-Leibnitz-Laboratorium and BMBF.<br />
Zeit: Donnerstag 10:30–12:30 Raum: HS VII<br />
T 606.1 Do 10:30 HS VII<br />
Teilchenidentifikation mit dem CDF Detektor — •C. Dörr 1 , G.<br />
Barker 1 , M. Feindt 1 , U. Kerzel 1 , C. Lecci 1 , P. Mack 1 , S. Menzemer<br />
2 und K. Rinnert 1 — 1 Institut für Experimentelle Kernphysik,<br />
Universität Karlsruhe (TH), Postfach 6980, 76128 Karlsruhe — 2 MIT,<br />
77 Massachusetts Avenue Boston, 2039 MA, USA<br />
Für die Analyse der CP–Verletzung und Teilchen–Antiteilchen–<br />
Oszillationen im System der B–/Bs–Mesonen ist eine gute Separation<br />
zwischen Pion–, Kaon– und Protonspuren von grundlegender Bedeutung.<br />
Dieser Vortrag präsentiert den aktuellen Status der am CDF–Detektor<br />
verfügbaren Methoden zur Teilchenidentifikation (Flugzeitmessung, spezifische<br />
Ionisation im Vertexdetektor und der Spurkammer) und gibt<br />
einen Ausblick auf die Verwendung dieser Methoden zur Analyse von<br />
B–/Bs–Ereignissen.<br />
T 606.2 Do 10:45 HS VII<br />
Teilchenidentifikation mittels dE/dx-Messung im ZEUS-<br />
Experiment an HERA — •Oliver Maria Kind — Physikalisches<br />
Institut der Universität Bonn, Nußallee 12, 53115 Bonn<br />
Die zentrale Driftkammer des Zeus-Detektors bietet die Möglichkeit<br />
der Messung des spezifischen mittleren Energieverlustes durch Ionisation,<br />
dE/dx, und damit die Identifikation von Teilchenspuren mit Impulsen<br />
unterhalb von 10 GeV. Dies ist von Interesse, da für solch niedrige Impulse<br />
die Kalorimetrie des Zeus-Detektors eine hohe Missidentifikationsrate<br />
bei der Elektron-/Hadron-Trennung besitzt. Zudem gibt es ein breites<br />
Feld physikalischer Anwendungen in diesem Bereich. Exemplarisch sei<br />
hier die Erkennung und Vermessung semileptonischer B-Zerfälle in e ±<br />
genannt. Da gängige Monte-Carlo-Simulationen des Ionisationsverlustes<br />
zu grob sind, erfolgt die dE/dx-Eichung der Kammer mithilfe wohldefinierter,<br />
hochreiner Teilchensamples aus Daten für die Teilchensorten<br />
π, K, p und e. Diese Samples werden aus Teilchenreaktionen mit klarer<br />
Signatur und möglichst hohen Produktionsraten gewonnen. Durch einen<br />
Parameterfit lassen sich die freien Parameter des zugrunde liegenden Modells<br />
(Bethe-Bloch) bestimmen. Damit ist es möglich, den experimentell<br />
bestimmten dE/dx-Wert einer Spur mit der Vorhersage zu vergleichen<br />
und Aussagen bzgl. der Teilchensorte dieser Spur zu machen.<br />
T 606.3 Do 11:00 HS VII<br />
Korrekturen zur dE/dx-Messung der zentralen Driftkammer am<br />
ZEUS-Detektor bei HERA — •Detlef Bartsch für die ZEUS-<br />
Kollaboration — Physikalisches Institut der Universität Bonn, Nußallee<br />
12, 53115 Bonn<br />
Geladene Teilchen erzeugen beim Durchgang durch Materie Ion-<br />
Elektron-Paare. Die Ionisationsdichte wird hierbei durch die Bethe-<br />
Bloch-Gleichung dE<br />
p<br />
= f(βγ) = f( ) beschrieben; bei gegebenem Impuls<br />
dx m<br />
p hängt sie von der Masse des Teilchens ab. Die Messung von Impuls p<br />
und Ionisationsdichte dE/dx in der zentralen Driftkammer ermöglicht<br />
somit die Unterscheidung zwischen Teilchen verschiedener Masse. Eine<br />
große Trennschärfe in der Teilchenidentifikation wird durch eine<br />
möglichst hohe Auflösung der dE/dx-Messung erreicht. Dieser Vortrag<br />
behandelt ZEUS-spezifische Methoden zur Verbesserung der Auflösung<br />
durch offline-Korrekturen. Die Einflüsse der Detektorgeometrie, der Ausleseelektronik<br />
und des Raumladungseffekts in der Driftkammer auf die<br />
dE/dx-Messung spielen hierbei entscheidende Rollen. Diese Einflüsse