12.01.2013 Aufrufe

originale Druckvorlage - DPG-Tagungen

originale Druckvorlage - DPG-Tagungen

originale Druckvorlage - DPG-Tagungen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Teilchenphysik Hauptvorträge<br />

200 pb −1 aufgezeichnet. Im Vergleich zur vorherigen Tevatron-Laufzeit<br />

bis 1996 steht damit erstmals eine deutlich größere Datenmenge bei einer<br />

zudem leicht erhöhten Schwerpunktsenergie von 1.96 TeV zur Verfügung.<br />

In diesem Vortrag werden die aktuellen Ergebnisse einer Auswahl der<br />

wichtigsten Messungen von CDF und DØ präsentiert und diskutiert:<br />

Das Studium der Produktion und des Zerfalls von Vektorbosonen W<br />

und Z erlaubt die Bestimmung fundamentaler Parameter des Standardmodells.<br />

In Suchen nach Hinweisen auf bisher unbeobachtete Teilchen<br />

können Massen- und Parameterregionen untersucht werden, die bisher<br />

bei keinem Beschleuniger zugänglich waren. Dies umfaßt die Suche nach<br />

Higgs-Bosonen sowie zahlreichen neuen Teilchen, die in Modellen jenseits<br />

des Standardmodells vorhergesagt werden.<br />

Hauptvortrag T IX Mi 09:05 RW 1<br />

Seltene K-Zerfälle — •Ivan Mikulec — CERN<br />

Das Feld der seltenen K-Zerfälle enthält viel Potential für das<br />

Verständnis der niederenergetischen Dynamik der Hadronen, der Verletzung<br />

der CP-Symmetrie und für die Suche nach neuer Physik außerhalb<br />

des Standardmodells. Die letzten experimentellen Resultate werden hier<br />

im Überblick gezeigt, ihr Einfluß auf die Theorie erwähnt und Prospekte<br />

für neue Messungen vorgestellt.<br />

Hauptvortrag T X Mi 09:45 RW 1<br />

Alternativen zum Standardmodell — •Wolfgang Kilian — DE-<br />

SY<br />

Das Standardmodell verknüpft die Teilchenmassen über die Symmetriebrechung<br />

in der elektroschwachen Wechselwirkung mit der Existenz<br />

eines Higgs-Bosons. Dieses Modell ist jedoch instabil unter Quantenkorrekturen,<br />

und das Higgs-Boson wurde bisher nicht nachgewiesen. Anstelle<br />

einer Supersymmetrie, die das Standardmodell stabilisieren und damit<br />

ein elementares Higgs-Boson ermöglichen würde, sind andere Szenarien<br />

denkbar, in denen das Higgs-Boson ein gebundener Zustand ist oder nicht<br />

als beobachtbares Teilchen existiert. In jüngster Zeit wurden neue Modelle<br />

der dynamischen Symmetriebrechung konzipiert, die wie ” see-saw<br />

topcolor“ oder ” little Higgs“ Alternativen zum Standardmodell darstellen.<br />

Derartige Modelle beschreiben ebenso gut wie das Standardmodell<br />

oder dessen supersymmetrische Erweiterung die bekannten Daten und sagen<br />

charakteristische Signaturen voraus, deren Nachweis an zukünftigen<br />

Collidern möglich wird.<br />

Hauptvortrag T XI Mi 10:50 RW 1<br />

HERA, ein Labor für die QCD — •Benno List — ETH Zürich<br />

Am weltweit einzigen ep–Speicherring HERA werden Elektronen und<br />

Protonen bei einer Schwerpunktsenergie von 318GeV zur Kollision gebracht.<br />

Dies ermöglicht die Untersuchung der Struktur des Protons bei<br />

höchsten Impulsübertragen und bis hinab zu kleinsten Partonimpulsen,<br />

in Bereichen also, die für zukünftige Experimente von großem Interesse<br />

sind.<br />

Das Elektron als punktförmige Sonde in Verbindung mit dem Proton<br />

als ausgedehntem, farbgeladenen Objekt erlauben Tests der QCD, wie sie<br />

weder an reinen Lepton– noch an reinen Hadroncollidern möglich sind,<br />

zum Beispiel die präzise Messung des Skalenverhaltens der Partondichten.<br />

Weiterhin stellt die Analyse der hadronischen Endzustände neuartige<br />

QCD–Konzepte auf den Prüfstand.<br />

Hauptvortrag T XII Mi 11:35 RW 1<br />

Ergebnisse der Neutrinophysik und ihre Auswirkungen auf die<br />

Theorie — •Manfred Lindner — TU München<br />

Die Neutrinophysik befindet sich mitten in einer Entdeckungsphase,<br />

die 1998 mit dem Nachweis der atmosphärischen Neutrinooszillationen<br />

eingeleitet wurde. Durch den Nachweis von Flavourumwandlungen wurde<br />

2002 schließlich auch das solare Neutrino-Problem gelöst. Noch im<br />

selben Jahr wurden Oszillationen bei Reaktorneutrinos mit zu den solaren<br />

Oszillationen passenden Parametern nachgewiesen. Neuere Ergebnisse<br />

des letzten Jahres testen inzwischen die Selbstkonsistenz der Oszillationen<br />

und in der Zukunft werden Präzisionsmessungen von Oszillationen<br />

und damit von Neutrinomassenaufspaltungen und Mischungen möglich<br />

werden. Daneben gibt es Fortschritte in der Bestimmung der absoluten<br />

Neutrinomassen aus kinematischen Messungen, neutrinolosem Doppel-<br />

Beta-Zerfall und aus der Kosmologie. Die Ergebnisse der Neutrinophysik<br />

werden im Vortrag theoretisch interpretiert. Weiter wird ein Ausblick auf<br />

zukünftige Experimente und die zu erwartenden Auswirkungen auf die<br />

Theorie gegeben.<br />

Hauptvortrag T XIII Do 08:30 RW 1<br />

Bottom- und Top-Quark-Physik am Tevatron — •Wolfgang<br />

Wagner — Universität Karlsruhe<br />

Die neue Datennahmeperiode am Tevatron (Run II) liefert inzwischen<br />

wichtige neue Ergebnisse. Eine für die B-Physik am Hadronkollider revolutionäre<br />

Neuerung sind Sekundärvertextrigger, die es erstmalig erlauben,<br />

Ereignisse mit semileptonischen und hadronischen B-Zerfällen<br />

anzureichern. Neben der Spektroskopie von B-Hadronen, die nicht vom<br />

Υ(4S) her zugänglich sind, wie z.B. Bs, B + c , Λb und Ξb, steht vor allem die<br />

genaue Vermessung des Unitaritätsdreiecks im Vordergrund. In diesem<br />

Vortrag werden vorbereitende Messungen zur Suche nach CP-Verletzung<br />

und zum Nachweis der Bs-Mischung diskutiert.<br />

Hauptziel im Bereich der Top-Quark-Physik ist die genaue Bestimmung<br />

der Masse des Top-Quarks, da dieser Parameter des Standard Modells<br />

großen Einfluss auf Konsistenztests der elektroschwachen Theorie<br />

hat. Die Messung des t¯t Wirkungsquerschnitts testet die Vorhersagen<br />

der perturbativen QCD. Die Tevatronexperimente führen mehrere komplementäre<br />

Analysen zu diesem Thema durch, von denen einige hier exemplarisch<br />

vorgestellt werden. Besonders interessant ist außerdem die<br />

Suche nach elektroschwacher Top-Quark-Produktion, die u.a. eine direkte<br />

Bestimmung von Vtb erlaubt.<br />

Hauptvortrag T XIV Do 09:05 RW 1<br />

Theorie exklusiver B-Zerfälle — •Thorsten Feldmann — CERN<br />

B-Meson Zerfälle bieten die Möglichkeit, Parameterwerte im elektroschwachen<br />

Standardmodell (insbesondere die Elemente der CKM-<br />

Quarkmischungsmatrix) zu vermessen, und indirekte Effekte von neuen<br />

Teilchen jenseits des Standardmodells einzuschränken. Voraussetzung für<br />

eine verläßliche Analyse der Daten ist ein quantitatives Verständnis der<br />

starken Wechselwirkung des zerfallenden b-Quarks mit seiner hadronischen<br />

Umgebung. Die Tatsache, daß die Masse des b-Quarks wesentlich<br />

schwerer als die fundamentale Skala der Quantenchromodynamik (QCD)<br />

ist, erlaubt in vielen Fällen einen systematischen theoretischen Zugang.<br />

Hierbei werden perturbativ berechenbare QCD-Strahlungskorrekturen<br />

von nicht-perturbativen hadronischen Effekten getrennt.<br />

Ausgehend von der effektiven Theorie schwerer Quarks (HQET) diskutiere<br />

ich die Erweiterung auf Zerfallskanäle, welche leichte energetische<br />

Teilchen im Endzustand enthalten. Die Faktorisierung von kurzreichweitigen<br />

QCD-Effekten führt hierbei auf eine sogenannte ” soft-kolineare effektive<br />

Theorie“ (SCET), welche die feldtheoretische Grundlage für die<br />

Beschreibung von z.B. B → ππ, B → Dπ, B → K ∗ γ liefert.<br />

Hauptvortrag T XV Do 13:45 RW 1<br />

Neueste Resultate vom COMPASS Experiment am CERN —<br />

•Horst Fischer — Universität Freiburg<br />

Das COMPASS-Experiment am SPS am CERN untersucht schwerpunktmäßig<br />

die Spinstruktur des Nukleons mittels tiefinelastischer Streuung<br />

von longitudinal polarisierten Myonen an longitudinal oder transversal<br />

polarisierten Nukleonen. Von besonderem Interesse sind die Polarisation<br />

der Gluonen und die transversalen Spinverteilungen der Quarks,<br />

welche in den letzten Jahren besonderes theoretisches Interesse erfahren<br />

haben. Zum Nachweis der gestreuten Myonen und erzeugten Hadronen<br />

dient ein zweistufiges Vorwärtsspektrometer, das über einen weiten<br />

kinematischen Bereich exzellente Orts- und Impulsauflösung sowie gute<br />

Teilchenidentifizierung mittels RICH, Myonenfilter und Kalorimetrie<br />

gewährleistet. In dem Vortrag wird das Experiment vorgestellt und auf<br />

die neuesten physikalischen Resultate des Experiments eingegangen.<br />

Dieses Experiment wird durch das BMBF gefördert.<br />

Hauptvortrag T XVI Do 14:20 RW 1<br />

Experimentelle Evidenzen für Pentaquarks — •Michael<br />

Ostrick — Universität Bonn<br />

Im Laufe des letzten Jahres wurden in verschiedenen Experimenten<br />

Hinweise für die Formation und Produktion einer schmalen K + n–<br />

Resonanz, dem Θ + (1540), gefunden. Ein derartiges Objekt paßt nicht in<br />

den Rahmen der gewöhnlichen Vorstellung vom Aufbau der Baryonen aus<br />

drei Valenzquarks und einem See von Gluonen und Quark–Antiquark–<br />

Anregungen. Aufgrund seiner positiven Strangeness (S = +1) muß es<br />

mindestens ein Antistrangequark zusammen mit vier weiteren Quarks<br />

enthalten. Daher rührt die Bezeichnung Pentaquark.<br />

Der Vortrag befaßt sich mit dem aktuellen Stand der experimentellen<br />

Evidenzen für Pentaquark–Zustände. Die Resultate der verschiedenen<br />

Experimente werden vorgestellt und offene Fragen werden diskutiert.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!