Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
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Liestal, Oberes Tor. Die<br />
Mauern des Brückenkopfes,<br />
rechts dahinter<br />
der Ansatz des<br />
Brücken gewölbes in<br />
Richtung Oberes Tor.<br />
54 Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
Liestal, Oberes Tor: neue Einblicke in die<br />
alte Stadtbefestigung<br />
Schon seit langem kursieren Gerüchte, vor dem<br />
«Törli» in Liestal seien geheimnisvolle unterirdische<br />
Gewölbe erhalten. Die Tiefbauarbeiten in Zusammenhang<br />
mit der Umgestaltung des Wasserturmplatzes<br />
boten die Gelegenheit, den Sachverhalt zu<br />
überprüfen. Dabei kamen vor dem Obertor tatsäch-<br />
lich die Überreste zweier früherer Brückengewölbe<br />
sowie von Befestigungsanlagen zum Vorschein.<br />
Im Mittelalter und in der Neuzeit war das Obertor<br />
durch zwei Gräben geschützt. Der südliche, äussere<br />
Graben war zugleich ein Gewerbekanal, in dem aus<br />
dem Orisbach abgezweigtes Wasser floss. Dieses trug<br />
dazu beitrug, die Sägemühle Ergolzhof, die so genannte<br />
«Gestadeckmühle», anzutreiben. Bereits auf<br />
dem Merian-Plan von 1642 wird der kleinere äussere<br />
Graben von einer Gewölbebrücke überspannt,<br />
während über den eigentlichen Wehrgraben eine<br />
Fallbrücke führte. Dieses rund sechs Meter breite,<br />
vorwiegend aus Tuffsteinen gefügte Gewölbe steckt<br />
tatsächlich noch im Boden und konnte bei den<br />
Bauarbeiten <strong>2010</strong> punktuell fotografisch dokumentiert<br />
werden. Eine genauere archäologische Aufnahme<br />
des Befundes fand bereits im Jahr 1991 statt.<br />
Auf der Stadtansicht von Jakob Meyer von 1663<br />
präsentiert sich die Situation leicht verändert. Nun<br />
ist das Stadttor zusätzlich durch einen Zwinger geschützt,<br />
und auch der gegenüber liegende, südliche<br />
Brückenkopf ist befestigt. Auch Teile dieses Bau-