Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
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und Emd. Im Gegensatz zu Heuschobern besassen<br />
die Futterscheunen zusätzlich Platz für das Unterbringen<br />
von Jungvieh. So wurde im Frühjahr, nach<br />
dem Aufbrauchen der Futtervorräte im Dorf und<br />
vor dem Weidgang, das in den Futterscheunen gelagerte<br />
Trockenfutter vor Ort verfüttert. Voraussetzung<br />
für die Stallfütterung ausserhalb des Dorfes<br />
war das Vorhandensein einer Quelle.<br />
Im vorliegenden Fall ist bereits Ende des 17. Jahrhunderts<br />
die Nutzung einer Quelle auf dem Marchbel<br />
– die Tiefenmattquelle oder Quelle Blauenrain<br />
auf dem Rütespil – bildlich bezeugt. Mit der<br />
Lockerung des Flurzwanges, der damit einhergehenden<br />
Entstehung von Aussiedlerhöfen, die vom<br />
Raumkonzept her bereits mit grossen Heubühnen<br />
ausgestattet waren, und mit der Intensivierung des<br />
Ackerbaus verloren die Wässermatten wie auch die<br />
Heuspeicherbauten ab dem 19. Jahrhundert zusehends<br />
an Bedeutung.<br />
Die Marchbel-Scheune steht mit ihren im Vergleich<br />
zu den Giebelseiten kürzeren Traufseiten quer zum<br />
Hang. Der Bau ist dreigeschossig, wobei das Erdge-<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
schoss rückseitig in den Hang gebaut ist. Drei Schartenfenster<br />
liefern spärliches Licht in dieses unterste<br />
Geschoss. Der heute ausbetonierte torartige Zugang<br />
im Osten ist die Verbreiterung eines ursprünglich<br />
schmaleren. Die allseitig grossen Rundbogenöffnungen<br />
sind das auffälligste Merkmal. Die für ei-<br />
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Hangseitige<br />
Giebelmauer. Die<br />
Holzverschalung zeigt<br />
die spätere seitliche<br />
Dachanhebung.