Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
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Das Gebäude im<br />
Plan von Emanuel<br />
Büchel, um 1750<br />
(Universitätsbibliothek<br />
Basel).<br />
92 Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
Aus ungeklärtem Grund – offensichtliche Brandspuren<br />
fehlen – zerfiel das Gebäude. Aus der 1961<br />
erschienenen Geschichte von Augst und Kaiser augst<br />
wissen wir, dass «den Grundherren im Laufe der<br />
Zeit bei Erbteilungen oder Nutzungsänderungen<br />
vieles verloren ging; im 16. und 18. Jh. konnten sogar<br />
ganze Hofstätten nicht mehr aufgefunden werden.<br />
Sie waren offenbar als vorübergehende Wüstungen<br />
unter den Anstössern verteilt oder mangels Aufsicht<br />
‘ersessen’ worden.»<br />
Die Überreste der Giebelmauer Ost blieben für<br />
unbestimmte Zeit in ruinösem Zustand stehen, bevor<br />
sie in einen neu errichteten Fachwerkbau, die<br />
zweite Bauphase, integriert wurden. Anscheinend<br />
hat der Bauschutt des eingestürzten Hauses nicht<br />
mehr für den Wiederaufbau eines reinen Steinbaus<br />
gereicht. Eventuell waren die Mauersteine zuvor für<br />
benachbarte Bauten verwendet worden. Jedenfalls<br />
wurden im Neubau lediglich vereinzelt wiederverwendete<br />
Bauteile wie Ziegel in den Gefachen<br />
vermauert. Warum ein Fachwerkbau der Massivbauweise<br />
vorgezogen wurde, ist unklar. Augst hatte<br />
nämlich seit der Bannscheidung mit Pratteln um<br />
1500 und Kaiseraugst im 16. Jahrhundert praktisch<br />
keine eigenen Waldungen mehr und daher akuten<br />
Mangel an Bau- und Brennholz.<br />
Im Prinzip besass das neu entstandene, dreiachsige<br />
Fachwerkhaus den typischen Grundriss eines kleinen<br />
Vielzweckbaus (im Plan hellblau). Da Hinweise