Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
auf eine Herdstelle in der östlichen Gebäudeachse<br />
fehlen, muss aber auch eine Funktion als reiner<br />
Wirtschaftsbau in Betracht gezogen werden. Der<br />
Bereich in der Gebäudemitte ist eindeutig als Tenn<br />
erkennbar. Westlich davon schlossen strassenseitig<br />
ein kleiner Stall und rückwärtig ein ebenerdiger<br />
Keller an. Der darüber liegende Raum diente wohl<br />
als Bühne zur Heulagerung. Zumindest zwei Wandständer<br />
der Giebelwand West reichen nachweislich<br />
noch vom Erdgeschoss bis an den Dachfuss. Eine<br />
Datierung ins 17. Jahrhundert ist wahrscheinlich.<br />
Eine Wohnnutzung des Gebäudes ist spätestens ab<br />
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts gesichert.<br />
Damals wurde ein einraumtiefer Anbau mit Balkenkeller<br />
und zwei darüber liegenden, massiv gemauerten<br />
Geschossen an die westliche Giebelfassade gestellt,<br />
der im Süden die Flucht der Traufe übernahm<br />
(im Plan dunkelblau). Der bestehende, angrenzende<br />
Stall wurde mit Herdstelle und Kamin zur Küche<br />
ausgebaut. Die einstige Aussenwand aus Fachwerk<br />
erhielt aus Gründen des Brandschutzes eine Vormauerung.<br />
Der in der neuen Stube bis zum Abbruch<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
<strong>2010</strong> noch erhaltene Kachelofen im Sundgauer-Stil<br />
– mit grünen, gepunkteten Blattkacheln – stammt<br />
aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und war<br />
ein späterer Einbau.<br />
Dieser gemauerte, dreigeschossige Kubus erinnert<br />
an einen so genannten Stock, wie er etwa im be-<br />
93<br />
Der Fachwerkbau der<br />
zweiten Bauphase<br />
stösst an einen<br />
ruinösen Eckverband,<br />
ein Mauerrest der<br />
ersten Bauphase.