Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
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Laufen, Delsbergerstrasse 94/96: Einblick<br />
in ein bedeutendes Laufner Handwerk<br />
Das keramische Gewerbe hat in Laufen eine lange<br />
und bedeutende Tradition. Die stark eisenhaltigen,<br />
kalkarmen Tonerden der Umgebung sind erstklassige<br />
Rohmateriallieferanten. Neben der «Ziegelscheune»<br />
am rechten Birsufer, die einen der besterhaltenen<br />
Handziegelöfen der Schweiz birgt und<br />
deshalb unter Schutz steht, gab es weitere Ziegeleien<br />
im Umkreis der Kleinstadt, die ab dem 15./16.<br />
Jahrhundert die gesamte Region mit ihren Erzeugnissen<br />
versorgten.<br />
Eine dieser Ziegeleien lag am linken Birsufer, rund<br />
600 Meter flussabwärts nördlich der Ziegelscheune<br />
und damit näher an der Altstadt. Nach dem<br />
Abbruch eines Bauernhauses von 1922 kamen unter<br />
der angebauten Scheune beim anschliessenden<br />
Aushub die Fundamente eines Brennofens dieser<br />
Ziegelei zum Vorschein. Erhalten war der Feuerungsraum<br />
mit zwei Luftzügen eines so genannten<br />
Schachtofens – ein rechteckiger, turmartiger und<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
oben offener Ofentyp, der bis ins 20. Jahrhundert<br />
hinein weit verbreitet war.<br />
Der Ofen war zweischalig gemauert. Eine äussere<br />
Schale bestand aus Back- und zum Teil ungewöhnlich<br />
mächtigen Kalksteinen. Die innere Schale war<br />
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Blick nach Nordosten<br />
in die freigelegte<br />
Feuerkammer.