Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
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Oben links die Reste<br />
der vier gemauerten<br />
Fassgruben, unten links<br />
die grosse, mit Lehm<br />
abgedichtete Grube,<br />
rechts die Kanalmauer.<br />
58 Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
Untergrund. Mit einem postulierten Überstand von<br />
20 Zentimetern waren sie knietief und bündig zum<br />
auf Unterlagsbalken liegenden hölzernen Arbeitsboden.<br />
Die zurzeit laufenden chemischen Analysen<br />
an Sedimenten und Holzresten sollen Aufschluss<br />
über die angewandte Gerbmethode geben.<br />
Quer durch die rückwärtige Haushälfte floss ein<br />
offen liegender Gewerbekanal. Dieser bediente<br />
auch die Liegenschaften der Nachbarparzellen mit<br />
Frischwasser. Der Gewerbekanal verlief parallel zur<br />
Gerberstrasse, der alten Hauptgasse durch das untere<br />
Vorstädtchen. Er war etwas über einen halben<br />
Meter tief, seine Sohle im natürlichen Lehmuntergrund<br />
stark versintert. Das Verfüllmaterial stammte<br />
aus dem 19. und 20. Jahrhundert. Die gemauerten<br />
Kanalwände und die überwölbten Partien im Bereich<br />
der Brandmauern stehen im Verband mit dem<br />
Untersuchungsobjekt. Es scheint demnach, dass das<br />
Quartier inklusive Parzellenüberbauung und Nutzung<br />
– mit gewissen späteren Anpassungen (siehe<br />
Liegenschaft Gerberstrasse 11) – planmässig angelegt<br />
wurde. So darf aufgrund des Fehlens von Fenstern<br />
in den Giebelseiten ein beim Bau bereits berücksichtigtes<br />
westliches Nachbargebäude mit Obergeschoss<br />
und Dachgeschoss angenommen und damit<br />
auf eine angestrebte Zeilenüberbauung geschlossen<br />
werden.<br />
Der Zugang in die zwei unabhängigen oberen<br />
Wohngeschosse erfolgte über einen externen Lau-