Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland

Augst, Rheinstrasse 2 und 4:
die Entwicklung eines Kleinbauernhauses
Das Gebäudeensemble an der Rheinstrasse 2 und 4
prägte bis vor kurzem den alten Dorfausgang von
Augst an der Kreuzung der bereits zur Römerzeit
genutzten Ausfallstrassen in Richtung Liestal und
Basel. Dem Abbruch Ende 2010 ging eine detaillierte
Bauuntersuchung und -dokumentation voraus.
Das kompliziert verwachsene Konstrukt liefert
eindrückliche Informationen über vergangene Lebens-
und Besitzverhältnisse. Das Grabungsteam der
Römerstadt Augusta Raurica begleitete den Abbruch
zudem mit archäologischen Ausgrabungen.
Zu Beginn des 17. Jahrhunderts noch unbesiedelt,
tauchen auf historischen Abbildungen gegen Ende
dieses Jahrhunderts im Gebiet des Untersuchungsobjektes
ein bis zwei freistehende Gebäude auf.
Eine sichere Identifizierung des Gebäudes ist erstmals
auf dem Plan von Emanuel Büchel von 1763
möglich. Dort ist jedoch bereits die zweite vorgefundene
Bauphase dargestellt.
Der erste Bau am Platz war ein Steinbau unbekannter
Datierung. Der dreigeschossige Bau stand
Grabungen und Bauuntersuchungen
mit seinem Satteldach traufseitig zur Strasse hin. Die
Gebäudetiefe wurde von der späteren Überbauung
übernommen. Die Länge des Gebäude lässt sich
nicht mehr eruieren. Eine in der zweiten Bauphase
vermauerte, grün glasierte Wandfliese deutet im
Weiteren auf Kachelofen und Herdstelle hin.
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Strassenseitige
Fassade des Wohnteils
mit Laube (links)
und dem 1950 als
Wohnhaus umgebauten
Ökonomieteil (rechts).