Jahresbericht 2010 - Archäologie Baselland
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Beim Absenken des Bodens um 40 Zentimeter kam<br />
mitten im westlichen Raum eine ältere Mauer zum<br />
Vorschein. Sie zeigt, dass der Neubau von 1797/98<br />
ohne Rücksicht auf die ältere Parzellierung entlang<br />
der Strasse positioniert wurde. Reste eines Tonplattenbodens<br />
in ähnlicher Orientierung und auf<br />
passendem Bodenniveau, ansonsten jedoch ohne<br />
Zusammenhang, könnten auf einen einstigen Innenraum<br />
im Osten dieses älteren Steinbaus hinweisen.<br />
Der Fundamentbereich der Mauer wurde nicht<br />
freigelegt. Der Aushub im zweiten Raum bewegte<br />
sich lediglich im Auffüllschutt des späten 18. und<br />
19. Jahrhunderts. Es wurde kein älteres Bodenniveau<br />
erreicht. Die zu erwartenden Gerbergruben dürften<br />
tiefer liegen.<br />
Aufgrund des Mauerbefundes müssen sich spätestens<br />
Ende des 18. Jahrhunderts die umliegenden<br />
Parzellengrenzen verschoben haben. Nachweislich<br />
verdichtete sich damals jedenfalls die Bebauung der<br />
ursprünglich lockeren Gewerbesiedlung zur geschlossenen<br />
Vorstadt. Bereits im Jahr 1536 hatte die<br />
Stadt Basel eine Bauordnung für die Stadt Liestal<br />
Grabungen und Bauuntersuchungen<br />
mit Vorschriften zum «schnurschlechten», sprich geschlossenen<br />
Bauen erlassen. Vielleicht betraf diese<br />
Massnahme nicht nur die mittelalterliche Altstadt.<br />
Durchführung und Bericht: Anita Springer<br />
Juni <strong>2010</strong><br />
73<br />
Liestal,<br />
Gerberstrasse 11.<br />
Die Mauerreste<br />
des Vorgängerbaus<br />
folgen einer älteren<br />
Baugrenze.