Mit Röntgen auf Kurs – Das Röntgenröhrenwerk der Siemens AG in ...

Werk die Fabrikation der bisher von der Siemens u. Halske AG hergestellten
Röntgenapparate. Das Unternehmen in seiner neuen Form soll den Namen
Siemens-Reiniger-Werke AG erhalten mit Sitz in Berlin, wo auch die Vertriebs-
zentrale verbleibt.“ 687 Für das Rudolstädter Röntgenröhrenwerk bedeutete die Fusion
also die Aufgabe der eigenständigen Firmierung als Phönix AG und die Integration
seines Gesellschaftsvermögens in die RGS.
6.2 Fusion zu den Siemens-Reiniger-Werken
Nachdem nun auch die Öffentlichkeit über die Fusion der Medizintechniksparte
informiert war, wurden die im August 1932 detailliert ausgearbeiteten einzelnen
Schritte zur Zusammenfassung der Gesellschaften in der Folge mehr oder weniger
konsequent abgearbeitet. Dies kann anhand der entsprechenden Aktennotiz gut
nachvollzogen werden: 688 Innerhalb des Siemens-Konzerns fusionierten insgesamt
fünf verschiedene Gesellschaften, neben den eigenständigen Fabrikationsstätten in
Erlangen, Rudolstadt und Berlin die Vertriebsgesellschaft SRV und deren
Vorgängerin, die Averis. 689 Jede dieser Gesellschaften hatte ihre eigene Verwaltung
und ihre eigene Bilanzierung. Das hier Einsparpotential vorhanden war, lag auf der
Hand. Für das Rudolstädter Werk bedeutete die Fusion die Aufgabe der bisher
zumindest rechtlichen Selbständigkeit und des eigenen Firmennamens. Allerdings
wurde die Bedeutung als exklusiver Röntgenröhrenhersteller innerhalb des Siemens-
Konzerns noch einmal festgeschrieben und damit weiter gestärkt: „Es ist
beabsichtigt, die genannten Fabrikations- und Vertriebsstellen in einer Gesellschaft,
voraussichtlich unter dem Namen – Siemens-Reiniger-Werke – zusammenzufassen,
wobei der Sitz der Fabrikation, soweit Röntgen- und elektromedizinische Apparate in
Frage kommen, ausschliesslich Erlangen, soweit Röntgenröhren in Frage kommen,
ausschliesslich Rudolstadt sein wird, während der Sitz des Vertriebes Berlin sein
wird.“ 690 Dazu wurde vorgesehen, die Vermögenswerte von SRV, Phönix und Averis
auf die RGS zu übertragen und die betreffenden Gesellschaften aufzulösen, sowie
den Anteil von S & H an der SRV an RGS abzugeben. RGS als Aktiengesellschaft
687 Hier zitiert nach einem Zeitungsausschnitt aus dem Fränkischen Kurier vom 26.11.1932 in SMA 7615 1-4-06,
ebenfalls auch originaler Zeitungsausschnitt aus dem Erlanger Tagblatt vom 25.11.1932 in SMA 7615 1-3-04
mit fast identischem Inhalt.
688 Aktennotiz der Direktoren Just und Müller vom 05.08.1932 in SMA 7615 1-3-04.
689 Nach der hier vorgestellten ersten Gründung der SRV 1925 kam es wohl aus steuerrechtlichen Gründen 1927
zu einer Neugründung, ebenfalls wieder als GmbH. Die „alte“ weitergeführte SRV wurde in Averis umbenannt
und fungierte nun als Holdinggesellschaft, vgl. Schriftwechsel in SMA 7615 1-3-04.
690 Aktennotiz der Direktoren Just und Müller vom 05.08.1932 in SMA 7615 1-3-04.
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