Mit Röntgen auf Kurs – Das Röntgenröhrenwerk der Siemens AG in ...

Regelung angeschlossen. Damit war diese schwere finanzielle Bürde der Phönix aus
der Welt geschafft. 325
Der Abschluss dieser langwierigen Verhandlungen durch das persönliche Eingreifen
des RGS-Generaldirektors steht sicher im direkten Zusammenhang mit den weiteren
Entwicklungen: Wie das Protokoll einer Gesellschafterversammlung von Ende 1922
zeigt, sollte zur weiteren strukturellen Stärkung der Bindung zwischen RGS als dem
Apparatehersteller und Phönix als der Röntgenröhrenfabrik das Rudolstädter
Unternehmen komplett durch RGS von der Inag übernommen werden. Allerdings
erst nach erfolgter Umwandlung in eine Aktiengesellschaft. Die Vorbereitungen dazu
begannen Ende November, in dem besagte Gesellschafterversammlung beschloss,
„das gesamte Geschäft einschliesslich aller Aktiven und Passiven nebst der Firma
[des Namens Phönix, F.K.], sei es mit oder ohne Aenderung, an die zu gründende
Phönix Röntgen-Röhren-Fabrik A.G. gegen Übergabe von Mk. 225.000 Aktien der
genannten Gesellschaft einzubringen.“ 326 Die GmbH selbst wurde im Zuge der
Gründung der Aktiengesellschaft ähnlich wie das Unternehmen Ungelenk &
Kiesewetter zunächst nicht aufgelöst. Ungelenk unterrichtete im Februar 1923 das
Thüringische Amtsgericht Rudolstadt auf dessen Anfrage hin von der Übertragung
der Geschäfte auf die neue Aktiengesellschaft. In diesem Zusammenhang habe die
GmbH durch „Einbringung ihres gesamten Geschäftes in die Phönix AG ihren Betrieb
zurückgelegt.“ 327 Der Vorgang wiederholte sich ein Jahr später, woraufhin Ungelenk
wiederum einen Bericht der aktuellen Situation der GmbH gab: „Die Phönix GmbH,
Glastechnische Werkstätten, tätigte seit der Gründung der Phönix-
Röntgenröhrenfabriken Akt. Ges. keinerlei Geschäfte mehr. Die GmbH ist mit ihren
sämtlichen Aktiven und Passiven von der Aktiengesellschaft übernommen worden
[…]. […] Die GmbH besteht demnach seit der Gründung der Aktiengesellschaft nur
dem Namen nach.“ 328 Erst wiederum ein Jahr später, wahrscheinlich im Zuge der
Übernahme des Konzerns durch S & H, wurde die Löschung der GmbH beantragt. In
einem nicht erhaltenen Schreiben fragte die Phönix AG bei der Inag nach dem
sinnvollsten Vorgehen in dieser Angelegenheit an. Diese empfahl „bei dem
Registergericht persönlich vorstellig zu werden und ihm vorzutragen, dass die Phönix
GmbH seit längerer Zeit nur noch formell existiert, dass sie keine Geschäfte mehr
betreibt und keine Gesellschaftsvermögen besitzt. Vielleicht ist der Registerrichter
325 Vgl. u. a. Schreiben von Zitzmann an Phönix, oder Schreiben von Zitzmann an Anderlohr,
beide datiert vom 22.09.1922 in SMAR I-55.
326 Protokoll der Gesellschafterversammlung der Phönix GmbH vom 26.11.1922 in SMAR I-132.
327 Schreiben von Ungelenk an das Thüringische Amtsgericht Rudolstadt vom 16.02.1923 in SMAR I-132.
328 Ebd.
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