Mit Röntgen auf Kurs – Das Röntgenröhrenwerk der Siemens AG in ...
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weniger den Möglichkeiten <strong>der</strong> SRW nachempfunden. Von Seiten <strong>der</strong> SRW war man<br />
sich allerd<strong>in</strong>gs <strong>der</strong> Gefahren e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>artig engen Zusammenarbeit durchaus<br />
bewusst: „Ausdrücklich möchten wir aber dar<strong>auf</strong> h<strong>in</strong>weisen, dass die erwähnte<br />
Kommission, bevor sie sich dazu entschloss, geme<strong>in</strong>sam mit uns an die Entwicklung<br />
dieser Geräte heranzugehen, auch bei den übrigen Firmen vorgesprochen und sich<br />
dort die von denen bereits entwickelten transportablen <strong>Röntgen</strong>e<strong>in</strong>richtungen<br />
angesehen hat. Wenn sie sich trotzdem dazu entschloss, uns den Entwicklungs-<br />
<strong>auf</strong>trag zu geben, so ist dies e<strong>in</strong> untrügliches Anzeichen dafür, dass die Heeres-<br />
verwaltung sich die von uns <strong>in</strong> vielen Jahren gesammelten Erfahrungen im Bau von<br />
Feldröntgengeräten zunutze machen wollte und dass den Herren <strong>der</strong> Kommission<br />
die von uns ihnen vorgeführten E<strong>in</strong>richtungen am besten zusagten. Wir möchten dies<br />
ganz beson<strong>der</strong>s hervorheben, weil damit gerechnet werden muss, dass vielleicht von<br />
verschiedenen Seiten unseren Vertretern gegenüber Äusserungen über e<strong>in</strong>e zu<br />
e<strong>in</strong>seitige Bevorzugung unserer Firma gemacht werden könnten.“ 1018 Ab Anfang<br />
1939 war die SRW nach eigener Aussage Marktführer bei Aufträgen <strong>auf</strong><br />
<strong>Röntgen</strong>apparate von Heer und Luftwaffe, und laut Vertriebschef Sehmer auch kurz<br />
davor, e<strong>in</strong>en ähnlichen Status bei <strong>der</strong> Kriegsmar<strong>in</strong>e zu erreichen. Der größte<br />
Konkurrent C.H.F. Müller sei fast gänzlich zurückgedrängt. E<strong>in</strong> Verantwortlicher <strong>der</strong><br />
Sanitäts-Inspektion <strong>der</strong> Mar<strong>in</strong>e habe offen erklärt, „dass sich allmählich bei <strong>der</strong><br />
ganzen Kriegsmar<strong>in</strong>e die Ansicht durchgesetzt habe, dass unsere Firma über den<br />
besten Bereitschaftsdienst verfüge und stets ausgezeichnete technische Hilfe leiste.<br />
Dieser Standpunkt wird auch mehr und mehr <strong>in</strong> den Vor<strong>der</strong>grund gerückt bei <strong>der</strong><br />
Entscheidung, welcher Firma die Mar<strong>in</strong>e Aufträge geben soll.“ 1019 Die Aufrüstung<br />
hatte jetzt auch die SRW voll erfasst.<br />
Nach Kriegsausbruch erhielten die Wehrmachts<strong>auf</strong>träge naturgemäß oberste<br />
Priorität: „Dr<strong>in</strong>gende Wehrmachts<strong>auf</strong>träge […] s<strong>in</strong>d allen an<strong>der</strong>en Aufträgen<br />
vorzuziehen. Nach ihnen s<strong>in</strong>d die Export<strong>auf</strong>träge und dann jene Wehrmachts<strong>auf</strong>träge<br />
zu erledigen, die nicht als dr<strong>in</strong>gend zu bezeichnen s<strong>in</strong>d.“ 1020 Zwei Wochen später<br />
1018<br />
Schreiben von SRW Berl<strong>in</strong> an die Werke und die Geschäftsstellen <strong>in</strong> Deutschland vom 15.06.1938<br />
<strong>in</strong> SMA 7612 2-2-07.<br />
Die führende Stellung <strong>der</strong> SRW im Sanitätswesen während des Krieges zeigt sich auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> Literatur.<br />
So schreibt Fischer: „Der Chef des Wehrmachtsanitätswesens gab am 15. Juli 1944 bekannt, dass im Zuge<br />
<strong>der</strong> Weiterentwicklung <strong>der</strong> für den E<strong>in</strong>satz beim Feldheer geeigneten <strong>Röntgen</strong>geräte durch die Firma <strong>Siemens</strong>-<br />
Re<strong>in</strong>iger-Werke <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>schaftsarbeit mit den übrigen <strong>Röntgen</strong>firmen e<strong>in</strong> neues schweres Feld-<strong>Röntgen</strong>gerät<br />
entwickelt wurde, das bei Gewichtsersparnis und Vermeidung bisheriger Mängel e<strong>in</strong>e wesentlich höhere<br />
Leistung <strong>auf</strong>wies. Die Vorführung des schweren Feld-<strong>Röntgen</strong>gerätes 44 fand am 21. Juli 1944 <strong>in</strong> Erlangen<br />
statt.“ Fischer [1983 <strong>–</strong> 1985], Band 4, Teil C: Der Sanitätsdienst <strong>der</strong> Wehrmacht im 2. Weltkrieg, S. 3104.<br />
Dies ist e<strong>in</strong> deutlicher H<strong>in</strong>weis <strong>auf</strong> die Führungsrolle, die die SRW sich bis zu diesem Zeitpunkt <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Feldröntgengeräteentwicklung und <strong>–</strong>produktion erarbeitet hatte und die sie <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei dieser<br />
Entwicklung e<strong>in</strong>nahm.<br />
1019<br />
Tagesmeldung von Sehmer an v. Buol vom 17.01.1939 <strong>in</strong> SMA 7615 3-3-11.<br />
1020<br />
Nie<strong>der</strong>schrift über die Vertriebsbesprechung am 26.10.1939 <strong>in</strong> SMA 7614 1-4-05.<br />
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