Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG
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Oberburg erhält im Jahr 1672<br />
die erste „industrie“<br />
Am 2. August 1608 wird in <strong>eine</strong>r Schmiedeordnung der bernischen Grafschaft Burgdorf ausdrücklich<br />
erklärt, dass die behördliche Schmiedekonzession <strong>nur</strong> den ehrbaren Schmiedmeistern Johann Bützberger<br />
und Jakob Dötz, beide zu Burgdorf, und Niklaus Wild zu Wynigen erteilt werde, während alle<br />
anderen Gesuchsteller auf dem Lande abgewiesen werden mussten. Diese ausdrückliche Monopolstellung<br />
war wohl sehr einträglich, und wenn wir außerdem bedenken, dass alle Bauern der ausgedehnten<br />
Grafschaft Burgdorf ihre Pferde <strong>nur</strong> von drei anerkannten, oft weit entfernten Handwerkern beschlagen<br />
lassen durften, so ist das oft zutage tretende „rebellische“ Wesen der Bauernsame wohl zu verstehen,<br />
die in <strong>eine</strong>r freien Handwerkerauswahl mehr als <strong>nur</strong> stark behindert waren.<br />
Nach Prof. Dr. Fernand Schwab, „300 Jahre Drahtindustrie“, Festschrift zum dreihundertjährigen Bestehen<br />
des Werkes Bözingen der Vereinigten Drahtwerke <strong>AG</strong>, Biel (1634 bis 1934, Druck und Verlag: Buchdruckerei<br />
Vogt-Schild in Solothurn), <strong>eine</strong>r mustergültigen und prächtig illustrierten Arbeit, befand sich<br />
bereits 1664 in Oberburg am Dorfbach (Biembach) <strong>eine</strong> Pulverstampfe, was aber nicht ohne weiteres<br />
nachgewiesen werden kann, da sich der oben erwähnte Volkswirtschafter <strong>nur</strong> auf ein Aufhebungsgesuch<br />
<strong>eine</strong>s Pulverstampfe-Bodenzinses vom 24. Dezember 1807 stützt. Die Aufzeichnungen, welche im<br />
bernischen Staatsarchiv aufliegen, sind leider sehr unvollständig und weisen nirgends auf direkte Akten<br />
des Jahres 1664 hin. Erst später vernehmen wir, dass in Oberburg Munition hergestellt wurde, so dass<br />
also wohl <strong>eine</strong> Pulverstampfe dazu benötigt wurde.