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Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG

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Besonders Kupferschmied Jacob Reinli stellte sich gegen die Gebrüder Zündel zur Wehr, ja, er ging sogar<br />

tätlich gegen sie vor, so dass Reinli am 29. April 1758 vom <strong>Co</strong>mmandanten in Aarburg mit zweimal<br />

24 Stunden Gefangenschaft bestraft werden musste. Um den Frieden in Aarburg nicht weiter zu stören,<br />

zogen die Gebrüder Zündel-Bärr fort.<br />

Walther Zündel zog nach Oberburg, wo die gewünschten <strong>Co</strong>ncessionen bereits vorhanden waren und<br />

Bruder Lorentz Zündel-Bärr siedelte sich als Kürschner in Murten an.<br />

Karl Schweizer schreibt in s<strong>eine</strong>r Chronik von Oberburg, Walther Zündel sei am 13. November 1761 als<br />

Hintersass angenommen worden und zwar gegen <strong>eine</strong> jährliche Abgabe von 1 Krone, 12 Batzen und 2<br />

Kreuzer. Für die Hälfte des Hintersassengeldes mussten die Arbeiter Zündels aufkommen. Zündel wurde<br />

hierauf zweiter Gemeindedragoner in Oberburg, wofür ihm die Gemeinde ein Stück Erdreich schenkte.<br />

Oberburg hatte damals zwei Gemeindedragoner zu stellen.<br />

**********<br />

1761<br />

Die „Feüerarbeitter“ der Stadt Burgdorf legten gegen Zündel in Bern <strong>eine</strong> Oppositionsschrift ein, man<br />

möchte dem Supplicanten k<strong>eine</strong> Drahtzugsconcession erteilen und die Errichtung <strong>eine</strong>r „fabriquen“<br />

verbieten, da dadurch „nicht <strong>nur</strong> ein grosser Mangel an Kohl entstehen, sondern auch der Pryss desselben<br />

um ein nahmhaftiges steigen würde.“ Die Eingabe schliesst: „Dass sie Gnädigst geruhen möchten,<br />

Ihme Zündel dahin einzuschränken, dass er sich mit der auf dieser Schmitten bisshar üblichen Arbeit<br />

genügen und hernach alle fernerer Arbeit und tendierenden Neüwigkeiten begeben müsse.“<br />

„Die Huffschmitten des Amts Burgdorff opponieren sich auch wider die von dem Zündel nachwerbende<br />

Drahtzugsconcession.“<br />

In Schreiben vernehmen wir, dass Zündel vorerst in Solothurn „drahtziehen“ wollte, aber als zu „revolutionär“<br />

in handwerklichen Dingen ausgewiesen wurde.<br />

Die Burgdorfer Meister klagten, Zündel stürze sie alle in grosse Armut. Grund: Holz- und Kohlenverteuerung!<br />

Sie meldeten ausserdem, Mahler habe sogar drei bis vier Stunden entfernt Holz einkaufen<br />

müssen, aber das teure Holz und die Kohle habe ihm den „Garaus“ gemacht, so dass er in Konkurs<br />

gekommen sei.<br />

Man wisse dazu, dass die „Ausländer“, einmal etabliert, sich nicht um Landes Brauch kümmern, Sitten-<br />

und Polizeivorschriften missachten.<br />

Man befürchtete zudem, Zündel würde Handel treiben mit Wein, Branntwein, Spezereien, Tabak, kurze<br />

und lange Eisenwaren...<br />

S<strong>eine</strong> zahlreiche Familie und die neuen Arbeiter bringen <strong>nur</strong> Armut nach Oberburg.<br />

Die Meister melden zudem, schon mit den Meistern Mahlern seien sie stets uneins gelebt.<br />

Zündel hatte aber <strong>eine</strong>n sehr guten Leumund, so dass der Schultheiss von Burgdorf ihm beistand.<br />

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