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Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG

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1672, also verhältnismäßig wenige Jahre nach dem Bauernkrieg, ersuchte dann ein Burger aus Burgdorf,<br />

Heinrich Dürr, man möchte ihm die Konzession zu <strong>eine</strong>m Drahtzug „nechst bei Oberburg“ erteilen.<br />

Wer war Heinrich Dürr, wohl der erste Inhaber <strong>eine</strong>s gewerblichen Betriebes in Oberburg?<br />

Er stammte aus <strong>eine</strong>r angesehenen Burgerfamilie der Stadt Burgdorf, welche nach erfolgter Reformation<br />

von Solothurn nach Burgdorf übersiedelte, um dem neuen Glauben dienen zu dürfen. Der Stammvater<br />

der Burgdorfer Linie, jetzt Dür geschrieben, war Ludwig Dürr, welcher 1535 starb. Sein Bruder Melchior<br />

war ein Freund Ulrich Zwinglis, und Melchior Dürr gilt als erster urkundlich erwähnter Anhänger der<br />

neuen Lehre in Solothurn. Mit s<strong>eine</strong>m treuen Freund Philipp Grotz beabsichtigte er, den neuen Glauben<br />

in s<strong>eine</strong>r Vaterstadt einzuführen. Er war Stadtschulmeister und beteiligte sich 1522 am bekannten<br />

Tischgespräch im Nonnenkloster zu Fraubrunnen, welches 1246 von Schwestern des Cisterzienserordens<br />

gegründet und durch das Reformationsmandat vom 7. Horner 1528 aufgehoben wurde.<br />

1591 bis 1659 lebte in Burgdorf ein Büchsenschmied Heinrich Dürr, welcher zwei Söhne, Tobias und<br />

Heinrich Dürr, besaß. Auch sein Vater Jakob Dürr, geboren 1568, war bereits Büchsenschmied und war<br />

zudem zweimal Burgermeister zu Burgdorf, und die angesehene Familie Dürr stellte aus ihrer Mitte<br />

auch Hauptleute in bernischen Regimentern im 17. Jahrhundert, wohl nicht zuletzt deshalb, da sie mit<br />

Feuerbüchsen umzugehen verstanden. Ebenfalls aus der großen Familie Dürr aus Burgdorf stammen<br />

angesehene Silber- und Goldschmiede ab, und so vernehmen wir, dass ein Heinrich Dürr 1568 Kinderpfennige<br />

prägte, welche fleißigen Schülern ausgeteilt wurden, die den bernischen und heidelbergischen<br />

Katechismus auswendig hersagen konnten. Diese berühmten Psalmenpfennige, heute noch aufbewahrt<br />

im Museum zu Burgdorf, trugen auf der <strong>eine</strong>n Seite in Inschrift: „Den so die Psalmen glehrt, wird ich zu<br />

Dank verehrt“ und auf der anderen Seite lesen wir „Got zu Lob und Prys sing ich mit ganzem Flys“.<br />

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