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Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG

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Spät abends führte man mich nach Burgdorf, wo der alte Dr. Howald mir mit Mühe die Bohne aus der<br />

Nase entfernte.<br />

Ich erinnere mich jetzt noch daran, mit welchem großen Interesse ich Vaters Dampfdrescherei zuschaute<br />

und die vielen hin- und hergehenden Treibriemen betrachtete.<br />

Einmal wurden an unserem Hause die Reben geschnitten; ich trug die abgeschnittenen Schosse zur benachbarten<br />

Wirtschaft „Zum Hirschen“ …und warf sie zum Fenster in die Gaststube hinein! Das trug mir<br />

wahrscheinlich <strong>eine</strong> gehörige Zurechtweisung ein, sonst würde ich diese Missetat wohl vergessen haben.<br />

Ich vermag mich auch noch daran zu erinnern, dass das Bauen von „Ygricht“ mittelst altem Eisen<br />

m<strong>eine</strong> Lieblingsbeschäftigung war.<br />

Im Jahre 1886, als wir nach Oberburg umzogen, war ich also dreijährig und es finden dort für mich<br />

manch‘ andere Beschäftigungen an. Da war in erster Linie ein großer Bach, worin mein Vater im Anfang<br />

mehrere Enten hatte. Dieser Bach war aber für uns Kinder immer <strong>eine</strong> große Gefahr. Einmal fiel<br />

ich richtig hinein und wäre in dem tiefen Wasser vielleicht ertrunken, hätte der in der Nähe arbeitende<br />

Wagnermeister Hans Stauffer den Vorfall nicht bemerkt. So streckte er mir s<strong>eine</strong>n langen Wagnerbleistift<br />

entgegen und zog mich heraus. Als m<strong>eine</strong> Eltern fragten, wie es denn unter Wasser gewesen sei,<br />

sagte ich: „Ganz weiß“.<br />

M<strong>eine</strong> Kameraden waren die Buben unseres Nachbars, Emil und Ernst Vögeli, sowie diejenigen von der<br />

unteren Mühle, die Jordi-Buben. Die Vögeli-Buben hatten ein gut gebautes kl<strong>eine</strong>s Wasserrad mit <strong>eine</strong>r<br />

kl<strong>eine</strong>n Hammerschmiede, welche Einrichtung mein ganzes Interesse beanspruchte.<br />

Es lauerten viele Gefahren auf so <strong>eine</strong>n Buben wie mich, wollte ich doch einmal ein altes Spinnrad mittelst<br />

<strong>eine</strong>r Sch<strong>nur</strong> von der schnell laufenden Transmission des Windflügels (Ventilator) auf dem Boden<br />

neben der Küche antreiben. Dabei wickelte sich die Sch<strong>nur</strong> auf die Transmissionswelle auf und bildete<br />

<strong>eine</strong> Schlinge. Mit knapper Not und im letzten Moment konnte ich m<strong>eine</strong> Hand noch zurückziehen,<br />

sonst wäre ich wohl verunglückt.<br />

Ich muss wohl <strong>eine</strong>n guten Schutzengel gehabt haben, denn sonst hätte es mich wohl auch erwischt,<br />

als mir ein schweres Brett bei der Wagnerei infolge Anstoßens <strong>eine</strong>s Wagens an dasselbe am Kopf traf,<br />

aber glücklicherweise <strong>nur</strong> streifte. Immerhin musste die Wunde genäht werden.<br />

Ich muss überhaupt ein arger „Stägeri“ gewesen sein, denn als mein Vater <strong>eine</strong>n neuen Möbelwagen<br />

bald fertig hatte, stieg ich hinein und fiel richtig ca. 130 cm hoch auf den harten Boden, was ein Bluten<br />

aus den Ohren verursachte; vielleicht trägt dieser Unfall die Schuld daran, dass ich am rechten Ohr<br />

schlecht höre.<br />

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