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Nicht nur eine Firmenchronik... - Flükiger & Co AG

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Über den kaufmännischen Geschäftsgang der Drahtzieherei in Oberburg ist uns nichts bekannt. Es ist<br />

wohl möglich, dass die bernischen Zeughäuser vorerst Aufträge erteilten, so dass der Betrieb in Oberburg<br />

rentierte. Allerdings vernehmen wir aus dem Jahr 1691, dass der Hammerschmied in Oberburg<br />

– er wird erstmals nicht mehr Drahtzieher genannt – ein Konzessionsgesuch als Hufschmied einreichte.<br />

Die Burgdorfer Schmiede setzten sich aber vorerst tatkräftig zur Wehr, da sie verhindern wollten, dass<br />

ihnen immer mehr unliebsame Konkurrenz auf dem Lande erwachse.<br />

Heinrich Dürr versuchte mit <strong>eine</strong>r damals gebräuchlichen List zu s<strong>eine</strong>m Recht zu kommen, denn er<br />

meldete dem regierenden Schultheißen Niclaus Lombach, es handle sich nicht um ein neues Hufschmiederecht,<br />

da er <strong>nur</strong> das Konzessionsgesuch des Hufschmiedes zu Bigenthal erwerben möchte, da<br />

die Schmiede in Bigenthal eingehen werde. Das Konzessionsgesuch wurde aber am 19. Jänner 1691<br />

auf Antrag des Deutsch-Seckelmeisters und der Vennerkommission abgewiesen. Es ist wohl möglich,<br />

dass Heinrich Dürr schon 1672 beabsichtigte, s<strong>eine</strong>m Drahtzug später <strong>eine</strong> Hufschmiede anzugliedern,<br />

da er annehmen durfte, die Bauern außerhalb der Stadt Burgdorf würden es vorziehen und begrüßen,<br />

wenn sie <strong>eine</strong> Landschmiede zur Verfügung hätten.<br />

Ein fernerer Grund zum Ausbau des Etablissements in Oberburg könnte aber auch darin liegen, dass<br />

die Drahtfabrikation im Emmental zu teuer zu stehen kam (weite Fuhrungen des Rohmaterials) oder<br />

dass der Bedarf des Staates Bern an Kriegsdraht vorläufig gedeckt war. Private Drahtabnehmer kamen<br />

kaum ernsthaft in Frage.

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